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Skifahren trotz Pandemie: Lokalaugenschein in Damüls

In Damüls zeigt man sich vom Sicherheitskonzept überzeugt.
In Damüls zeigt man sich vom Sicherheitskonzept überzeugt. ©VOL.AT
Joachim Mangard (VOL.AT) joachim.mangard@russmedia.com
Kurz vor dem Jahreswechsel hat sich VOL.AT einen Überblick über das Sicherheitskonzept im Bregenzerwälder Skigebiet verschafft.
Reger Betrieb in Vorarlberger Skigebieten

Die Bilder des Massenansturms von Wintersportlern beim Uga-Express sorgten international für Schlagzeilen und brachten den Betreibern aus Damüls viel Kritik ein. Das Skigebiet adaptierte aber unverzüglich den Knotenpunkt und zeigt sich mittlerweile bestens gewappnet.

Bilder aus Damüls

Angesprochen auf das für Unmut sorgende Video informiert Geschäftsführer Ing. Markus Simma: „Zugegeben, an diesem Tag waren wir von der plötzlichen Auslastung überrascht. Wir haben aber sofort reagiert und den Zugang dort erneut mit Leitsystemen geregelt. Die Menschen halten sich an die Maßnahmen, weil sie einfach die Möglichkeit schätzen, überhaupt Skifahren zu können. Gerade über die Feiertage war es für viele Familien wieder eine Chance, die Pandemie hinter sich zu lassen und an der frischen Luft den Sport auszuüben.“

Außerdem verweist der Seilbahner auf den Vorarlberger Winter-Kodex: "Wir haben uns schon im Sommer mit einem möglichen Betrieb während der Pandemie auseinandergesetzt. Daraus resultierte dann der Winter-Kodex, in dem wir die Rahmenbedingungen festgelegt haben. Neben dem verpflichtenden Tragen der FFP2-Maske wird auch der Zustrom drastisch reguliert. Aktuell lassen wir nur 4000 Gäste ins Skigebiet, das entspricht einem Drittel der herkömmlichen Auslastung.“

"Winter-Ranger" und Take-Away

Die Maskenpflicht wird von sogenannten "Winter-Rangern" im Skigebiet kontrolliert, auch die Polizei überprüft vor Ort die Einhaltung der Maßnahmen. Der Andrang am Lift wird kanalisiert. Mittels Absperrungen wird der Zustrom in abgesperrte „Einser-Reihen“ aufgeteilt, befördert werden nur 50 Prozent der eigentlichen Kapazität. Aus gastronomischer Hinsicht fährt man auf Minimalbetrieb. Sämtliche Skihütten im Gebiet haben geschlossen, für den kleinen Hunger gibt es aber die Möglichkeit, an Take-Away-Stationen wie dem Almstüble Snacks und Getränke zu kaufen, und dann mit Abstand im Freien zu konsumieren.

Plädoyer für den
"maskierten" Skisport

Man kann der Öffnung der Skigebiete sicherlich kritisch gegenüberstehen. Man muss aber den Vorarlberger Betreibern ein großes Kompliment aussprechen, die sich viele Gedanken gemacht haben, um einen Skibetrieb in Zeiten der Pandemie zu gewährleisten. Natürlich ist dies nur dann möglich, wenn es Inzidenz-Werte und Auslastung der Krankenhäuser zulassen. Gerade auch in Anbetracht dessen, dass der Skisport, gerade bei Vollbetrieb, ebenfalls für viel Arbeit auf den Intensivstationen sorgt. Die aktuelle Situation reduziert den Sport auf seinen Kern. Abseits von Ischgl und Après-Ski konzentriert man sich wieder auf das Wesentliche. Skifahren an der frischen Luft, Bewegung in den Bergen, die Verpflegung hat man in seinem Rucksack dabei ohne Après-Ski und Hütten-Gaudi. Man kann den Skisport verteufeln, das Virus findet aber wohl weniger auf den Pisten oder in den Seilbahn-Anlagen seine Entfaltung. Insofern sich die Menschen an die viel zitierte Eigenverantwortung halten.

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(VOL.AT)

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