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Tränen bei Dänen in Katar - Australien im Achtelfinale

Australier trafen in 60. Minute aus einem Konter und konnten am Ende jubeln.
Australier trafen in 60. Minute aus einem Konter und konnten am Ende jubeln. ©Reuters
Ein Überraschung lieferte Australien im direkten Duell um den Achtelfinaleinzug gegen das weit höher eingschätzte Dänemark.
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Frankreich stand bereits im Achtelfinale, schickte die "zweite" Elf gegen Tunesien auf den Platz und verlor das letztendlich bedeutungslose Spiel mit 0:1.

Australien schafft Sensation

Australien hat Dänemark in einem Quasi-Finale um den zweiten Aufstiegsplatz in der Fußball-WM-Gruppe D geschlagen. Die "Socceroos" setzten sich am Mittwoch in Al Wakrah durch einen Treffer von Mathew Leckie in der 60. Minute mit 1:0 (0:0) durch. Damit gelang dem Außenseiter zwar mit einer negativen Tordifferenz, aber mit zwei Siegen zum zweiten Mal nach 2006 der Sprung ins Achtelfinale. Dort wartet am Samstag der Gewinner der Gruppe C. Dänemark enttäuschte bei dem Turnier.

Das Match im Liveticker

Der dänische Trainer Kasper Hjulmand hatte seine Mannschaft, die für den Aufstieg unbedingt gewinnen musste, massiv umgebaut und auch das System verändert. Zum ersten Mal bei diesem Turnier lief der EM-Halbfinalist von 2021 mit einer Viererkette in der Abwehr auf. Mittelfeldspieler Mathias Jensen, Rechtsaußen Andreas Skov Olsen und Mittelstürmer Martin Braithwaite waren neu in der Startformation. Australiens Trainer Graham Arnold stellte dagegen nur auf einer Position um, spielte doch Milos Degenek anstelle von Fran Karacic rechts in der Viererkette.

Dänemark präsentierte sich in der ersten Hälfte spielbestimmend, allerdings verliefen die vor allem über die Seiten vorgetragenen Angriffe wirkungslos. Immer wieder verstellten ein oder mehrere Australier den Weg zum Tor oder zu einem Mitspieler. In der 10. Minute kam Jesper Lindström in der Mitte nur beinahe zu einer Abschlussmöglichkeit, kurz darauf wehrte Torhüter Mathew Ryan einen Jensen-Schuss aus spitzem Winkel ab. Über links versuchte es in der 19. Minute Joakim Maehle - Ryan mit dem Fuß und anschließend Aaron Mooy schlugen den Ball weg. Skov Olsen (25.) brachte nur einen Roller zustande.

In den letzten Minuten vor der Pause schwang sich Australien zu mehr Mut in der Offensive auf, blieb aber insgesamt harmlos. Riley McGree (23.) hatte zuvor einen Torschuss aus großer Distanz abgegeben. Nach der Pause mussten die Dänen mehr riskieren, kamen jedoch kaum noch gefährlich vor den Kasten von Ryan. Australien hatte so aber mehr Räume bei schnellem Umschaltspiel vor sich. Ein perfekt ausgespielter Konter brachte dann auch die Führung: Leckie wurde von McGree auf die Reise geschickt, vernaschte Maehle mit zwei Haken und traf mit links flach ins lange Eck.

Wer danach ein Offensiv-Furioso der Skandinavier im Al Janoub Stadium erwartete, wurde eines Besseren belehrt. Nicht zuletzt durch die vielen Wechsel kam kein flüssiges Kombinationsspiel zustande, etwaige Schüsse aus größerer Entfernung wurden abgeblockt. Am Ende war der knappe Sieg sinnbildlich für das Auftreten beider Mannschaften bei der Weltmeisterschaft. Für Australien gab wohl auch das bessere Teamwork den Ausschlag. Dänemark schied mit nur einem Punkt und einem Treffer als Gruppenletzter aus.

Frankreich enttäuschte mit B-Elf und unterlag Tunesien

Mit dem Achtelfinal-Ticket schon in der Tasche und einer B-Elf hat Frankreich bei der Fußball-WM in Katar im abschließenden Gruppenspiel komplett enttäuscht. Der Titelverteidiger musste sich am Mittwoch im Education City Stadium von Doha Tunesien mit 0:1 (0:0) geschlagen geben, steigt aber als Erster der Gruppe D auf. Für die Nordafrikaner reichte der Treffer von Whabi Khazri (58.) nicht für das Achtelfinale, weil auch Australien gegen Dänemark gewann.

Das Match im Liveticker

Teamchef Didier Deschamps hatte Rotation angekündigt und hielt Wort. Gleich neun Änderungen nahm er nach dem vorzeitigen Aufstieg vor. Im Vergleich zum 2:1 gegen Dänemark blieben lediglich der gerade erst genesene Abwehrchef Raphael Varane und Mittelfeldspieler Aurelien Tchouameni in der Startelf.

Beim bisher so souveränen Titelverteidiger ging damit der Spielfluss vollkommen verloren. Tunesien, auch mit sechs Änderungen gegenüber dem 0:1 gegen Australien, war die klar bessere und gefährlichere Mannschaft. Der erste Torjubel in der 8. Minute kam allerdings zu früh, Torschütze Nader Ghandri stand im Abseits. Die Franzosen brachten in der ersten Halbzeit eine einzige gelungene Offensivaktion zustande, Kingsley Coman verzog (25.).

Deschamps gab seiner Startelf nach der Pause die Chance, sich zu rehabilitieren. Davon war nichts zu sehen. Aissa Laidouni (52.) vergab die erste große Möglichkeit nach dem Wechsel, die zweite saß nach einer symptomatischen Szene. Youssouf Fofana verlor im Mittelfeld den Ball, Khazri wurde nicht wirklich attackiert, marschierte in den Strafraum und traf zur hoch verdienten Führung. Tunesien lag zu diesem Zeitpunkt auf Aufstiegskurs, aber nur kurz, weil Australien nur wenige Minuten später in Führung ging.

Deschamps reagierte in der 63. Minute und brachte mit Stürmerstar Kylian Mbappé, Mittelfeldass Adrien Rabiot und Verteidiger William Saliba ein Trio, womit jeder Feldspieler der "Equipe Tricolore" bei dieser WM zu Einsatzminuten gekommen ist. Viel änderte sich am Charakter der Partie zunächst nicht, für Abwechslung sorgte lediglich der zweite Flitzer dieser WM (67.). Erst als auch Antoine Griezmann und Ousmane Dembélé eingewechselt wurden, kam im Finish Leben ins französische Spiel. Die größte Ausgleichschance vergab Kolo Muani, der knapp verzog (90.). Ein Treffer von Griezmann in der 98. Minute wurde wegen vorhergehendem Abseits des Torschützen aberkannt.

Am Ende gab es daher lange Gesichter auf beiden Seiten. Frankreich enttäuschte und verlor, für Tunesien reichte der Sieg bei der sechsten WM-Teilnahme nicht zum erstmaligen Einzug ins Achtelfinale. Für Frankreich geht es am Sonntag gegen den Zweiten der Gruppe C (Polen, Argentinien, Saudi-Arabien, Mexiko) weiter.

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(APA)

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