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USA verhängen Importverbot für russisches Öl

Die Entscheidung sei mit den Verbündeten getroffen worden, so US-Präsident Joe Biden.
Die Entscheidung sei mit den Verbündeten getroffen worden, so US-Präsident Joe Biden. ©AP
Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine erlassen die USA ein Importverbot für Rohöl aus Russland.
Kein Weg zurück für Putin
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Das kündigte US-Präsident Joe Biden bei einem kurzfristig anberaumten Auftritt am Dienstag im Weißen Haus an. Die Entscheidung sei mit den Verbündeten getroffen worden.

"Das bedeutet, dass russisches Öl in US-Häfen nicht mehr angenommen wird und die Amerikaner der Kriegsmaschinerie Putins einen weiteren schweren Schlag versetzen werden", sagte US-Präsident Joe Biden bei einem kurzfristig anberaumten Auftritt am Dienstag im Weißen Haus. Unklar blieb zunächst, ab wann das Importverbot gilt.

Kooperation mit Europa

Biden sagte, die Maßnahme sei mit europäischen Verbündeten abgestimmt. Man wisse aber, "dass viele unserer europäischen Verbündeten und Partner möglicherweise nicht in der Lage sind, sich uns anzuschließen", fügte er hinzu. "Wir können also diesen Schritt unternehmen, wenn andere es nicht können. Aber wir arbeiten eng mit Europa und unseren Partnern zusammen, um eine langfristige Strategie zu entwickeln, die auch ihre Abhängigkeit von russischer Energie verringert."

Deutschland warnt

Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck warnte am Dienstag im Falle eines westlichen Embargos russischer Energielieferungen vor schweren Schäden für Deutschland. Deutschland werde dem Schritt der USA nicht folgen, so der Grüne Politiker.

Europäische Staaten wie Österreich und Deutschland sind erheblich stärker auf russische Energieimporte angewiesen als die USA. Im vergangenen Jahr war Russland nach Angaben der US-Energieinformationsbehörde (EIA) das drittwichtigste Land für Einfuhren von Rohöl und Erdölprodukte für die USA - hinter Kanada und Mexiko. Die Einfuhren aus Russland mit einem Volumen von 672.000 Barrel (je 159 Liter) pro Tag machten knapp acht Prozent aller US-Importe in dieser Kategorie aus.

Das Importverbot erstreckt sich nach Bidens Worten auch auf andere russische Energieträger wie beispielsweise Gas. Ihr Gas produzieren die USA aber weitgehend selbst, bei den Importen spielt Russland keine Rolle. Zwar importieren die USA Kohle aus Russland, aber auch das nur in geringen Mengen.

Ölpreis weiter gestiegen

Die Ölpreise haben am Dienstagnachmittag ihre Gewinne weiter ausgebaut. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Referenzsorte Brent stieg um gut 7 Prozent auf 132,33 US-Dollar und nimmt damit wieder Kurs auf das zu Wochenstart markierte Mehrjahreshoch bei knapp 140 Dollar.

Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich gegen 17.15 Uhr um gut 6 Prozent auf 128,43 Dollar. Angetrieben wurden die Ölpreise im Späthandel von der Ankündigung eines US-Importverbots für Rohöl aus Russland.

Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine erlassen die USA ein Importverbot, kündigte US-Präsident Joe Biden bei einem kurzfristig anberaumten Auftritt am Dienstag im Weißen Haus an. Auch Großbritannien will bis Ende dieses Jahres kein Öl mehr aus Russland importieren. Das teilte der britische Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng am Dienstag per Twitter mit.

Auch der Goldpreis legte im Späthandel weiter zu. Zuletzt lag der Preis des als "Krisenwährung" geltenden Edelmetalls knapp 3 Prozent im Plus bei 2.057,77 US-Dollar.

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(APA)

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