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Physiotherapeuten fühlen sich bei Corona-Impfung außen vor gelassen

Die Physiotherapeuten fordern die Zugehörigkeit zu Phase 1 im Impfplan.
Die Physiotherapeuten fordern die Zugehörigkeit zu Phase 1 im Impfplan. ©APA/dpa-Zentralbild/Hendrik Schmidt
Eine physiotherapeutische Behandlung kann nicht ohne Körperkontakt durchgeführt werden. Die Berufsgruppe fordert deswegen die Zugehörigkeit zu Phase 1 bei der Corona-Schutzimpfung.
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Personal im Gesundheitsbereich mit hohem Expositionsrisiko wird nach dem österreichischen Impfplan in der nunmehrigen Phase 1 gegen das Coronavirus immunisiert. Laut Eigenangaben nicht erwähnt werden Physiotherapeuten im Dokument für die Durchführung und Organisation des Gesundheitsministeriums. Außerdem habe das Ministerium auf "mehrmaliges Urgieren seitens des Bundesverbandes Physio Austria schlichtweg nicht reagiert", kritisierte dieser in einer Aussendung am Freitag.

Auch Physiotherapeuten "unmittelbar am Patienten tätig"

Während ärztliche Praxen dieser Tage mitunter schon die Möglichkeit erhalten, alle ihre Mitarbeiter impfen zu lassen - darunter fallen nicht nur Ärzte und Ärztinnen -, weiche man Nachfragen den gesamten niedergelassenen physiotherapeutischen Bereich betreffend gezielt aus, so die Kritik. "Auch weitere unmittelbar am Patienten tätige Berufsgruppen wie Ergotherapeuten, Logopäden und Diätologen werden aktuell im besten Fall vertröstet. Es ist unverständlich, warum der Impfplan vereinzelt Berufsgruppen erwähnt, aber die Angehörigen einer der größten gesetzlich geregelten Gesundheitsberufsgruppe - MTD-Berufe - gänzlich außen vor lässt", beanstandete der Bundesverband.

Die Physiotherapeuten arbeiten mit direktem Körperkontakt, wurde betont. "Eine physiotherapeutische Behandlung dauert zwischen 30 und 60 Minuten. Insbesondere Hochrisikopatienten sind aufgrund ihrer jeweiligen Vorerkrankung oder ihres Alters auf physiotherapeutische Behandlungen angewiesen", schrieb der Bundesverband. Unter ihnen befinden sich beispielsweise Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen oder Herzkreislauferkrankungen sowie alte Patienten.

Zugehörigkeit zu Impf-Phase 1 gefordert

Die physiotherapeutische Behandlung dieser Menschen kann nicht ohne Körperkontakt durchgeführt werden. "Es ist nicht möglich, im Rahmen der Therapie einen Mindestabstand einzuhalten. Sowohl für Patienten als auch für Physiotherapeuten selbst ist das Covid-19-Übertragungsrisiko daher ein großes." Die gesamte Berufsgruppe der Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen - sowohl im angestellten als auch im niedergelassenen Bereich - müsse in Phase 1 die Möglichkeit der Corona-Schutzimpfung erhalten, so die Forderung.

(APA/Red)

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