Am Sonntagvormittag wurde der Sarg von Queen Elizabeth II. von Schloss Balmoral, der Sommerresidenz der britischen Königin, nach Edinburgh gefahren. Millionen Menschen verfolgten die letzte Reise der Queen im Fernsehen live mit.
Ein Detail sorgte dabei für Empörung: Das schottische Bestattungsunternehmen "William Purves" hatte seinen Firmennamen auf einem Aufkleber am Fenster des Wagens kleben lassen. Zahlreiche Briten beschwerten sich darüber im Netz.
Geschmacklose Eigenwerbung?
Schließlich sollte es doch eigentlich darum gehen, die Queen zu ehren, und nicht das Unternehmen in den Mittelpunkt zu rücken. "Das sind traurige Zeiten, wenn der Bestattungsunternehmer sicher geht, dass er den ganzen Weg nach Edinburgh kostenlose Werbung bekommt. Ihr solltet euch schämen, William Purves", meinte etwa ein entsetzter Twitter-User. "Wie ekelhaft ist es von den Bestattungsunternhemern von William Purves auf dem Sarg der Queen Werbung zu machen. Wer hat das bitte erlaubt? Es ist völlig geschmacklos, dass sie die Möglichkeit, zu werben, wahrgenommen haben. Die bloße Größe ihres Logos weist darauf hin, dass das auf jeden Fall ihre Absicht war", schrieb ein anderer.
Andere nehmen das Ganze mit bissigem Humor oder sarkastischen Untertönen. "William Purves Aktien müssen durch die Decke gegangen sein mit dieser subtilen Werbung in der Nähe des Sarges der Queen", schreibt so ein User. "Wer sind diese moralisch bankrotten und bald wirklich bankrotten Bestattungsunternehmer William Purves?", fragt eine andere.
Wiederum andere zeigten Verständnis für das lokale Unternehmen und sehen den Aufkleber eher als ein Missgeschick oder berichten sogar von ihren eigenen, positiven Erfahrungen mit dem Bestattungsinstitut. Zudem scheint der Aufkleber nach Beobachtung mehrerer Twitter-Nutzer auf der Fahrt dann doch noch entfernt worden zu sein. Dies wurde schließlich auch von dem Bestattungsunternehmen bestätigt.
Website bricht zusammen
Ob Absicht oder nicht, die vermeintliche PR-Strategie ging voll auf: Die Website des Bestattungsinstituts brach sogar zusammen, weil zu viele Menschen darauf zugreifen wollten, nachdem der Leichenwagen mit dem Schriftzug im Fernsehen zu sehen war.
(VOL.AT)