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Schmutziges Vergnügen: "PowerWash Simulator" im Game-Test!

Ist das noch ein Spiel oder schon Arbeit? Sauber machen mit dem digitalen Hochdruckreiniger.

(PC, XB1, XSX/S) Macht süchtig wie das Ploppen von Luftpolsterfolie, ist aber im Grunde ein meditativer Shooter für Pazifisten und Perfektionisten: Der „PowerWash Simulator“, das ideale Game im „subera“ Ländle. Wer je Zeit mit einem Kärcher-Hochdruckreiniger verbracht hat, wird den Reiz verstehen. Einfach zielen, abdrücken und die Dreckschicht wird mit dem Wasserstrahl weggefräst.

In der Freizeit arbeiten und dazu noch „sinnlos“ in fiktiv-digitaler Form – wer will das schon? Wie sich herausstellt: sehr viele. Bodenständige Simulationen sind im Trend – vom „Lawn Mowing Simulator“ bis hin zum „PC Building Simulator“. Der „PowerWash Simulator“ macht nun das „Kärchern“ zum Spiel. Heißt: Mit dem Hochdruckreiniger spritzt man in Shooter-Manier Objekte oder ganze Szenarien sauber. Man glaubt es kaum, aber das Spielprinzip ist überraschend befriedigend – einmal angefangen kann man den Reinigungsstab kaum mehr weglegen.

Die „Waffe“ muss situationsgerecht eingesetzt werden: Die richtige Düse verteilt das Wasser beispielsweise breit und dafür mit weniger Druck, ein anderer Aufsatz fokussiert den Strahl für mehr Power, um hartnäckige Flecken zu bewältigen. Die Gerätschaften können aufgerüstet werden, sei es mit mehr Spritzleistung, neuen Düsen oder mit besseren Reinigungsmitteln für den entsprechenden Untergrund (Holz, Metall, etc.). Das nötige Kleingeld für den Erwerb verdient man sich in den vielfältigen Missionen.

Vom kurzen Abspritzen eines schlammigen Motorrads über die Reinigung eines Gartens samt Pool bis zur Säuberung einer ganzen U-Bahn-Station ist die Auftragslage vielfältig. Dazu gibt’s noch Spezial-Missionen wie einen sandigen Mars-Rover oder eine verschmutzte Lok. Die Missionen können nur wenige Minuten, aber auch stundenlang dauern. Da jede Aufgabe kleinteilig ist und jedes einzelne gereinigte Segment belohnt wird (z.B. bei einem Pkw die Spiegel, Felgen, Frontscheibe, etc.), bleiben auch umfangreiche Aufträge motivierend. Da man begonnene Missionen nach Belieben verlassen und wieder angehen darf – der Putz-Fortschritt bleibt bestehen – kann man ohne großen Leistungsdruck spielen. Für alle, die hier dann doch stärker gefordert werden wollen, gibt’s auch Challenges mit Zeitnehmung. Außerdem können die Missionen wahlweise auch zu sechst kooperativ angegangen werden. Einziger Wermutstropfen: Um die Langzeit-Motivation ist’s eher schlecht bestellt.

Fazit

Der „PowerWash Simulator“ ist ein Spiel, von dem wohl kaum ein/e Gamer:in wusste, dass er/sie es sich wünscht. Und doch: Mit dem Hochdruckreiniger über Oberflächen Mäandern, Dreck schichtweise wegspritzen und das „Pling“ zu hören, wenn wieder ein Segment sauber ist – all das macht meditativen Spaß und befriedigt auf eine skurrile Art. Besonders wenn man bedenkt, dass man den realen Garten in der Zeit auch hätte reinigen können. Mit rund 25 Euro schlägt das Game aber nicht ganz so heftig zu Buche wie ein echter Kärcher. Das macht den „PowerWash Simulator“ zu einer günstigen und empfehlenswerten Gaming-Alternative, mal Druck abzulassen und die Sorgen (samt Dreck) wegzuspülen.

(VOL.AT)

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