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„Ur-Zelda“ mit neuem Anstrich: „Skyward Sword HD“ im Game-Test

Nintendos Switch-Neuauflage des Wii-Klassikers bringt HD-Grafik und kleine Updates. Reicht das?

(Switch) Junge Nintendo-Fans haben immer Grund zur Freude: Auf der Switch werden regelmäßig legendäre Kult-Games ausgegraben und als Remasters/Remakes wiederverwertet. Jetzt hat „Skyward Sword“ die Frischzellenkur spendiert bekommen. Das zehn Jahre alte Ur-Prequel der Serie, der streng genommen vor allen anderen spielt, kassierte einst fast nur Bestwertungen. Unter Fans zählt es trotzdem nicht unbedingt zu den beliebtesten Zelda-Titeln, vornehmlich aufgrund der alternativlosen Bewegungssteuerung der Wii, mit der z.B. Schwerthiebe ausgeführt wurden. Das HD-Remaster will hier Abhilfe schaffen.

Als ultimatives Zelda-Prequel startet „Skyward Sword“ noch vor „Geburt“ des Master-Schwerts. Link und (Noch-nicht-Prinzessin) Zelda leben wohlbehütet im Wolkenhort, einer schwebenden Insel. Es kommt, wie es kommen muss: Zelda wird entführt, Link muss ausrücken, sie zu retten. Der Angelpunkt der Story fällt also denkbar retro aus, aber im Falle eines Remasters drückt man auch beim überholten Videospiel-Klischee der Prinzessinnenrettung ein bis zwei Augen zu. Vor allem auch, weil das Gameplay zu großen Teilen überzeugt. „Skyward Sword“ liefert klassische Zelda-Kost: eine große, schnuckelige Welt mit etlichen Überraschungen, angenehm unblutige Action und durchaus fordernde Kopfnüsse. Immer wieder findet man neue Werkzeuge (z.B. den Enterhaken), mit denen sich wiederum neue Bereiche auftun. Backtracking ist wie üblich verpflichtend. Wer Dungeons liebt, bekommt hier einige der interessantesten der Serien-Geschichte. Als Gegengewicht dazu wird das Geschehen leider zu oft durch simple Apportier-Aufgaben in die Länge gezogen.

Das Remaster erfindet das Rad nicht neu: „Skyward Sword“ behält sein ursprüngliches Gameplay und die Story. Grafisch gibt’s endlich alles in HD und flüssigen 60 Frames pro Sekunde. Während die Figuren nun extrascharf im Bild sind, haben die Texturen der Landschaften das Update leider teilweise verschlafen und wirken mancherorts arg matschig. Die Updates darüber hinaus sind überschaubar: Es gibt es lediglich sogenannte „Quality of Life“-Verbesserungen wie die Möglichkeit des Vorspulens von Dialogen, Tutorials oder Zwischensequenzen.

Die größte Neuerung ist die Alternative zur Bewegungssteuerung: Wer das Schwert nicht mit einem echten Handstreich des Joy-Cons bewegen will, kann dies auch nur mit dem Finger auf dem Analog-Controller tun: Stick von rechts nach links bewegen – Hieb mit dem Schwert von rechts nach links. Klingt einfach, ist es im Eifer des Gefechts allerdings nicht. Die Sticks des Joy-Con sind bekanntermaßen nicht sonderlich präzise, da wird der Kampf schon mal zum Krampf. Das wiegt besonders schwer, da oftmals der Sieg stark davon abhängt, wie und wo gehauen wird. Wohl oder übel ist da die Bewegungssteuerung nach wie vor die empfehlenswertere Variante.

Fazit: „The Legend of Zelda: Skyward Sword HD“ ist ein zweischneidiges Remaster-Schwert. Es hat alle Vorteile des Originals zu bieten, plus einige Verbesserungen, allerdings auch den ein oder anderen gewichtigen Nachteil. Empfehlenswert ist das Game vor allem einer Zielgruppe: allen, die das Spiel nicht schon 2011 gezockt haben. Denn zumindest einmal sollte man dieses Zelda-Prequel durchgespielt haben, HD ist dafür (aktuell) die zweifellos beste Version.

(VOL.AT/Ländle Gamer)

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