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Putins Gesundheit: Bäder in Hirschblut und Gerüchte

Immer wieder gibt es Gerüchte um eine mögliche Erkrankung des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Immer wieder gibt es Gerüchte um eine mögliche Erkrankung des russischen Präsidenten Wladimir Putin. ©REUTERS/Maxim Shemetov
Der russische Präsident Wladimir Putin inszeniert sich immer wieder als kraftstrotzender Macho. Doch seit langem wird spekuliert, der Kreml-Chef sei ernsthaft krank.

Durch den russischen Angriff auf die Ukraine und die Drohungen mit einem Atomkrieg hat die Frage nach dem Gesundheitszustand des 69-Jährigen eine immense Bedeutung gewonnen.

Die russischsprachige Nachrichtenseite Proekt veröffentlichte im April eine ausführliche Recherche zu Putins Gesundheit. Aufgrund der Analyse öffentlich zugänglicher Quellen kam Proekt zu dem Schluss, dass während seiner Aufenthalte in Sotschi immer auch zahlreiche Ärzte in den Urlaubsort reisten - unter anderem ein Spezialist für Schilddrüsenkrebs.

Derzeit gibt es viele Gerüchte um die Gesundheit Putins

Der Kreml habe in Sotschi ein Büro eingerichtet, das dem in seiner Moskauer Vorstadtresidenz gleiche, berichtete Proekt weiter. Damit solle der Anschein erweckt werden, der Staatschef sei in Moskau, während er sich in Wahrheit am Schwarzen Meer auskuriere. Um sich fit zu halten, bade der Präsident im Blut sibirischer Hirsche, heißt es in dem Artikel weiter.

Putin bei Besuchen in Saudi-Arabien und Frankreich auf Toilette begleitet

Die französische Wochenzeitung "Paris Match" berichtete kürzlich, Putin sei bei seinen Besuchen in Saudi-Arabien 2019 und in Frankreich 2017 bei jedem Toilettengang von einem Team begleitet worden. Dieses habe dafür gesorgt, dass niemand seine Ausscheidungen analysieren könne, um daraus Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand des Staatschefs ziehen zu können.

Kremlchef soll eine Behandlung gegen Krebs gehabt haben

Putin habe sich im April einer Behandlung wegen fortgeschrittenen Krebses unterzogen, schrieb gar die US-Zeitschrift "Newsweek" im Juni und berief sich dabei auf US-Geheimdienste. Der Nationale Sicherheitsrat der Vereinigten Staaten dementierte die Existenz entsprechender Dossiers.

Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Generalmajor Kyrylo Budanow, sagte Mitte Mai in einem Interview mit dem Sender Sky News, der Kreml-Chef leide an Krebs, ohne jedoch Beweise dafür zu haben.

Bilder in denen sich Putin an den Tisch klammert fördern Gerüchte

Videos, in denen Putins Fuß zappelt oder er sich an den Tisch klammert - womöglich um ein Zittern zu unterdrücken - nährten weiter die Gerüchte, der Staatschef sei krank. Bei seinen jüngsten öffentlichen Auftritten zeigte der Kreml-Chef jedoch keine Anzeichen körperlicher Schwäche.

Das einzige Mal, dass der Kreml gesundheitliche Probleme des Präsidenten bestätigte, war im Herbst 2012. Putin habe sich einen Muskel gezerrt, lautete die Erklärung für seine unbeholfenen Bewegungen. Für eine Weile mied er damals die Öffentlichkeit und sagte Termine ab.

Irritationen um Putins Verhalten in der Corona-Pandemie

Für Irritationen sorgte Putins Verhalten in der Corona-Pandemie. Der Kreml erklärte, der Präsident habe sich impfen lassen. Fotos von der Impfung - wie bei fast allen anderen Staatsoberhäuptern - wurden jedoch nicht veröffentlicht.

Kontaktpersonen mussten strengste Vorsichtsmaßnahmen einhalten, unter anderem eine mehrtägige Quarantäne. Besucher, die diese Auflagen verweigerten, wie etwa UNO-Generalsekretär António Guterres, wurden ans Ende eines überlangen Tisches verbannt. Wer die Vorgaben hingegen erfüllte, durfte dem Kreml-Chef die Hand schütteln oder ihn sogar umarmen.

Große Anstrengungen um Putin vor Corona-Infektion zu schützten

Auch sonst wurden in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen, Putin vor einer Corona-Infektion zu schützen. Bis heute führt er die meisten politischen Gespräche per Video.

Der Kreml weist alle Behauptungen, der russische Präsident sei ernsthaft krank, vehement zurück. "Ich glaube nicht, dass vernünftige Menschen in dieser Person Anzeichen einer Krankheit oder eines Gebrechens sehen können", sagte Außenminister Sergej Lawrow Ende Mai in einem Interview mit dem französischen Fernsehsender TF1 und erklärte, Putin sei "jeden Tag" in der Öffentlichkeit erschienen.

(APA/Red)

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