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Risikogebiet Vorarlberg: Welche Regeln jetzt gelten

Gantner und Wallner werden Stellung zu den aktuellen Corona-Entwicklungen nehmen.
Gantner und Wallner werden Stellung zu den aktuellen Corona-Entwicklungen nehmen. ©VOL.AT/Mayer
Die Landesregierung hat am Donnerstagvormittag Stellung zu den neuesten Corona-Entwicklungen und der deutschen Einstufung als Risikogebiet genommen. Wallner kündigte die Orange-Schaltung im Rheintal und im Walgau an.
Deutschland erklärt Vorarlberg zum Risikogebiet
Was die neuen Corona-Gesetze regeln - und was nicht

Deutschland und Belgien stuften Vorarlberg am Mittwoch als Risikogebiet ein. Personen, die aus diesen Gebieten nach Deutschland einreisen, müssen einen negativen Corona-Test vorlegen oder in Quarantäne.

Pendlerverkehr derzeit unbeeinflusst

Es gibt allerdings einige Ausnahmen: der Waren- und Güterverkehr, notwendige medizinische Behandlungen, die Durchreise durch Deutschland und der Besuch von Lebenspartnern. Auch der Berufspendlerverkehr läuft momentan uneingeschränkt, es gibt diesbezüglich aber noch keine endgültige Regelung. Diese werde am Wochenende erarbeitet, so die Landesregierung.

Für Deutsche, die nach Vorarlberg einreisen, gilt, dass sie sich für 48 Stunden in Vorarlberg aufhalten dürfen, ohne in Quarantäne zu müssen. Die Einreise darf aber nur aus wichtigen Gründen geschehen, nicht für Kurzurlaube oder einen Tag auf der Skipiste.

Noch keine Grenzkontrollen

Verschärfte Grenzkontrollen werden nach aktuellen Stand nicht stattfinden, Deutschland setzt da noch auf Eigenverantwortung. Wer über die Grenze fährt, kann immer kontrolliert werden und muss, wenn aufgefordert, den negativen Corona-Test vorzeigen.

Einkaufen in Deutschland

Das Einkaufen in Deutschland ohne negativen Test ist nach derzeitigem Stand für Vorarlberger eigentlich nicht mögllich, informiert Landesrat Gantner.

Tourismus und Gastronomie hart getroffen

Für Landeshauptmann Markus Wallner war die Einstufung Vorarlbergs als Risikogebiet keine große Überraschung. Schon seit Tagen liegt das Ländle bei der Sieben-Tages-Inzidenz über dem Grenzwert von 50, bei dem das Robert-Koch-Institut in Deutschland hellhörig wird. "Die Reisewarnung wird vor allem den Tourismus und die Gastronomie treffen", so Wallner. Es sei jetzt vor allem wichtig, unter die Sieben-Tages-Inzidenz von 50 zu kommen, um die Einstufung als Risikogebiet wieder loszuwerden.

Orange für Rheintal und Walgau kommt ziemlich sicher

Wallner kündigte während der Pressekonferenz an, dass das Rheintal und der Walgau im Laufe des Tages auf orange geschaltet würden. Damit wird eine massive Beschränkung der Zuschauerzahlen bei Veranstaltungen einhergehen - indoor werden maximal 250 Besucher erlaubt sein, outdoor 500. Die bundesweite Regelung ist diesbezüglich deutlich großzügiger (indoor: 1.500, outdoor: 3.000).

An eine Verschärfung der Maßnahmen sei in Vorarlberg vorerst aber nicht gedacht, betonte Wallner. Man wolle nun die Entwicklung der Corona-Zahlen in den nächsten Tagen und Wochen abwarten. "Wenn wir richtig handeln, gehen die Infektionszahlen hinunter", zeigte sich Wallner überzeugt. Es seien mehrere hundert Personen in Vorarlberg in der Pandemie-Bekämpfung tätig, "wir haben sehr gute Werkzeuge und sind sehr gut aufgestellt", so der Landeshauptmann.

Deutsche Reisewarnung Unsicherheitsfaktor

In Vorarlberg war am Donnerstag angesichts der deutschen Reisewarnung für das Bundesland der Wintertourismus mit noch mehr Fragezeichen als ohnehin behaftet - stammen doch 54 Prozent der Urlauber in Vorarlberg aus Deutschland.

In der bisher letzten vollständigen Wintersaison 2018/19 verzeichneten die Vorarlberger Touristiker 1,235 Mio. Gästeankünfte und 5,028 Mio. Übernachtungen. Das Überspringen der Fünf-Millionen-Grenze bei den Übernachtungen war erst zum vierten Mal gelungen. In der abgebrochenen Wintersaison 2019/20 fehlten 900.000 Nächtigungen auf die Vorsaison.

Winterkodex erarbeitet

Nach einer überraschend gut verlaufenen Sommersaison haben Land und Tourismus-Verantwortliche in den vergangenen Wochen und Monaten den "Winterkodex V" erarbeitet, um Vorarlberg als attraktive Destination für potenzielle Urlauber zu platzieren. Der Kodex soll sowohl für die Tourismus-Betriebe als auch für die Urlauber größtmögliche Sicherheit gewährleisten und über geltende gesetzliche Bestimmungen hinausgehen. Geplant sind etwa eine landesweite kostenlose Gäste-Corona-Stornoversicherung sowie ein einheitliches Contact-Tracing. In den Betrieben ist die wöchentliche Testung der Mitarbeiter vorgesehen, für Gäste sollen Kapazitäten für Testungen geschaffen werden.

Klar festgehalten ist im "Winterkodex V" auch die Reduktion der maximalen Tagesbesucher-Anzahl in den Winterdestinationen. Schon vor wenigen Tagen hatte Gantner festgestellt: "Den typischen Après Ski, der laut und eng ist, wird es in diesem Winter sicher nicht mehr geben."

Liveticker zur Pressekonferenz

(Red.)

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