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Seiler und Speer mit neuem Album "Für immer": "Sind erwachsener geworden"

Seiler & Speer über ihr neues Album "Für immer".
Seiler & Speer über ihr neues Album "Für immer". ©APA
Am 26. Juli veröffentlichen Seiler und Speer mit "Für immer" ihr bereits drittes Studioalbum. "Das neue Album ist das einzige, das ich mir jetzt mit Freude anhören kann", sagte Christopher Seiler im APA-Interview am Montag in Wien.

"Für immer" bietet neben den bisher veröffentlichten Singles "Ois ok", "Ala bin" und "Herr Inspektor" auch einen persönlichen Song mit Wolfgang Ambros.

Seiler und Speer über ihre Anfänge mit "Ham kumst"

Erst kürzlich feierte "Ham kumst", das erste Album des Duos, 150 Wochen in den österreichischen Verkaufscharts und wurde auf die Liste der 10 bedeutendsten österreichischen Alben aufgenommen. Nicht schlecht für das anfängliche Spaßprojekt. "Ich versteh's nicht", wunderte sich Seiler. "Aber anscheinend war es ein gutes Album."

Im Gegensatz zum zweiten Album "Und weida?" ist Seiler sehr zufrieden mit dem neuen Werk. Bernhard Speers schwerer Autounfall 2017 und die "Skandale 2018" seien vergangen und man sei "erwachsener geworden". "Das hört man auch in der Musik, und man hört auf jeden Fall, dass wir Freude daran haben", erklärte er. "Es gefällt mir persönlich besser als das erste und zweite Album", fuhr er fort. Produzent und Gitarrist Daniel Fellner ist auch diesmal mit von der Partie.

"Für immer" als zeitloses Album

"'Für immer' heißt, dass das Album zeitlos ist", erklärte Speer den Titel. "Das kannst du, glaube ich, in 40 bis 50 Jahren noch hören", prophezeite er. Dazu trägt auch die Zusammenarbeit mit dem Max Steiner Orchestra und Christian Kolonovits für "Ala bin" bei. Diese sei so gut gewesen, dass Seiler mit Kolonovits bereits am nächsten Projekt bastle. "Das mit dem Orchester habe ich mir zuerst nicht vorstellen können", erzählte Seiler. Es habe dann jedoch "die Gefühle, die ich sowieso zu Papier gebracht habe, noch mehr in den Vordergrund gestellt", sagte er und verriet, dass wohl auch die Zusammenarbeit mit dem Orchester weitergeführt werde.

Der Titel "Servus Du" ist für Seiler sehr persönlich: "Ich habe die Nummer, die wir mit Wolfgang Ambros aufgenommen haben, zwei Tage nach dem Tod meines Großvaters geschrieben", erinnerte sich der Musiker. "Ich hatte ein spezielles Verhältnis zu meinem Großvater. (...) Ich war dann der Letzte, der ihn immer wieder besucht hat und mit ihm g'schnapst hat", erzählte er. Seiler wollte den Titel zunächst nicht veröffentlichen, aber nachdem er ihn Ambros vorgespielt hatte, konnte die Autropop-Ikone ihn doch dazu überreden. "Ich bin sehr stolz, weil ich mit Wolfgang Ambros dieses Stück Musikgeschichte vertont habe", resümierte Seiler. Ambros habe Seilers Text so gut gesungen, dass das Lied den Bezug zu dessen Großvater nicht verloren habe.

Album beschäftigt sich auch mit Tod und Abschied

"Viele Versatzstücke auf dem Album beschäftigen sich mit dem Tod und der Verarbeitung des Todes. Das Album ist zu einem Zeitpunkt entstanden, an dem ich mich als Texter damit beschäftigen musste", erklärte Seiler. "Irgendwann, wenn du dann erwachsen wirst, musst du dich damit auseinandersetzen, dass Menschen sich verabschieden", fuhr er fort.

Mit "Weust a Mensch bist", das zeitgleich mit dem Album als Single veröffentlicht wird, schrieb Seiler eine Danksagung an seine Mutter. "Gerade im Austropop ist das Ungeschliffene und Rohe wichtig", erläuterte der Songwriter die persönlichen Themen seiner Texte. "Meine erste Instanz ist nicht, etwas verkaufen zu wollen. (...) Wir wollen als Seiler und Speer ehrlich sein in dem, was wir tun", sagte er. "Lieder wie "Weust a Mensch bist" oder "Servus Du" hau ich dir in zehn Minuten aufs Papier, dann wird's vertont und dann soll das zum Hörer kommen. Je unverblümter und ungeschönter das zum Hörer kommt, desto mehr kann er auch damit anfangen", meinte Seiler.

Doch bleibt für Seiler und Speer bei dem wachsenden Erfolg des Musikprojektes noch Zeit für das beliebte Satire-Doku-Projekt "Horvathslos"? "Ja, es gibt eine fünfte Staffel - einmal spiel' ich den noch, aber dann ist's echt aus", verriet Seiler. Ursprünglich wollte er bereits nach der nun abgeschlossenen vierten Staffel aufhören, weil er als Schauspieler auch andere Projekte wahrnehmen wolle. "Ich hab schon so viele Anfragen auch für Kinofilme und andere Rollen. Ich will auch beweisen, dass ich mehr kann", erklärte er.

(Das Interview führte Martin Auernheimer/APA)

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