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Sympathie gewonnen

Punkte verloren, Sympathien gewonnen - und den Titel praktisch in der Tasche: Michael Schumacher steht durch die Niederlage gegen Rubens Barrichello nach Wochen der Kritik erstmals wieder als moralischer Sieger da.

Der schnellste Titel der Formel-1-Geschichte winkt. Schon nach dem Grand Prix in Magny Cours am 21. Juli kann Michael Schumacher alles klar machen. Gewinnt er die nächsten zwei Rennen, und sein Bruder Ralf holt maximal sechs Punkte, wäre er bei dann 60 Punkten Vorsprung nicht mehr einzuholen.

Doch nach dem Großen Preis von Europa war erneut die vielbeachtete Team-Strategie, die nach dem Skandal in Spielberg am 12. Mai wochenlang für heftigste Proteste gesorgt hatte, das große Thema. Barrichello durfte endlich den zweiten Sieg seiner Karriere feiern. Obwohl alle Beobachter bis zum Schluss gespannt auf einen anderen Befehl aus der Box warteten, blieb Schumacher hinter dem Brasilianer.

Das war zwar auch Stallorder, brachte Ferrari aber am Montag international Beifall ein. “Bravo Ferrari”, titelte die französische Sportzeitung “L´Equipe”. “Nach dem Rennen auf dem Nürburgring ist die Moral gerettet”, fand “France-Soir”. Zustimmung gab es sogar von der Konkurrenz. “Das ist gut für den Sport”, sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug, um dann noch anzumerken: “Das war eine nette Geste an die FIA.”

Ob auch der Weltrat des Internationalen Automobilverbandes (FIA) die Ferrari-Wiedergutmachung würdigt, bleibt die große Frage. Am Mittwoch entscheidet das Gremium in Paris über den umstrittenen Grand Prix in Spielberg, als Barrichello Schumacher den Sieg und der Deutsche dem Kollegen anschließend regelwidrig den obersten Platz auf dem Podest überließ.

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