Weil er sich ärgerte, dass ihn türkische Jugendliche verprügelt hatten, setzte sich ein 16-Jähriger daheim vor den PC und ließ Dampf ab. Auf seiner Homepage postete er ausländerfeindliche Sprüche, die Richterin Beate Matschnig heute, Freitag, im Wiener Landesgericht als schwer rassistisch einstufte.
Ich bin von solchen Leuten niedergeschlagen worden, erklärte der Bursch. Er habe es eh wieder löschen wollen, beteuerte er: Aber der Server ist dauernd abgestürzt. Zwei Jahre lang?, wunderte sich die Richterin. Denn so viel Zeit verstrich, ehe ein Polizeibeamter beim Surfen zufällig die Seite entdeckte und den Jugendlichen wegen Verhetzung zur Anzeige brachte.
Ich war angesoffen. Es war ein schlechter Scherz, bat der Lehrling um Milde. Die Richterin gab dem bisher unbescholtenen Burschen eine letzte Chance: Er versprach, zukünftig kein Wort mehr gegen die Ausländer zu sagen, sie ersparte ihm unter Anwendung der Diversion eine Vorstrafe. Er hat nun drei Wochen Zeit, 500 Euro Bußgeld zu zahlen. Wird die Summe beglichen, ist die Sache für ihn erledigt.
Anmerkung der Vienna Online-Redaktion: Auch uns liegt viel an einer sachlichen Diskussion im Forum – schwer rassistische und verhetzende Einträge werden ausnahmslos dem Innenministerium gemeldet.
Redaktion: Elisabeth Skoda