Traditionen auf der Spur: Alpkranzbinden auf der Alpe Mittelargen in Vorarlberg
Für Daniela Kopf beginnt ein Arbeitstag schon vor dem Sonnenaufgang, denn das Leben auf der Alp ist kein Zuckerschlecken. Gemeinsam mit ihrem Freund Florian Plankel arbeitet die eigentlich gelernte bautechnische Zeichnerin seit nun fünf Jahren als Köchin auf der Alpe Mittelargen. Doch heute wird nicht gekocht, sondern gebunden.
Mit Liebe zur Tradition
Almkränze dienen den Tieren beim Alpabtrieb als Schmuck und zeugen von einem unfallfreien Alpsommer. Ist es während der Alpperiode zu einem Unglück gekommen, werden die Tiere nicht geschmückt. Ohne Unfall ist der Sommer auf der Mittelargener Alpe vorübergegangen, aus diesem Grund treffen sich jetzt auch Groß und Klein gemeinsam zum Kranzbinden. Ähnlich wie bei einem Adventskranz arbeitet man sich hier Stück für Stück vor.
Alles was die Natur zu bieten hat
Doch bevor es ans “Kranzen” geht, muss für das Material gesorgt werden. Alles was benötigt wird, wächst an Bäumen und Sträuchern in der unmittelbaren Umgebung. Säckeweise selbst gepflückte Pflanzen finden den Weg auf den Tisch und was nicht gepflückt wird, wird eben gebastelt. Blüten aus Stoff und beschriftete Schilder sind genauso zu finden wie Erikablüten, Vogelbeeren, Wacholderzweige und Disteln.
Was nicht fehlen darf sind viele helfende Hände, die mit Rat und Draht die gesammelten Pflanzen an eine Metallform binden. Es gibt große Gestecke namens Kronen und zwei kleinere für die Stirn der Rinder. Aufbewahrt wird der Schmuck im kühlen Keller der Alpe, damit er schön frisch bleibt.
Alpabtrieb bei Nacht und Nebel
Bereits um zwei Uhr morgens werden sich die Älpler samt ihrem Vieh am Freitag auf den Weg zurück ins Tal machen. Es wird draußen noch dunkel und kalt sein. VOL.AT ist beim Abstieg live dabei und wird berichten. Wie der Alpabtrieb über die Bühne geht, zeigen wir euch am Freitag. Um 10 Uhr erwarten wir und viele Zuseher dann die Älpler mit ihren Kühen in Schwarzenberg beim festlichen Empfang. (VOL.AT)
