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Spendenprozess gegen Fiona Grasser vertagt

Sie häte sich ein "Dankeschön" erwartet
Sie häte sich ein "Dankeschön" erwartet
Der Zivilprozess im Streit um Spendengelder nach dem ersten Wiener Tierball im Jahr 2012 gegen Fiona Pacifico Griffini-Grasser ist Mittwochnachmittag am Landesgericht Innsbruck auf den 2. März vertagt worden. Der Veranstalter des Wiener Tierballs hatte seine ehemalige Schirmherrin auf Rechnungsoffenlegung geklagt.


Unter großem Medienrummel hatte der Prozess begonnen. Zahlreiche Journalisten und Fotografen hatten die Beklagte bestürmt, als sie in Begleitung ihres Mannes, dem ehemaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser, erschienen war. “Ich weiß nicht, warum ich hier bin. Das Geld ging direkt an die Tiere”, meinte Griffini-Grasser vor Verhandlungsbeginn. Sie habe sich ein Dankeschön erwartet, anstatt vor Gericht zu landen.

Richter Michael Schallhart versuchte noch, die beiden streitenden Parteien zu einer außergerichtlichen Einigung zu bewegen. “Das Problem können Sie selbst lösen oder ich. Wenn ich es löse, bestimme aber auch ich den Ausgang”, sagte Schallhart. Der Richter schlug den beiden Frauen vor, jeweils noch einen gewissen Betrag an Tierschutzorganisationen zu spenden und dann in Frieden auseinanderzugehen.

Zu einer derartigen Einigung kam es jedoch nicht. Einig war man sich einzig und alleine in einem Punkt, nämlich, dass Fiona Grasser keine Malversationen begangen habe. “Wir haben nie behauptet, dass sie das Geld veruntreut hat”, sagte Udo Hansmann, Anwalt von Tierballorganisatorin Brigitte Martzak. Hansmann beharrte jedoch darauf, dass die Spendengelder an den Tierball überwiesen hätte werden müssen und nicht direkt an die Tierschutzorganisationen.

Laut Fiona Grasser gab es eine derartige Abmachung jedoch nie. Um diesen Sachverhalt zu klären, sollen beim nächsten Verhandlungstermin einige Zeugen, darunter auch Karl-Heinz Grasser, gehört werden. Die Beweislast hierfür liege aber beim Kläger, meinte der Richter.

Der Verein “Event & Plattform gegen Tierleid”, der den Ball veranstaltet hatte, hat die damalige Schirmherrin auf Rechnungsoffenlegung geklagt. Der Verbleib von 25.000 Euro an Spendengeldern war laut dem Verein offen. Vor Gericht konnte nun der Geldfluss von zumindest 20.000 Euro belegt werden, die an verschiedene Tierschutzorganisationen gingen. “Das Geld ist aber nicht dem zugeflossen, dem es zufließen sollte”, meinte Hansmann. “Es kann nicht sein, dass ich auf den Kosten des Tierballs sitzen bleibe”, sagte Martzak. Sie selbst habe nämlich privat 7.000 Euro aufbringen müssen, um die Kosten des Balls zu decken.

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