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Pilgerin bist du ein Leben lang

Endpunkt des Weges ist die Basilika in Rankweil.
Endpunkt des Weges ist die Basilika in Rankweil. ©VOL.AT/Philipp Steurer
Ein zweites Mal begeben wir uns auf den „Weg der Menschlichkeit“: vom Unterland bis nach Rankweil, vorbei an bedeutenden Stationen der drei großen Weltreligionen.
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Weg der Menschlichkeit, Teil 1
Der Arlberger Jakobsweg
Zeit für Stille und Natur

Auch dieser Teil des „Weges der Menschlichkeit“ führt abwechselnd durch ruhevolle Naturzonen und lebendige Siedlungsgebiete. „Er ist nicht schwierig zu gehen, man braucht allerdings Ausdauer und gutes Schuhwerk“, so die Gemeinde- und Pastoralleiterin Nora Bösch. Startpunkt für die gewählte Strecke ist die Carl Lampert Kapelle in der Pfarre St. Martin in Dornbirn. Erst an der Ach entlang, dann durch den ländlich geprägten Stadtteil Mühlebach führt der Weg zur Kapelle des Hl. Josef, dem Schutzpatron der Arbeitenden. Weiter geht es zu Orten, wo Diesseits und Jenseits aufeinander treffen: Wer sich den Schlüssel im Jüdischen Museum holt, kann dort den bereits 1630 angelegten Jüdischen Friedhof in Hohenems besuchen. Später lädt als nächstes Etappenziel der Islamische Friedhof in Altach zur Besichtigung ein.

Naturschönheiten

In Folge versprechen die Naturschönheiten Örflaschlucht, Mathions-Wiese und Frutz erfrischende Pilger-Momente und lassen fürs Finale auftanken. Bei sechs Stunden reiner Gehzeit bliebe man freilich vor dem einen oder anderen zäheren Übergang nicht verschont. „Bestimmte Schritte möchte man eben schneller als andere hinter sich bringen“, weiß die erfahrene Pilgerbegleiterin um die Herausforderungen. Schlussendlich angekommen bei der Basilika Rankweil, heißt es erst mal ganz profan einkehren und Schultern klopfen: 22 Kilometer, Chapeau!

Gehen statt Wollen

Vor 20 Jahren ist Nora Bösch den spanischen Jakobsweg gegangen und machte damals schon dieselbe Erfahrung wie heute: „Beim Pilgern ist es wie im Leben. Mal gehst du leichtfüßig, mal sagst du, jetzt mag ich nimmer. Und wenn du am Ziel bist, merkst du, alles sind nur Etappen, jedes Ankommen markiert auch schon wieder einen Neuanfang fürs nächste Losgehen. Pilger und Pilgerin bist du ein Leben lang.“ Natürlich könne man das Pilgern stets auch mit einem Impulstext verbinden. Doch Achtung vor zu viel Wollen. Bösch: „Im Grunde reicht es zu gehen. Das nimmt einen meist ganz ein. Was ich Pilgergruppen gerne mitgebe, ist folgende Impulsfrage: Welche Erfahrungen mit meinem Menschsein habe ich in den letzten Tagen, Wochen, Jahre gemacht, was lasse ich hinter mir und worauf gehe ich mit welchen Gefühlen zu?“

„Beim Pilgern ist es wie im Leben: Mal gehst du leichtfüßig, mal sagst du, jetzt mag ich nimmer.“ Nora Bösch, Pastoralleiterin in Dornbirn

Pilgern auf dem „Weg der Menschlichkeit“, Teil 2

Eckdaten: rund 22 km, Gehzeit 5,5 - 6,5 Stunden

Streckenverlauf: Dornbirn St. Martinskirche – an er Ach entlang bis Abzweigung Mühlebach – Haslach -  Josefskapelle – Hohenems/Jüdischer Friedhof – Islamischer Friedhof - Fallenkobelweg – Götznerberg – Örflaschlucht – Mathions-Wiese –durch Klaus Richtung Frutz –  an der Frutz entlang bis nach Rankweil

Die Mitnahme einer Wanderkarte wird empfohlen!

Vorarlberg pilgert

Man muss der gelben Jakobsmuschel nicht durch Frankreich oder bis nach Spanien folgen, das Pilgerglück liegt auch näher. In Vorarlberg kann das „Gehen als des Menschen beste Medizin“ – so Hippokrates – vielerorts ohne lange Anreise erprobt werden. Im Rahmen der Begegnungsoffensive „Sommerkirche“ macht die Katholische Kirche Vorarlberg Pilgerrouten bekannt und schickt acht Menschen auf den Weg. Jeden Donnerstag lassen wir sie in den VN und auf VOL.AT erzählen. Über innere und äußere Grenzen, sommerweite Horizonte und was es bedeutet, mit sich selbst auf dem Weg zu sein. Spannende Pilgervideos mit dem Titel „Wanderst du noch oder pilgerst du schon?“ erscheinen darüber hinaus in den kommenden Wochen auf VOL.AT. Wohin sind Sie gepilgert? Posten Sie Ihre Pilgerfotos oder Ihren Lieblingspilgerweg unter #pilgerngsi und #sommerkirche. Schicken Sie uns ein Pilgerfoto oder ein Erlebnis. Eine Auswahl daraus veröffentlichen wir in den kommenden Wochen. Zuschriften an: teresa.brunner@russmedia.com

(VN/Marlies Mohr, VOL.AT )

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