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So finanzieren sich die Klima-Kleber der "Letzten Generation"

Klimaaktivisten der "Letzten Generation" machen mit Straßenblockaden in Wien auf ihre Forderungen aufmerksam.
Klimaaktivisten der "Letzten Generation" machen mit Straßenblockaden in Wien auf ihre Forderungen aufmerksam. ©APA/EVA MANHART
Die Aktionen der Klimaaktivisten haben ihren Preis: Equipment, Banner, Polizeistrafen und zuletzt auch teure Eintrittskarten für das Wiener Neujahrskonzert. Wir haben nachgefragt, wie sich die Klima-Kleber der "Letzten Generation Österreich" finanzieren.
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Die Klimaaktivisten der Organisation "Letzte Generation" machten in den letzten Monaten regelmäßig mit radikalen Aktionen für ihre Forderungen zum Klimaschutz aufmerksam. Bei den Protesten klebt man sich meist auf Straßen fest oder überschüttet Bilder in Museen mit Farbe und nimmt dabei sowohl Geldstrafen als auch Freiheitsentzug in Kauf.

Straßenblockaden durch Klima-Kleber sorgen für Ärger

Vergangene Woche wurde mit täglichen Störaktionen der Wiener Frühverkehr lahmgelegt. Das Festkleben mit Sekundenkleber an stark frequentierten Fahrbahnen in Wien zog dabei laut Innenministerium mehr als 200 Anzeigen und über 50 Festnahmen mit sich, zudem kam es zu Zwischenfällen mit wütenden Autofahrern. Für Februar kündigte die Gruppierung bereits eine neuerliche einwöchige Welle mit Störaktionen an.

Dass man sich mit derartigen Aktionen unbeliebt macht, ist den Klimaaktivisten der "Letzten Generation" durchaus bewusst. "Ziviler Widerstand ist kein Beliebtheitswettbewerb. Wir wollen dafür sorgen, dass die tödliche Bedrohung durch die Klimakrise nicht länger totgeschwiegen werden kann. Dafür müssen wir nicht beliebt sein - nur unübersehbar", wie es auf der Website heißt. Man verstehe den Ärger und die Wut, wenn es zur Hauptverkehrszeit zu Staus auf vielbefahrenen Straßen komme, aber "Protest, der niemanden stört, wird leider konsequent ignoriert."

Störaktionen der Klimaaktivisten: Woher stammt das Geld dafür?

Nachdem die Gruppierung mit einer geplanten Störaktion des Wiener Neujahrskonzerts am 1. Jänner gescheitert war, kam es zu einem Missverständnis um angebliche Fake-Tickets. Die "Letzte Generation" stellte diesbezüglich auf Twitter richtig, dass die sechs Aktivisten gültige Karten für die Veranstaltung um 6.000 Euro auf willhaben erworben hatten.

Eine hohe Summe, die bei vielen wohl die Frage aufkommen lässt, wie die Klimaaktivisten ihr Unterfangen eigentlich finanzieren. Laut Wikipedia erhält die Aktionsgruppe, die 2021 in Deutschland ins Leben gerufen wurde und seit 2022 auch einen österreichischen Ableger hat, den größten Teil ihrer finanziellen Unterstützung vom kalifornischen Climate Emergency Fund, den die US-amerikanischen Philanthropen Aileen Getty, Rory Kennedy und Trevor Neilson 2019 gründeten. Das restliche Budget komme von privaten Spendern.

"Letzte Generation Österreich" finanziert sich über Spenden

Wir haben bei der "Letzten Generation Österreich" nachgefragt und wurden informiert, dass alle Einnahmen und Ausgaben über ein Konto bei der Plattform OpenCollective laufen und auch ersichtlich sind. Die Seite zeigt das aktuelle Budget anhand von Einnahmen durch Spenden und Ausgaben für Aktionen, Besprechungen, Flyer, Equipment etc.

Auf der Website werden aktuell über 400 finanzielle Unterstützer angegeben, Spendenbeträge können ab 10 Euro auch regelmäßig eingezahlt werden. Wer Sponsor ist, unterstützt die Klimaaktivisten ab 100 Euro pro Monat. Der Kontostand zeigte am 19. Jänner (10.30 Uhr) insgesamt 26.468,60 Euro und das prognostizierte Jahresbudget basierend auf den finanziellen Gesamtbeiträgen der letzten zwölf Monate lag bei 55.240,65 Euro. Mit den Mitteln dürften wohl auch anfallende Geldstrafen nach Polizeieinsätzen bezahlt werden.

Rufe nach schärferem Vorgehen gegen Klimaaktivisten

Die Reihe von umstrittenen Protesten, mit denen die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" auf die Notwendigkeit der Bekämpfung der Klimakrise hinweisen wollen, wird auch künftig weitergehen. In der heimischen Politik gibt es bereits erste Rufe nach einem schärferen Vorgehen gegen Aktivisten wegen Sachbeschädigungen und Straßenblockaden. Bundeskanzler Karl Nehammer hat Innenminister Gerhard Karner nun mit einer Prüfung beauftragt, ob die geltenden Regelungen ausreichen, oder ob es darüber hinaus gehende Verschärfungen braucht.

(Red/VKP)

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