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Vergiftete Stimmung

Dietrich Mateschitz gehört das Red Bull Racing-F1-Team. Seine "Adjutanten" Helmut Marko und Gerhard Berger haben sich im Moment aber nicht mehr viel zu sagen.

Der Grazer Ex-GP-Pilot Dr. Helmut Marko ist die “graue Eminenz” im Team, der Mateschitz schon seit über einem Jahrzehnt in allen Rennsport-Fragen berät. Beim Red Bull-Schwesterteam Toro Rosso sind Mateschitz und Gerhard Berger Hälfte-Eigentümer. Seit geraumer Zeit geht es nun zwischen Marko und Berger nicht nur um die sportlichen Belange der jeweiligen Red-Bull-Teams, sondern wer sich den größten Einfluss auf Geldgeber sichern kann.

Marko ist auch für den Red-Bull-Nachwuchskader verantwortlich. Er will seine gesichteten und bis zur Formel-1-Reife herangeförderten Talente bei Toro Rosso hineindrücken, wogegen sich Gerhard Berger zur Wehr setzt. Scott Speed und Vitantonio Liuzzi wurden von Marko entdeckt und bei Toro Rosso platziert. Der Berger-Spruch nach dem Nürburgring-GP ist bekannt: “Wir haben die deppertsten Fahrer der Formel 1!” Berger hat Speed mittlerweile entlassen, Liuzzi wird mit Saisonende gekündigt und 2008 durch das “Berger-Liebkind”, den dreifachen US-Champ-Car-Meister Sebastien Bourdais, ersetzt. Damit hat sich Berger gegen Marko durchgesetzt, seitdem ist allerdings das Verhältnis der langjährigen Weggefährten arg vergiftet. Gerhard Berger: “Marko verschleudert zweistellige Millionenbeträge im Jahr für die Nachwuchsförderung, bringt aber seit Jahren keinen wirklich guten Piloten hervor.”

Pikant ist die Tatsache, dass Berger bislang immer ein “Marko-Mann” war. 1982 hatte Marko mitgeholfen, Berger in die Formel-3-EM zu hieven. Später, in der Formel 1, hat Berger Marko immer wieder um Ratschläge gebeten.

Marko gilt in der Szene als arrogant und undiplomatisch. Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz steht nun zwischen den beiden, hält (noch) große Stücke auf Marko und mag Berger, weil er zu Red-Bull-Anfängen vor 20 Jahren der erste internationale Sportler war, der gratis für das Mateschitz-Getränk Werbung machte. Formel-1-Capo Bernie Ecclestone hat Mateschitz geraten, sein Geld und die ganze Kraft auf nur ein Team zu konzentrieren. Will der Dosen-Milliardär an die F-1-Spitze vordringen, wird er sich was einfallen lassen müssen.

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