Zwischen 1994 und 2001 hatte der Anteil der 16-jährigen Mädchen und Jungen mit Erfahrungen beim Geschlechtsverkehr nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) noch zwischen 30 und 45 Prozent geschwankt.
Jugendliche waren noch nie so aufklärt wie heute, sagte Marita Völker-Albert, Sprecherin der BzgA, dem Stern. Wie die Forsa- Umfrage unter 1000 Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren ergab, hat mit 19 Jahren fast jeder Jugendliche schon sein erstes Mal erlebt. Die Befragten gaben an, Informationen über Sex hauptsächlich von Freunden (76 Prozent), aus dem Schulunterricht (60 Prozent) oder aus Zeitschriften und Magazinen (57 Prozent) zu beziehen. Gut jeder vierte Junge sucht Informationen über Sex im Internet.
Sex-Szenen in Filmen und Musikvideos hält zwar jeder Zweite für unrealistisch, doch gerade viele Jungen finden sie auch ansprechend (54 Prozent) und anregend (45 Prozent), 17 Prozent aber auch peinlich. Mit ihren Eltern reden zwei von drei Jugendlichen selten oder nie über Sex. Knapp 60 Prozent der Jugendlichen haben schon mindestens einmal einen Pornofilm gesehen.
Jugendliche bekommen eine Menge Drehbücher geliefert, wie Flirt, Verliebtsein, Sex auszusehen hat, sagte der Hamburger Sexualwissenschaftler Gunter Schmidt dem Magazin. Sex in Filmen, im Fernsehen, in der Musik mache es den Jugendlichen schwer, die vorgefertigten Schablonen abzuschütteln.
Drei Viertel aller Befragten sagten, ihr erster Sex sei spontan und überraschend passiert. Vier von fünf Jugendlichen gaben an, niemals ohne Kondom mit einer neuen Liebe ins Bett zu gehen. (Der Beitrag lag dpa im Wortlaut vor)