Listerien sind Bakterien und die Erreger der Listeriose, einer seltenen, hauptsächlich durch Lebensmittel übertragenen Erkrankung.
2021 zwölf Listerien-Tote in Österreich gemeldet
Im Vorjahr wurden laut AGES 38 laborbestätigte Fälle an das Epidemiologische Meldesystem (EMS) gemeldet. Innerhalb von 28 Tagen nach Diagnosestellung starben davon sieben Menschen (18,4 Prozent). Im Jahr davor waren es zwölf Todesopfer, 2019 fünf.
Listerien werden hauptsächlich durch Lebensmittel übertragen
Listerien sind weit verbreitet, etwa in Abwässern, der Erde und auf Pflanzen. Tierische Lebensmittel wie Rohmilch und Rohmilchprodukte sowie rohes Fleisch, aber auch Fleisch- und Fischprodukte können diese enthalten. Aus pasteurisierter Milch hergestellte Produkte wie Schmier- oder Weichkäse können während der Herstellung kontaminiert werden.
Lebensmittelverarbeitende Betriebe können ein Reservoir für diese Erreger darstellen, in deren Folge Nahrungsmittel kontaminiert werden. Auf Grund ihrer Fähigkeit zu Wachstum auch bei niedrigen Temperaturen vermehren sich Listerien sogar im Kühlschrank, daher können kontaminierte Lebensmittel nach Lagerung im Kühlschrank hohe Keimzahlen enthalten.
Infektion kann für Risikogruppen tödlich verlaufen
Bei gesunden Erwachsenen verläuft eine Infektion meist ohne Krankheitszeichen oder nur mit Durchfall. Schwere Erkrankungen betreffen hauptsächlich immungeschwächte Menschen, ältere Personen und Schwangere.
Die invasive Listeriose äußert sich durch heftige Kopfschmerzen, starkes Fieber, Übelkeit und Erbrechen. In der Folge kann es zu Hirn- bzw. Hirnhautentzündung oder Sepsis (Blutvergiftung) kommen. Die Gabe von Antibiotika ist erforderlich, dennoch verlaufen bis zu 30 Prozent der Fälle tödlich. Bei Schwangeren besteht die Gefahr einer Infektion des ungeborenen Kindes mit dem Risiko, dass es zu einer Früh- oder Totgeburt kommt.
(APA/Red)