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So erlebt einer der jungen Lustenauer den Vorfall

Zwei junge Lustenauer wurden nach einem Diskotheken-Besuch attackiert.
Zwei junge Lustenauer wurden nach einem Diskotheken-Besuch attackiert. ©Symbolbild: Roland Paulitsch, Canva Pro
Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
Zwei Jugendliche aus Lustenau (18 und 16 Jahre alt) wurden nahe dem Bahnhof Klaus von einer Gruppe Männer attackiert. VOL.AT sprach mit einem der beiden Jugendlichen.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden zwei junge Lustenauer nach einem Diskothek-Besuch in Röthis von mehreren Männern attackiert. Das Ganze ereignete sich gegen zwei Uhr, als die beiden Jugendlichen auf dem Weg zum Bahnhof in Klaus waren.

VOL.AT traf Lukas (18) einen der beiden Lustenauer und seine Mutter Sabine (Namen von der Redaktion geändert). Die beiden suchen nach Augenzeugen, die gegen 2:11 Uhr im Regionalzug S1 von Klaus nach Dornbirn etwas beobachtet haben.

"Wir haben eigentlich nichts gemacht"

"Wir sind in den Club gegangen, in die Vabrik, und haben ganz normal gefeiert bis zwei Uhr", erklärt der 18-Jährige gegenüber VOL.AT. "Als wir zum Klauser Bahnhof gelaufen sind, ist einer mit einer Taschenlampe vorbeigelaufen." Daraufhin habe er zu seinem Kollegen gesagt: "Achtung, da kommt ein Fahrrad – pass auf", meint der Lustenauer. Als sie bemerkt hätten, dass es doch nur ein Fußgänger sei, hätten sie über sich selbst gelacht. Dadurch fühlte sich der fremde junge Mann wohl provoziert – auch, wenn er erst mitgelacht habe. "Eigentlich aus dem Nichts hat er meine Mutter beleidigt", so der 18-Jährige. Er habe den Fremden dann ganz ruhig darauf hingewiesen, dass das nicht cool sei. "Wir haben eigentlich nichts gemacht. Auf einmal kamen innerhalb kurzer Zeit zehn Leute von hinten, die uns umkreist haben." Innerhalb einer halben Minute hätten sie angefangen, auf sie einzuschlagen.

18-Jähriger flüchtete in Wiese

Vor den Schlägen habe er ihn noch danach gefragt, ob er Geld habe, was er verneint habe. Beraubt habe er ihm allerdings nichts. "Vielleicht hätte er was vorgehabt, wenn die andere nicht gekommen wären", meint er. "Er hat mir gleich eine Rechte gegeben und dann waren es drei, vier Schläge", schildert der 18-Jährige. Er habe einmal zurückgeschlagen, als er dann gesehen habe, dass der andere nochmal zuschlagen wolle, sei er in Richtung Wiese weggerannt. "Dort habe ich gesehen, dass meine Nase tropft und blutet. Dass sie auch schief war, und habe versucht, sie zu richten." Seinen 16-jährigen Kumpel hätten die Männer gepackt und in den Bauch geschlagen. "Er ist zu Boden gegangen und hat sich schützend die Arme vors Gesicht gehalten", erklärt er. Vier Leute hätten ihm auf den Hinterkopf geschlagen und ihn getreten.

Mit dem Zug fuhren die jungen Männer nach Dornbirn. ©Symbolbild: VOL.AT/Mayer

Männer kamen zu Hilfe

Etwas später seien weitere Männer dazugekommen: "Vielleicht Kollegen von ihnen, das weiß ich nicht", meint er. "Die haben gesagt: Spinnt ihr, hört auf damit." Sein Freund sei daraufhin zu ihm gekommen und die Situation habe sich etwas deeskaliert. "Dann sind wir schnell zum Zug und da waren sogar die Täter mit dabei im Zug", erzählt der Lustenauer gegenüber VOL.AT. In der Bahn hätten sie sie in Ruhe gelassen. "Die Älteren haben sie von uns weggehalten", ist er sich sicher. Einer der Männer habe ihm sogar geholfen, als er im WC seine Nase versorgt habe.

"Er hat einen Nasenbeinbruch"

"Dann sind wir zum Dornbirner Bahnhof gefahren und ich habe gesehen, dass ich krass geblutet habe und meine Nase hin ist", schildert er. Sein Freund habe vom Zug aus den Krankenwagen gerufen, der dann bereits mit der Polizei am Bahnhof gewartet habe. Der Tathergang sei aufgenommen worden. Auch Fotos seien von ihnen und ihren Verletzungen gemacht worden. "Die Rettung hat ihn in Krankenhaus Dornbirn gebracht", erzählt seine Mutter. "Er hat einen Nasenbeinbruch. Das haben sie alles aufgenommen und dann haben sie sie nach Hause gelassen." Sie habe am nächsten Tag in Dornbirn bei der Polizei angerufen und erklärt, dass sie den Vorfall anzeigen wolle: "Es ist für mich schon ein Angriff. Es hat nichts mit einer Streiterei zwischen Jugendlichen zu tun", gibt sie zu verstehen. Schließlich sei sie bei der Polizei in Rankweil gelandet und habe dort geschildert, was vorgefallen sei. Auch, dass die Täter ebenfalls im Zug waren. "Er war mehr im WC als im Wagon, weil seine Nase so geblutet hat", verdeutlicht sie gegenüber VOL.AT. Sein Freund kam mit aufgeschürften Ellbogen und blauen Flecken davon.

Die jungen Lustenauer waren auf dem Heimweg nach einem Besuch in einer Diskothek in Röthis. ©Dietmar Stiplovsek

Augenzeugen sollen sich melden

Wer etwas beobachtet hat, kann sich direkt bei dem Betroffenen melden unter pet265422@gmail.com. Mutter und Sohn hoffen, dass auch Aufnahmen der ÖBB vom Bahnhof und aus dem Zug dabei helfen können, die Männer zu identifizieren. Diese Aufnahmen könnten von der Polizei gesichert werden. Einen Hinweis auf die Identität gibt es: Darauf angesprochen, woher sie kommen, hätten sie nur mit "Wir sind Marokkaner" geantwortet statt mit einer Stadt oder einem Ort in Vorarlberg.

Hinweise zu dem Vorfall werden an die PI-Rankweil erbeten. Polizeiinspektion Rankweil, Tel. +43 (0) 59 133 8158

(VOL.AT)

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