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Seit zwei Jahren mit dem Katamaran auf Weltreise

Roland und Eveline Witsch.
Roland und Eveline Witsch. ©handout/privat
Schon zwei Jahre "on tour" und noch kein Ende in Sicht: Roland und Eveline Witsch aus Höchst sind mit ihrem Katamaran noch immer auf Weltreise. W&W erzählten sie, was sie dabei bisher erlebt haben.

Die See liegt ruhig vor der griechischen Inselgruppe Dodekanes in diesem Frühjahr – und dort, im türkisblauen Wasser liegt auch der Katamaran Aries von Roland und Evelyn Witsch. Und wen trifft das Ehepaar wohl an diesem gefühlten Ende der Welt? Die früheren Nachbarn aus Vorarlberg! „Komischerweise kannten wir sie damals im Ländle nur vom Sehen“, erzählt Roland im Gespräch mit W&W. „Dort in Griechenland haben wir sie erstmals besser kennengelernt. Das Leben geht eben oft seltsame Wege.“

Rückkehr auf Zeit

Außergewöhnliche Wege sind auch Roland und Evelyn gegangen. Im Juni 2020 verkaufte das Paar Haus und Firma und stach mit dem Katamaran in See (W&W berichtete). Nach einem Jahr in der Karibik kehrten sie in heimische Gefilde zurück. „Wir hatten von Anfang an vor, nochmal nach Europa zurückzukehren“, schildert Roland. „Bei unserem ersten Aufbruch sind wir ja nur mit vier Koffern nach Martinique geflogen, um das Boot zu übernehmen. Viele Dinge, die wir damals zurückließen, sollten jetzt noch abgeholt werden.“

In 18 Tagen allein über den Nordatlantik

Von der Karibik ging es also zunächst auf die Bermudas und in nur 18 Tagen allein über den Atlantischen Ozean zu den Azoren. „Die Atlantiküberquerung ist ohne größere Zwischenfälle verlaufen. Von Flaute bis Starkwind haben wir alles erlebt, und alles problemlos gemeistert“, erinnert sich Roland. „Unser Schiff hat uns dabei nie im Stich gelassen.“ Das hat es auch in all den anderen traumhaften Destinationen nicht: die Balearen mit Ischia, Mallorca und Menorca, die Hafenstadt Imperia an der ligurischen Küste und die äolischen Inseln im Mittelmeer.

Und die Reise ging auch in die Vergangenheit: „Über das Ionische Meer ging es dann auf die griechische Insel Leros, auf der wir vor mehr als 30 Jahren unseren Hochzeitsurlaub verbracht hatten“, freut sich Roland.

Winterquartier im Süden

In Griechenland verbrachten Witschs dann auch den Winter. „Hier war unsere Aries in der Werft für eine Generalüberholung. Gemeinsam haben wir fast alles selbst gemacht: geschliffen, gemalt, geputzt, Antrieb und Segel überholt, Leitungen verlegt und Stauräume umgebaut und erweitert. Jedenfalls ist es nie langweilig geworden“, erzählt Roland lachend, „auch Dank der Segelcommunity, die sich schnell bildet.“

Die Reise verändert

Mittlerweile setzen sie aber schon wieder die Segel: „Unsere weitere Reiseroute steht noch nicht genau fest, wir würden aber gerne Marokko, eventuell Gambia und die Kap Verden besuchen, bevor es über den Atlantik zurück in die Karibik geht, wo wir gerne vor Weihnachten eintreffen würden.“

Wohin auch immer es für das Paar noch geht, es hat jetzt schon Unglaubliches erlebt – und ist daran gewachsen: „Auch wenn die positiven Erlebnisse überwiegen, ist ein Leben auf dem Boot nicht immer ein Zuckerschlecken. Manchmal muss man sich schon ganz anständig aus seiner Komfortzone bewegen, um so etwas er-leben zu dürfen“, erzählt Roland. „Wenn wieder etwas kaputt gegangen ist, das gerade repariert worden war, fragt man sich schon, wieso man sich das antut. Aber schlussendlich ist unsere Rechnung aufgegangen. Wir haben uns verändert, das merken wir, wenn wir wieder mal im Ländle sind. Unsere Lebensweise, unsere Wertmaßstäbe und unsere Philosophie sind eine andere – vielleicht bessere – geworden …“

(WANN & WO)

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