US-Küstenwache versenkte Tsunami-"Geisterschiff"
Bis auf einen dünnen Ölfilm an der Wasseroberfläche sei von dem Boot nichts übrig geblieben, sagte Kirby. Das japanische Schiff war Ende März gut 200 Kilometer vor der Küste der kanadischen Provinz British Columbia aufgetaucht. Vor einer Woche trieb es dann in US-Küstengewässer. Es musste in Brand geschossen werden, da es den Schiffsverkehr in dem Gebiet gefährdet habe, sagte Kirby. Ein Schiff der Küstenwache eröffnete das Feuer auf die “Ryou-Un Maru”. Mit seinen Kanonen schoss es Löcher in die Stahlwand des Geisterschiffes.
Nach Angaben der Küstenwache habe es mehr als vier Stunden gedauert, den Trawler zu versenken. Seefahrer seien durchgehend über die Position des Schiffes auf dem Laufenden gehalten worden. Abschließend wolle die Küstenwache das Gebiet noch einmal überfliegen, um festzustellen, ob nicht doch noch gefährliche Trümmer aufsteigen.
Die Operation wurde zunächst verzögert, weil ein kanadischer Fischer an Ort und Stelle mit dem Gedanken spielte, das führerlose Schiff zu bergen. Der Kapitän ließ aber von der Aktion ab, als klar wurde, dass es nicht sicher sei, das Schiff abzuschleppen.
Das ins Wasser gelaufene Öl stelle keinerlei Gefahr für die maritime Lebenswelt dar, versicherte die Küstenwache. Das Risiko einer Umweltverschmutzung wurde als gering eingeschätzt, da das Schiff “schon sehr lange auf offener See unterwegs war”, hieß es in einer Mitteilung. Das wenige Öl auf dem Wasser werde sich schnell auflösen.