AA

Strafe für Alonso und McLaren

Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso ist für den Grand Prix von Ungarn in Mogyorod bei Budapest von seiner Pole-Position aus um fünf Plätze auf Rang sechs zurückgereiht worden.

Selbst Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso ist vor Strafen nicht gefeit. Der spanische Titelverteidiger nimmt den Grand Prix von Ungarn am (heutigen) Sonntag (14:00 Uhr/live ORF1, RTL und Premiere) trotz Bestzeit im Qualifying nicht aus der Pole-Position in Angriff. Der 26-Jährige wurde am späten Samstagabend wegen einer Behinderung seines McLaren-Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton von den Sportkommissären des Automobil-Weltverbandes FIA um fünf Ränge auf Startplatz sechs zurückgereiht. McLaren kündigte unterdessen an, gegen die Entscheidung berufen zu wollen.

Die Pole-Position erbt nun WM-Leader Hamilton, der von der „Blockade“ Alonsos an einer abschließenden schnellen Runde gehindert wurde. McLaren-Teamchef Ron Dennis hatte Alonsos Verhalten – der Spanier war etwa zehn Sekunden länger als geplant in der Box gestanden – nach dem Qualifying verteidigt und einen Renningenieur verantwortlich gemacht. Hamilton dagegen habe sich am Beginn der finalen Session einem Befehl widersetzt, indem er Alonso nicht wie besprochen vorbeigelassen hatte.

McLaren muss das Chaos im eigenen Team nun doppelt bezahlen. Einerseits musste die vierte rein silberne erste Startreihe der Saison abgetreten werden, andererseits werden die WM-Punkte des Rennstalls an diesem Wochenende nicht für die Konstrukteurs-WM gewertet. Damit hat das Konkurrenzteam Ferrari, das in der Hersteller-Wertung 27 Punkte zurück liegt, die Chance, trotz der Startpositionen 3 (Kimi Räikkönen) und 14 (Felipe Massa direkt neben dem Österreicher Alexander Wurz) Boden gutzumachen.

Die Sportkommissäre hatten eine Untersuchung gegen McLaren eingeleitet, nachdem Alonso trotz des Go-Signals durch seine Crew mehr als zehn Sekunden länger als geplant an den Boxen gestanden war. Neben dem Spanier wurden auch Hamilton und Teamchef Dennis fast eineinhalb Stunden lang in der Affäre befragt. Nach mehr als vier Stunden bestätigten die Stewards das Ergebnis des Qualifyings, um die Startaufstellung kurz vor Mitternacht doch noch umzustoßen. Das entsprechende Statement war mit 23:35 Uhr gezeichnet.

„Die Aktionen des Teams in den finalen Minuten des Qualifyings werden den Interessen des Wettbewerbs und den Interessen des Motorsports allgemein gegenüber als abträglich aufgefasst“, begründete die FIA ihr Urteil. Alonso hatte seine Bestzeit von 1:19,674 Minuten erst mit der Zielflagge erzielt. Hamilton war bis dahin der Schnellste, hätte aber noch einmal Kontern können, wenn er genügend Zeit gehabt hätte. Österreichs dreifacher Weltmeister Niki Lauda bezeichnete die Aktion Alonsos sogar als „Sauerei“.

„Wegen der Verzögerung durch Alonso war es Hamilton nicht möglich, seinen Boxenstopp so abzuwickeln, dass er noch genügend Zeit für eine fliegende Runde hat“, bestätigte die FIA, die sich zuletzt bereits mehrfach mit dem aktuellen Toprennstall der Königsklasse beschäftigen musste. Erst in der Vorwoche war McLaren in der Spionage-Affäre um den Besitz vertraulicher Daten von Ferrari mit einer Verwarnung davongekommen. Ferrari hat dagegen Berufung eingelegt und fordert eine Strafe.

home button iconCreated with Sketch. back to homepage
  • ADMIN AT
  • Formel1
  • Strafe für Alonso und McLaren