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Tesla enttäuscht mit Absatzzahlen für Model 3

Produktion der Batterien macht Probleme
Produktion der Batterien macht Probleme ©APA (AFP)
Enttäuschende Absatzzahlen und weitere Verzögerungen in der Produktion: Der US-Elektroautobauer Tesla stellt mit seinem Hoffnungsträger Model 3 die Geduld von Kunden und Anlegern auf die Probe.

Von seinem ersten für den Massenmarkt gedachten Fahrzeug verkaufte die Firma, bisher für teure Luxusmodelle bekannt, im Schlussquartal 1.550 Stück – nicht einmal halb so viele wie von Analysten erwartet.

Tesla verschob am Mittwoch zudem abermals seine Produktionsziele, weil das Unternehmen die Probleme in der Fertigung nicht in den Griff bekommt. Im nachbörslichen Handel fiel die Aktie des US-Konzerns um fast zwei Prozent.

Europäische Autohersteller ziehen nach

Der Branchenpionier aus dem Silicon Valley, hinter dem der Milliardär Elon Musk steht, lehrte mit seinen Oberklasse-Elektroautos die ganze Branche das Fürchten. Nach der Sportlimousine Model S und dem Geländewagen Model X will Tesla mit dem Model 3 nun den Massenmarkt erobern. Dort tummeln sich inzwischen aber auch andere Pkw-Bauer wie BMW, VW oder Daimler, die sich von den Amerikanern nicht länger das Wasser abgraben lassen wollen. Die ganze Branche trumpft regelmäßig mit Ankündigungen neuer E-Modelle auf. Mit zunehmendem Angebot dürften auch günstigere Fahrzeuge auf den Markt kommen. Teslas Hoffnungsträger Model 3 etwa kostet nur halb so viel wie das Flaggschiff Model S.

Batterie-Module als Achillesferse

Im härter werdenden Wettbewerb verloren die Amerikaner, die ohnehin Verluste schreiben, zuletzt wichtige Zeit. Im Sommer hatte Tesla von rund 500.000 Reservierungen für das neue Modell berichtet. Im dritten Quartal 2017 liefen statt der angepeilten 1.500 Exemplare vom Model 3 nur 260 von den Bändern. Als Achillesferse stellte sich die Produktion der Batterie-Module heraus, für die Tesla in der Wüste von Nevada eigens eine große Fabrik hochgezogen hat. Dort müssen die Fertigungsabläufe den Angaben zufolge teilweise überarbeitet werden. Bereits im Dezember wollte der Hersteller eigentlich 5.000 Fahrzeuge pro Woche fertigen, verschob dies aber kurz vorher auf das erste Quartal. Am Mittwoch rückte Tesla das Ziel noch weiter nach hinten: auf Ende des zweiten Quartals.

George Galliers vom Analysehaus Evercore ISI sagte, dies lenke die Aufmerksamkeit von Analysten und Investoren stärker auf die flüssigen Mittel des Konzerns. Tesla hatte im dritten Quartal einen Fehlbetrag von 619 Mio. Dollar (514,85 Mio. Euro) verbucht. Musk sagte bei der Präsentation der Zahlen, das Unternehmen verfüge über ausreichend Kapital, um die Verzögerungen beim Model 3 zu überbrücken. Ende September verfügte Tesla über Barmittel von 3,5 Mrd. Dollar.

(APA/dpa/ag.)

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