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Teuerung: Zahlungen noch im Sommer zu erwarten

Die Einmalzahlung aufgrund der Teuerung könnte bereits im Sommer erfolgen.
Die Einmalzahlung aufgrund der Teuerung könnte bereits im Sommer erfolgen. ©APA/BARBARA GINDL (Symbolbild)
Die Entalstungsmaßnahmen der Regierung, vor allem für Menschen mit wenigen Einkommen, sind noch im Sommer zu erwarten.
Entlastungspaket soll nächste Woche kommen
So hart trifft die Teuerung die Österreicher

Teile des Anti-Teuerung-Pakets befinden sich bereits in der Endphase, wurde der APA am Donnerstag aus Regierungskreisen berichtet. In den einzelnen Punkten hat sich nichts geändert: Als erste rasche Maßnahme sind Einmalzahlungen bei Sozialleistungen wie Familienbeihilfe, Sozialhilfe und Arbeitslosengeld angedacht.

Einmalzahlungen zur Teuerung noch im Sommer zu erwarten

Diese Einmalzahlungen bedürfen keines Gesetzesbeschlusses und können rasch umgesetzt werden. Langfristige Änderungen wie etwa die jährliche Valorisierung von Sozialleistungen, die noch nicht jährlich der Inflation angepasst werden, sowie die Abschaffung der Kalten Progression sind komplexer und müssen in Gesetze gegossen und in Begutachtung geschickt werden. Sie können daher frühestens im Herbst umgesetzt werden.

Fix ist bereits die Verschiebung des CO2-Preises auf Oktober 2022

Für die bereits fix vereinbarte Verschiebung des CO2-Preises von Juli auf Oktober und die Erhöhung des Klimabonus für dieses Jahr von 100 bis 200 Euro je nach Wohnlage auf 250 Euro für alle braucht es auch keinen Gesetzesbeschluss, das wird per Verordnung geregelt. Die Anhebung des Bonus kostet 750 Mio. Euro und die Verschiebung der CO2-Bepreisung 280 Mio. Euro. Damit wird alleine mit diesen zwei Maßnahmen bereits eine Mrd. Euro an Entlastung seitens der Regierung geleistet.

ÖVP und Grüne uneinig bei einer Spritpreis-Deckelung

Uneinig sind sich ÖVP und Grüne in der Frage einer Spritpreis-Deckelung. Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) will davon nichts wissen und verweist auf die bereits umgesetzte Anhebung des Pendlerpauschale und Pendlereuro. ÖVP-Klubobmann August Wöginger kann einer Spritpreis-Bremse einiges abgewinnen, gibt aber zu, dass das mit den Grünen nicht umsetzbar sei.

Gespräche der Regierung mit Sozialpartnern schleppend

Laut AK-Präsidentin Renate Anderl verlaufen die Gespräche der Regierung mit den Sozialpartnern sehr schleppend: "Sehr erfreut sind wir nicht. Aber es gibt Ansätze, dass jetzt etwas getan wird", sagte sie am Rande einer Pressekonferenz. In ihren Forderungen bestärkt sieht sie sich angesichts einer gestern mit dem ÖGB veranstalteten Betriebsrätekonferenz mit über 3.200 Teilnehmern, AK und ÖGB stünden also nicht alleine da. "Es ist dringend notwendig, dass vor dem Sommer etwas passiert. Wir hatten gestern ein Gespräch, da wurde uns signalisiert, dass in den nächsten ein, zwei Wochen tatsächlich etwas am Tisch liegt. Darauf warten wir und schauen einmal, was nun wirklich passiert."

SPÖ-Finanzsprecher fordert Beitrag von Millionenvermögen

Zu Wort meldete sich am Donnerstag neuerlich die Opposition. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner wiederholte am Abend in der "ZiB1" des ORF die rote Forderung nach raschen Pensionserhöhungen. Sie verwies darauf, dass die Durchschnittspension rund 1.400 Euro betrage, bei Frauen gar nur 1.130 Euro. Die Pensionisten könnten nicht bis zum Herbst warten, bis sie mehr Geld bekommen, so ihre Argumentation. "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg - und deswegen wäre es möglich, noch vor dem Sommer eine vorgezogene Pensionserhöhung zu machen in der Größenordnung von sechs Prozent. Das wären für einen durchschnittlichen Pensionisten bis zum Ende des Jahres ein Plus von 400 Euro", sagte Rendi-Wagner zur "Zeit im Bild". Ein entsprechender Antrag im Parlament soll daher nächste Woche eingebracht werden.

FPÖ_Familiensprecherin will Anpassung der Famileinbeihilfe

FPÖ-Familiensprecherin Edith Mühlberghuber stellte im parlamentarischen Familienausschuss einen Antrag betreffend "einer automatischen jährlichen Anpassung der Familienbeihilfe an die Inflationsrate. Die Menschen brauchen jetzt sofort Hilfe und nicht erst in den nächsten Monaten, so die FPÖ-Familiensprecherin.

Pensionsverband fordert eine Pensionsanpassung schon ab Juli

Der Präsident des Pensionistenverbandes, Peter Kostelka, forderte, dass die ab Jänner 2023 zu gewährende Pensionsanpassung bereits ab Juli 2022 kommen soll. Würden die Pensionen per Jahresmitte um fünf oder sechs Prozent plus angepasst werden, würde das Bezieher einer 1.300 Euro-Pension 50 Euro bzw. 60 Euro netto im Monat zusätzlich bringen, rechnet Kostelka vor.

Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec schlug eine Erhöhung der Pensionistenabsetzbeträge vor, welche auch von den Experten der Wirtschaftsforschungsinstitute IHS und Wifo bevorzugt wird. "Die Erhöhung der Absetzbeträge kann sofort umgesetzt werden, ist zielgerichtet und fair", sagte Korosec in einer Aussendung. Sie möchte sich aber nicht auf eine bestimmte Maßnahme festlegen. "Hauptsache, es erfolgt eine rasche und spürbare Hilfe noch vor dem Sommer."

(APA/Red)

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