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Schließung für Touristen: Businessgäste werden jetzt auf Austro-Hotels aufgeteilt

Hotels dürfen Businessgäste beherbergen.
Hotels dürfen Businessgäste beherbergen. ©Symbolbild: Pixabay, Alpenregion Bludenz Tourismus
Keine Touristen, dafür aber Businessgäste: Wer beruflich unterwegs ist, darf trotz Betretungsverbot in Hotels nächtigen. In Bludenz haben sich Hoteliers zusammengeschlossen, um die Business-Gäste unter sich aufzuteilen.

Eine Verordnung des Gesundheitsministers untersagt "das Betreten von Beherbergungsbetrieben zum Zweck der Erholung und Freizeitgestaltung". Das soll vorerst bis Mitte Mai so bleiben. Es gibt jedoch auch Ausnahmen vom Betretungsverbot: Personen, die sich bereits beim Inkrafttreten der Verordnung in Beherbergung befinden, dürfen für die im Vorfeld vereinbarte Dauer im Hotel bleiben. Zur Betreuung von unterstützungsbedürftigen Personen und zur Stillung eines dringenden Wohnbedürfnisses darf ebenfalls beherbergt werden. Und: Auch das Beherbergen aus beruflichen Gründen ist erlaubt. Hotels könnten also trotz der aktuellen Situation in Österreich Businessgästen Unterkunft bieten.

Österreichweite Plattform

Vorarlberg Tourismus verweist auf VOL.AT-Anfrage auf die Informationen der Wirtschaftskammer Vorarlberg. "An diese Beherbergungsgäste dürfen auch nach wie Speisen verabreicht und Getränke ausgeschenkt werden", heißt es dort im Hinblick auf die Ausnahmen. "Durch die nun erfolgte Klarstellung des Ministeriums ist auch weiterhin die Nutzung der -  von der Hotellerie der WKO initiiere - Plattform openhotels.at möglich." Betriebe, die freie Zimmer für die von der Verordnung ausgenommenen Personengruppen anbieten wollen, können sich dort registrieren. Sie können so leicht von Unternehmen gefunden werden, die Unterkünfte für ihre Mitarbeiter suchen.

Das Val Blu Resort von Oben. Bild: Philipp Steurer

Vorbildliche Bludenzer Betriebe

In Bludenz habe sich unter dem Motto "Zemma Schaffa in Bludenz" bereits eine Kooperation von Hotelbetrieben gebildet, um in der Krisenzeit für eine bessere Auslastung zu sorgen, so die Auskunft von Vorarlberg Tourismus. Personen, die aus beruflichen Gründen eine Unterkunft benötigen, dürfen seit dem 14. April wieder in der Alpenstadt übernachten. Das Val Blu Resort, das Schlosshotel Dörflinger mit dem Partnerbetrieb Hotel Einhorn und das Hotel das Tschofen teilen sich jetzt die Öffnungszeiten und wechseln sich ab. So hat in der nächsten Zeit immer nur ein Hotel offen und kann Personal und Ressourcen bestmöglich einsetzen. Je nach Anfragezeit werden Anfragen von Stammgästen und –firmen an die Kooperationspartner weitergeleitet. "Es geht jetzt nicht um Wettbewerb, sondern um ein gutes Miteinander", sind sich die drei Partner einig. Sie vertrauen auf die Treue ihrer Gäste nach der Krise und sehen mit positivem Blick in die Zukunft.

Jeweils von Montag bis Freitag ist ein Betrieb in Bludenz geöffnet:

  • 20.4. – 25.4 Val Blu Resort
  • 27.4. – 01.5. Schlosshotel Dörflinger
  • 04.5. – 08.5. Das Tschofen
  • 11.5. – 15.5. Val Blu Resort
  • 18.5. – 22.5. Dörflinger
  • 25.5. – 29.5. Das Tschofen
Derzeit seien im Val Blu Resort 10 Zimmer belegt, so Geschäftsführer Glawitsch. Bild: VN

Derzeit 10 Zimmer belegt

"Dadurch, dass die Grenzen noch zu sind, viele Firmen noch im Minimalbetrieb fahren und vieles über Skype und Telefoninterviews gemacht wird, ist einfach auch der Businesstourismus nur sehr eingeschränkt vorhanden", verdeutlicht Jakob Glawitsch, Geschäftsführer des Val Blu Resort im VOL.AT-Telefoninterview. "Es rentiert sich einfach wirtschaftlich nicht, dass in Bludenz fünf Hotels offen haben und jeder nur ein Zimmer belegt." Daher habe man sich zusammengeschlossen. So könne man den paar Gästen, die unterwegs seien sehr wohl ein Zimmer organisieren, in dem man sich abwechsle - sprich immer nur ein Hotel geöffnet habe. Derzeit hat das Val Blu Resort geöffnet. "Wir haben heute circa 10 Zimmer belegt", verrät Glawitsch.

Sitzen im selben Boot

"Da gehts jetzt nicht rein um Wirtschaftlichkeit, sondern auch darum, dass man viele Firmen in der Region hat, mit denen man jahrelang zusammenarbeitet", so der Geschäftsführer. Man wolle natürlich auch in der schwierigen Zeit die Monteure und Geschäftspartner unterbringen können. "Ob das jetzt wirtschaftlich ist mit zehn Zimmern, habe ich noch nicht durchkalkuliert - ich glaube eher nicht", meint der Hotelgeschäftsführer. Zumindest könne man positiv denken, dass es wieder mehr werde. "Ich glaube, das ist einfach eine Situation, in der alle im gleichen Boot sitzen - gerade der Tourismus, den es sehr stark getroffen hat", verdeutlicht Glawitsch gegenüber VOL.AT. Man müsse auch neue Wege finden, um gemeinsam die Krise zu überstehen und gemeinsam eine Lösung zu finden.

(Red.)

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