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"Rot-Allergie" bei BMW

Der frühere Weltmeister Jacques Villeneuve bleibt einer der Kandidaten für ein Cockpit bei Williams-BMW. Teamchef Frank Williams hat die Entwicklungsarbeit bei seinem Rennstall in der laufenden Saison kritisiert.

„Villeneuve ist sicher ein gestandener Name in der Formel 1, sicher auch ein Name, über den wir diskutiert haben und diskutieren”, bestätigte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen im Bayerischen Fernsehen. „Aber ich kann zu den Ergebnissen noch nichts sagen, weil sie noch nicht vorliegen.” Der Kanadier war 1997 mit Williams Weltmeister geworden und möchte nach einer Saison ohne Engagement wieder in die Formel 1 zurück. Williams-BMW sucht zwei neue Fahrer, da Ralf Schumacher und Juan Pablo Montoya das Team am Saisonende verlassen werden. Als sicher gilt, dass der Jaguar-Teamkollege von Christian Klien, der Australier Mark Webber, einen Vertrag bei den Weiß-Blauen erhalten soll. Für das zweite freie Cockpit gilt neben Villeneuve auch Nick Heidfeld als einer von mehreren Kandidaten.

Angesichts der aktuellen sportlichen Dominanz von Ferrari hat Theissen bei sich „eine zunehmende Rot-Allergie” festgestellt. Allerdings schlage der Frust über die Niederlagen gegen Seriensieger Michael Schumacher in harte Arbeit um. „Wir kommen heran, die Lücke zu Ferrari wird kleiner”, meinte der BMW-Direktor.

Teamchef Frank Williams hat die Entwicklungsarbeit bei seinem Rennstall Williams-BMW in der laufenden Saison aber kritisiert. „Unser Auto ist schneller als vergangene Saison, aber Ferrari, BAR-Honda, Renault und jetzt auch McLaren-Mercedes haben sich mehr verbessert. Wir waren im Winter nicht gut genug. Nun müssen wir den Preis dafür bezahlen”, sagte der Brite in einem Interview. Als Grund für die Defizite sieht Williams vor allem eine andere Philosophie bei der Entwicklung als bei der Konkurrenz. „Wir wollen immer auf der sicheren Seite sein, was die Sicherheit des Autos betrifft. Manche anderen Autos fallen erst drei oder vier Mal durch einen Crashtest, bevor sie am Rennen teilnehmen”, sagte der Engländer. „Der Ferrari ist heute das schnellste Auto, weil es am Limit gebaut ist. Williams baut immer Autos, die vom Sicherheitsstandard auf der sicheren Seite sind, also eher knapp unter dem Limit.”

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