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Wann wird wer geimpft? Ärztekammer zum Ablauf der Covid-Impfungen

Wer wird wann, wie und wo geimpft?
Wer wird wann, wie und wo geimpft? ©Symbolbilder: VOL.AT/Mayer, APA/dpa
Wie werden die Covid-Impfungen in Vorarlberg ablaufen? Die Ärztekammer informierte am Freitag über Ablauf und Voranmeldungen.
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Vorarlbergs erstes Covid-Impfzentrum

"Werkzeug gegen die Pandemie"

Die Covid-Impfungen in Vorarlberg sind erfolgreich gestartet. "Wir sind alle dankbar, es war ein schönes Weihnachtsgeschenk für uns, dass es mit dem Impfstoff in Vorarlberg doch noch sehr schnell geklappt hat", freut sich Ärztekammer Vizepräsident Walla. Bereits vor Weihnachten waren Ärztekammer und Land in ständigem Austausch und erarbeiteten frühzeitig einen detaillierten Plan für einen schnellen Impfstart. Durch die viele Erfahrung in internationalen Einsätzen konnte unter der Leitung von Robert Spiegel, Covid-Beauftragter der Ärztekammer, die Teststraße in der Messe Dornbirn rasch zu einem Impfzentrum ausgebaut werden. Alles habe super funktioniert, so die Ärztekammer: "Die Stimmung bei den impfenden Ärzten, die unter großem persönlichem Einsatz vor Ort sind, ist regelrecht euphorisch." Man sei glücklich, endlich ein "Werkzeug gegen die Pandemie" in der Hand zu haben, um möglichst bald wieder ein normales Leben führe zu können.

Aufklärung und Transparenz

Knapp 9.000 Menschen haben mittlerweile in Vorarlberg ihre erste Impfung erhalten - vor allem die Bewohner von Pflegeheimen sowie das medizinische Personal, das in der täglichen Arbeit mit dem Coronavirus ausgesetzt ist. "Die, die andere impfen und betreuen, müssen geschützt sein. Das gilt praktisch für alle Ärztinnen in Vorarlberg", betont Impfreferntin Alexandra Rümmele-Waibel. Für alle Gesundheitsberufe, die bis jetzt noch nicht geimpft werden konnten, gebe es eine Nachimpfaktion, sobald ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe. "Wir sind nach wie vor im intensiven Austausch mit den Heimleitungen und um Aufklärung bemüht und stehen jederzeit für transparente Informationen zur Verfügung", so Rümmele-Waibel. Man wisse, dass die Impfung funktioniere und sei zuversichtlich, dass bis Ende Jänner alle Bewohner der Pflegeheime durchgeimpft seien.

Nach dem ersten Impfwochenende in Vorarlberg zieht die Ärztekammer auch hinsichtlich der Impfreaktionen eine positive Bilanz. In einzelnen Fällen wurden leichte Schwellungen am Oberarm oder ein kurzes Fieber festgestellt udn behandelt. Es wird daher großer Wert auf die medizinische Ausstattung in den geplanten insgesamt sieben Impfzentren in allen Regionen Vorarlbergs gelegt. "Auch wenn die Impfung subjektiv meist nur als Pieks empfunden wird - eine Impfung ist eine medizinische Handlung, die von den Ärztinnen große Verantwortung verlangt", erklärt Walla. Entsprechend hoch sind daher die medizinischen Standards.

Robert Spiegel ist Covid-Beauftragter. Bild: VOL.AT/Mayer

"Maximal flexibel aufgestellt"

Jedes der Zentren brauche neben gut ausgestatteten Impfplätzen eine komplette Notfallausstattung sowie die Möglichkeit, einen effizienten und guten Ablauf von Anmeldung, Impfung und Abmeldung zu garantieren. "Es braucht viel Platz, damit die Geimpften mit entsprechenden Sicherheitsabständen nach der Impfung vorsorglich noch eine halbe Stunde beobachtet werden können", so Robert Spiegel. Eine besondere Herausforderung liege in der fehlenden Planbarkeit, denn die Lieferzeiten des Impfstoffes sind derzeit nicht bekannt. Robert Spiegel: "Sobald Impfstoff da ist, wird geimpft. Wir sind maximal flexibel aufgestellt und können ein paar Stunden nach der Lieferung mit dem Impfen beginnen. Die professionelle Organisation und die gute Zusammenarbeit mit dem Land machen das möglich."

Die Ärztekammer informierte bei einem Pressegespräch. Bild: VOL.AT/Mayer

Keinen Tropfen verschwenden

Wer in welcher der drei Phasen geimpft wird, ist klar geregelt und kann nicht verändert werden. Die Umsetzung des Impfplans erfordere ein präzises Vorgehen. Priorität hätten gesellschaftlich wichtige Gruppen wie Lehrer oder Polizei, aber auch Risikopersonen werden nach festgelegten medizinischen Kriterien priorisiert und dann zur Impfung zugestellt. Die Vormerkliste wird auch in jenen Fällen herangezogen, wenn nichtalle Vakzine an die festgelegten Gruppen verimpft werden können. Dann werden Personen von der Vormerkliste nach medizinischer Dringlichkeit zur Impfung eingeladen. Man wisse im Vorhinein nie genau, wie viele Impfdosen tatsächlich aus einer Charge ergehen - manchmal seien es ein bis zwei Dosen mehr. "Die Vormerksliste bietet die beste Möglichkeit, Impfinteressierte umgehend zu informieren und gegebenenfalls zur Impfung einzuladen. Wir möchten schließlich keinen Tropfen verschwenden", so Rümmele-Waibel.

Hausarzt impft über 80-jährige

Für über 80-jährige besteht ein zusätzliches Angebot: Sie können sich auch durch den Hausarzt in die Vormerkliste eintragen lassen. Burkhard Walla betont, dass gerade die Ältesten unter uns von den Ärzten ihres Vertrauens geimpft werden möchten. Dazu werden sich die Hausärzte zu bestimmten Zeiten zu Verbünden in den lokalen Impfzentren zusammenschließen, um für ihre Patienten persönlich da zu sein. Auch Risikopatienten können sich durch ihren Hausarzt in die Vormerkliste eintragen lassen bzw. kann der Hausarzt solche Patienten in der Plattform nach vorgegebenen Kriterien kennzeichnen.

Große Nachfrage nach Impfung

Die Ereignisse der letzten Wochen haben offensichtlich zu einem Umdenken in großen Teilen der Bevölkerung gesorgt. Burkhard Walla berichtet von zahlreichen Anfragen von Patienten, wie sie rasch geimpft werden können. "Die Stimmung in der Bevölkerung hat sich deutlich gewandelt, die Menschen kommen in die Ordinationen, informieren sich über die Impfung und möchten sich am liebsten gleich vormerken lassen", so Walla. Dies sei ein deutliches Zeichen dafür, dass die Impfbereitschaft von Tag zu Tag wachse. Als Gründe dafür nennt Walla die positiven ersten Erfahrungen mti der Impfung udn auch die hohe Akzeptanz für alle Impfstoffe, die zum Einsatz kommen. Das größte Argument für die Impfung sei aber die Sehnsucht der Menschen, wieder ein normales Leben führen zu wollen und das Wissen, dass dies nur mit der Impfung möglich sei werde, ist er überzeugt und versichert: "Jeder, der einen Impfstoff will, wird einen bekommen."

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(Red.)

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