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Striezel im VKI-Test meistens einwandfrei aber selten bio

Der VKI testete 15 Striezel aus Supermärkten und Bäckereien.
Der VKI testete 15 Striezel aus Supermärkten und Bäckereien. ©APA/EXPA/ STEFANIE OBERHAUSER (Sujet)
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat 15 Striezel aus Bäckereien, Supermärkten und Diskontern unter die Lupe genommen.

Österreichische Striezel sind ohne Bedenken genießbar. Dieses Ergebnis gab der Verein für Konsumenteninformation (VKI) am Montag in einer Aussendung bekannt. 15 Briochezöpfe aus Bäckereien, Supermärkten und Diskontern wurden einer Schadstoffanalyse und Blindverkostung unterzogen. Schädliche Substanzen überstiegen in keinem Fall gesetzliche Grenzwerte. Beim sensorischen Test punkteten günstige Backwaren, deren Inhaltsstoffe aber nicht immer ausreichend gekennzeichnet sind.

Striezel im VKI-Test waren meistens einwandfrei aber selten bio

Glyphosat, ein umstrittenes Insektizid und Mykotoxine, eine Gruppe von Giften aus Schimmelpilzen, konnten in keinem Striezel festgestellt werden. In sieben Produkten wurde zwar Acrylamid, laut AGES eine vermutlich krebserregende Substanz, die beim Erhitzen und Bräunen von Zucker entstehen kann, festgestellt. Die Konzentration lag aber jeweils unter dem für den Test herangezogenen EU-Richtwert für Brot auf Weizenbasis. Auch die sensorische Prüfung meisterte der Großteil der Kandidaten mit Bravour, einzig für den Bio-Zopf von Mauracher wurde die Blindverkostung zur haarigen Angelegenheit. Das verhältnismäßig teure Premiumprodukt fiel als einziger Testteilnehmer durch, zwei der vier Bestnoten entfielen auf die günstigste Produktgruppe. In der Laienverkostung wurden Aussehen, Geruch, Geschmack und Konsistenz bewertet.

Meiste Striezel schnitten bei sensorischer Prüfung gut ab

Bei der Überprüfung der Zutaten sei aufgefallen, "dass die Produkte häufig mehr Zutaten enthielten als man gemeinhin erwarten würde", hieß es in der Aussendung. Weniger sei aber auch hier meistens mehr, unterstrich VKI-Projektleiterin Teresa Bauer. Im Gegensatz zu den in der Regel einfachen Haushaltsrezepten setzten sich die untersuchten Striezel "aus deutlich mehr Bestandteilen zusammen, darunter einige, die wir als überflüssig und zum Teil auch als fragwürdig ansehen." Drei Produkten sei Alkohol zugesetzt worden, fünf enthielten Palmöl oder -fett, ganze elf zusätzliche Aromastoffe. Germzöpfe aus Supermärkten und Diskontern fielen mit besonders vielen Zusatzstoffen auf, die in vier Fällen nicht vollständig oder fehlerhaft auf der Zutatenliste aufschienen.

Insgesamt wenig an Produkten auszusetzen

In der Endabrechnung erhielten vier Striezel das Prädikat "sehr gut", sechs bekamen ein "gut" und fünf mussten sich mit einer "durchschnittlichen" Bewertung zufrieden geben. Darunter waren auch jene vier Fabrikate, deren Zutatenliste von Gutachterinnen und Gutachtern als unzureichend beurteilt wurde. "Insgesamt gab es an den Produkten wenig auszusetzen. Günstige Striezel aus dem Supermarkt können mit Bäckereiware durchaus mithalten", resümierte Bauer. Das aber sei kein Brioche-Freifahrtschein: "Trotzdem sollte man sich die Mehlspeise eher zurückhaltend gönnen. Kein Produkt kam auf einen besseren Nutri-Score als 'C'."

(APA/Red)

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