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Matt-Impfung: "Impfplan gilt für alle Menschen gleich"

"Völlig inakzeptabel" findet FPÖ-Landesobmann Christof Bitschi die Vorgänge rund um die Corona-Impfung von Feldkirchs Stadtoberhaupt Wolfgang Matt. Auch die Feldkircher Neos fordern Aufklärung. Die Grünen fordern: "Keine Sonderbehandlung beim Impfen".
Wirbel um Bürgermeister-Impfung
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Wie berichtet, hat der Feldkircher Bürgermeister Wolfgang Matt am Wochenende trotz Widerspruch der Ärztin eine Corona-Impfung im Seniorenheim Gisingen erhalten. Hier zeige sich ein schockierender Mangel an Unrechtsbewusstsein, so Marlene Thalhammer von den Feldkircher Grünen und führt weiter aus: "Der nationale Impfplan gilt für alle Menschen gleich. Gerade PolitikerInnen kommt in der Impfkampagne eine wichtige Vorbildfunktion zu - auch in der Einhaltung der Impfreihenfolge."

Der Grüne Klubobmann Daniel Zadra hält fest: "Auch wenn Feldkirch einst von Grafen regiert wurde, so sollte der jetztige Bürgermeister in der Demokratie angekommen sein und sihc als Volksvertreter verstehen. Das bedeutet auch, dass man dann geimpft wird, wenn man nach dem Impfplan an der Reihe ist. Das Erschleichen einer Impfung und besonders die Rechtfertigungsversuche von Bürgermeister Matt machen sprachlos."

Christof Bitschi ©zVg/FPÖ

Bitschi sieht "ÖVP-Günstlingssystem" in Vorarlberg

FPÖ-Landesobmann Bitschi sieht Landeshauptmann Markus Wallner in der Verantwortung und ortet ein "ÖVP-Günstlingssystem" in Vorarlberg. " Zuerst müssen die spärlich vorhandenen Impfdosen die Impfwilligen der wirklich gefährdeten Risikogruppe erhalten. Wenn Impfdosen übrig sind, dann müssen Personen der Risikogruppe, die sehnlichst auf die Impfung warten, vorgezogen werden, aber sicher nicht ÖVP-Politiker und ÖVP-Günstlinge", so Bitschi, der LH Wallner auffordert, "dieses offensichtliche ÖVP-Günstlingssystem und diesen Missbrauch sofort abzustellen."

Feldkircher Neos fordern Aufklärung

"Höchst irritiert" reagieren die Feldkircher Neos auf Berichte, laut denen sich Stadtoberhaupt Wolfgang Matt nicht an die Impfreihenfolge gehalten hat. Man empfinde den Vorgang als "außergewöhnlich aufklärungsbedürftig" und stelle in diesem Zusammenhang folgende Fragen an Matt:

  • Warum waren Sie an diesem Tag im Pflegeheim in Gisingen?
  • Bei Besuchen in Pflegeheimen bestehen größte Sicherheitsvorkehrungen. Hatten Sie am Samstag einen negativen Covid-19 Test, der nicht älter als 24 Stunden war?
  • Haben Sie, bevor Sie sich impfen ließen, überprüfen lassen, ob die Impfdosis nicht auch für eine Person gebraucht werden könnte, die gemäß Impfplan höher priorisiert ist (z.B. Mitarbeiter aus der mobilen Hauskrankenpflege, Pflegepersonal in einem anderen Heim, …)?
  • Gemäß den Medienberichten war der für die Pflegeheime zuständige Stadtrat Dr. Guntram Rederer (63) mit Ihnen vor Ort, doch für ihn blieb keine Impfdosis mehr übrig. Warum haben Sie diese letzte Dosis nicht ihm überlassen, obwohl er doch viel häufiger in Pflegeheimen verkehrt?
  • Können Sie ausschließen, dass Sie im Zuge dieser Ereignisse Ihre Weisungsbefugnisse bzw. Ihr Machtverhältnis gegenüber Dienstnehmern im Pflegeheim zu Ihren eigenen Gunsten ausgenützt haben?

Wie bereits vorab berichtet, sieht Matt keinen Fehler in seinem Vorgehen. Er stehe ständig mit Bewohnern von Seniorenheimen in Kontakt, begründete Matt gegenüber den "Vorarlberger Nachrichten" seine Immunisierung. Zudem habe er die letzte zur Verfügung stehende Impfdosis erhalten, "die sonst verloren gegangen wäre". Heimleiter Herbert Lins fand das Vorgehen aufgrund des engen Kontakts des Stadtchefs mit dem Seniorenheim ebenfalls korrekt.

Ärztin Susanne Furlan (r.) klagt die Verabreichung des Impfstoffes an das Stadtoberhaupt als "Ungerechtigkeit" an.

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