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Speisesalz aus Österreich enthält kritische Zusatzstoffe

In den heimischen Salzen wurden sogenannte Rieselhilfen nachgewiesen.
In den heimischen Salzen wurden sogenannte Rieselhilfen nachgewiesen. ©pixabay.com (Sujet)
Das Trennmittel Natriumferrocyanid wird vor allem Salzen aus Österreich beigesetzt, um ein Klumpen zu vermeiden. Bei Verzehr in größeren Mengen kann der Stoff jedoch die Nieren schädigen.

Damit Speisesalz nicht klumpt, geben manche Wirte Reiskörner in die Salzstreuer. Die Hersteller verwenden bindende Substanzen, sogenannte Rieselhilfen. Etliche davon sind unbedenklich, das Trennmittel Natriumferrocyanid sehen die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich aber kritisch, weil es bei Verzehr in größeren Mengen die Nieren schädigen kann. Sie untersuchten deshalb neun Salze - in keinem war der erlaubte Grenzwert überschritten.

Test zeigt: Kritische Rieselhilfe in heimischem Speisesalz

Der Konsumentenschutz ließ neun Salze, die Natriumferrocyanid (E535) enthalten, im Labor der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) untersuchen, berichtete die AK OÖ in einer Presseaussendung am Mittwoch. Bei keinem wurde der erlaubte Grenzwert von 20 Milligramm pro Kilogramm überschritten. Auffällig sei, dass der umstrittene Stoff vor allem Salzen aus Österreich beigesetzt wird. Sieben der neun untersuchten Produkte wurden in Österreich, je eines in Deutschland und Italien produziert. Zwei der inländischen Salze wiesen E535 zwar auf der Packung aus, enthalten waren aber andere Rieselhilfen.

Die meisten als Rieselhilfe zugelassenen Lebensmittelzusatzstoffe sind völlig unumstritten, wie Calciumcarbonat, also Kreide, und Magnesiumcarbonat. Natriumferrocyanid (E535) darf ausschließlich als Trennmittel in Salz verwendet werden. Der Stoff kann - in größeren Mengen aufgenommen - die Nieren schädigen, wie in Tierversuchen festgestellt wurde.

Mengen im Speisesalz nicht gesundheitsgefährdend

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) unterzog 2018 den Zusatzstoff E535 einer erneuten Risikobewertung. Dabei kam sie zum Schluss, dass die Mengen, die Menschen über Speisesalz aufnehmen, kein Risiko für die Gesundheit darstellen. Aus Sicht der AK-Konsumentenschützer sollten Hersteller den Stoff dennoch besser weglassen, zumal es eine Fülle an unbedenklichen Alternativen gebe. Im Handel seien zahlreiche Produkte ohne Rieselhilfe erhältlich, allerdings meist nicht aus Österreich. Wer ganz sicher gehen will, greift zu Bio-Produkten, denn hier sind keine Lebensmittelzusatzstoffe erlaubt. Aus gesundheitlichen Gründen sollte man jodiertes Salz verwenden.

(APA/Red)

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