AA

Österreich bei Beschäftigungsquote im EU-Spitzenfeld

In Österreich gehen 7 von 10 erwerbsfähigen Menschen im Alter von 15 bis 64 Jahren einer bezahlten Tätigkeit nach. Damit befindet sich Österreich im Spitzenfeld der EU-15-Staaten, wo die Beschäftigungsquote 2008 im Durchschnitt 67,3 Prozent betrug. Österreich konnte in den Jahren 1998 bis 2008 von 67,8 auf 72,1 Prozent zulegen und liegt hinter Dänemark, Holland und Schweden bereits an vierter Stelle, wie aus einer aktuellen Studie der Forschungs-und Beratungsstelle Arbeitswelt (Forba) hervorgeht.

Die Zunahme der Erwerbstätigkeit ist aber ein EU-weites Phänomen, auch die anderen Länder konnten ähnlich stark zulegen. Als erwerbstätig gilt in diesem Zusammenhang, wer in der Kalenderwoche vor der Befragung mindestens eine Stunde gegen Bezahlung gearbeitet hat – und dieses “Labour-Force-Konzept” erklärt auch zum Teil, wie es zu diesem starken Anstieg der Erwerbstätigkeit kam: Stark zugenommen hat vor allem die Erwerbstätigkeit von Frauen (von 58,5 auf 65,8 Prozent bis 2008), während jene von Männern über einen längeren Zeitraum betrachtet sogar leicht rückläufig war.

Der Anstieg der Beschäftigungsquote von Frauen kam dabei in erster Linie durch vermehrte Teilzeitbeschäftigungen zustande – die Teilzeitquote bei Frauen stieg in den letzten zehn Jahren um mehr als ein Drittel auf 41,5 Prozent. Das erklärt auch die Vergrößerung der Einkommensschere zwischen Männern und Frauen.

Die Arbeitslosigkeit war in Österreich in den vergangenen elf Jahren im Vergleich zu anderen europäischen Ländern immer gering und bewegte sich relativ konstant zwischen 3,5 und 5,2 Prozent (nach internationaler Definition). Trotz niedriger Erwerbstätigenquote war dabei die Arbeitslosigkeit bei Frauen immer etwas höher als bei Männern, was nach Ansicht der Studienautoren an den Kinderbetreuungspflichten von Frauen liegen dürfte.

Europaweit an Brisanz gewonnen haben “atypische Beschäftigungsverhältnisse”, wozu auch Teilzeitbeschäftigung gezählt wird. 2008 betrug der Anteil geringfügiger freier Dienstverträge an unselbstständigen Beschäftigungsverhältnissen zwar nur 1,19 Prozent und war damit sogar etwas geringer als fünf Jahre davor. Insgesamt stieg der Anteil geringfügiger Beschäftigung an unselbstständiger Beschäftigung aber von 5,2 Prozent (1998) auf 7,3 Prozent (2008).

Nach Wirtschaftssektoren betrachtet gewinnen Dienstleistungen weiter an Bedeutung. Im europäischen Vergleich liegt Österreich mit 68,4 Prozent Dienstleistungsanteil bei den Beschäftigten knapp unterhalb des EU-15-Mittelwertes von 70,8 Prozent. Der Anteil des Agrarsektors ist in Österreich mit 5,6 Prozent höher als in den meisten anderen westeuropäischen Ländern.

home button iconCreated with Sketch. back to homepage
  • ADMIN AT
  • Wirtschaft
  • Österreich bei Beschäftigungsquote im EU-Spitzenfeld