Rassismus-Debatte: Petition will Mohren-Logo retten
Das Logo der Dornbirner Mohrenbrauerei, ein Kopf eines schwarzes Mannes mit schwulstigen Lippen und krausem Haar, sorgt seit vielen Jahren immer wieder für Diskussionsstoff.
Seit dem Durchstarten der #BlackLivesMatter-Bewegung haben sich die Anfeindungen gegen die Dornbirner Traditionsbrauerei nun wieder verschärft. Auch ein Dornbirner Grafiker, der in Eigenregie einen Entwurf für eine neues Logo gestaltete, sorgte in diesem Zusammenhang für Aufsehen. Auf dem vorgeschlagenen neuen Logo wäre ein Birnenbaum zu sehen. "Es wird Zeit dieses Bier ins Jahr 2020 zu bringen und diese elende Karrikatur mit dem zentralen Element unserer Stadt, dem Birnenbaum zu ersetzen", so der Grafiker Vincent Hehle.
Brauerei wehrt sich
"Uns ist klar, dass das Logo polarisiert", erklärte hingegen Geschäftsführer Thomas Pachole gegenüber VOL.AT. "Wir wehren uns aber vehement gegen Rassismus-Vorwürfe." Diese Vorwürfe kämen meistens von Personen, die sich nicht mit der Unternehmensgeschichte auseinandergesetzt hätten. In durchgeführten Studien zeige sich immer wieder, dass es in Vorarlberg eine hohe Zustimmung für das Markenzeichen gebe. "Trotzdem sind wir immer für Gespräche und Diskussionen offen", so Pachole weiter.
Petition gestartet
Unterstützung erhält die Traditionsbrauerei nun in Form einer Online-Petition, die sich für den Erhalt des bestehenden Logos stark macht. "Für alle, die den wahren Hintergrund des Mohrenbräu Logos kennen und wissen, dass dieses absolut frei von Rassismus oder Ähnlichem ist. Es handelt sich um das Familienwappen von Josef Mohr, dem Gründervater des Mohrenbiers und einem Abbild vom heiligen Mauritius! Rettet die Tradition des seit 1834 bestehenden Familienunternehmens. Nur Unwissende und Mohrenbräu-Gegner bezeichnen dieses Logo als rassistisch", begründert der Gründer der Petition sein Anliegen.
Über 300 Personen haben kurz nach dem Start der Petition schon unterschrieben. Die Unterstützer können dabei auch eine Begründung für ihre Unterschriften-Abgabe angeben. Diese lesen sich unter anderem wie folgt:
- "Ich unterschreibe, weil das Mohrenlogo keinesfalls rasisstisch ist und ich mich nicht durch linke Gruppierungen in ein rechtes Eck stellen lasse, wenn ich ein Mohrenbräu trinke!"
- "Das Logo schon seit Jahren besteht und ich es einfach nicht einsehe, dass es auf einmal rasiestisch sein sollte. Der Mohrenkopf gehört einfach zur Mohrenbräu"
- "… weil es das Logo schon gab, da war ich nicht Mal geboren. Das Logo gehört einfach zu Mohrenbräu und ein richtiger Vorarlberger aus dem Unterland stimmt mir wahrscheinlich zu."
- "Weil ich es eine Frechheit finde, dass dieses Logo als rassistisch bezeichnet wird, genauso wie alle anderen Logos die nichts mit Rassismus am Hut haben. Für mich gehört niemand verurteilt der seine Geschichte in ein Logo umsetzt."
- "Weil es immer schon da war und auch so gehört!"
- "Weil ich der Meinung bin, dass die Diskussion über Rassismus schlichtweg ein Witz ist. Seit 1834 ziert der Mohr das Mohrenbräu - es hat Tradition in Vorarlberg und ist auf seinen Gründervater Josef Mohr zurückzuführenden und hat nicht mit Rassismus zutun."
(red)
