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Welt-Aids-Tag: Weltweit 38,4 Millionen HIV-Infektionen

Weltweit 38,4 Millionen Menschen mit HIV-Infektion.
Weltweit 38,4 Millionen Menschen mit HIV-Infektion. ©APA
Die Zahl der HIV-Neuinfektionen und Aids-bedingten Todesfälle steigt in einigen Teilen der Welt.

Ungleichheiten seien der Hauptgrund für die mangelnden Fortschritte, erklärte das UNO-Programm für die Bekämpfung von Aids (UNAIDS) in einer Analyse zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember. Weltweit leben 38,4 Millionen Menschen mit einer HIV-Infektion, in Österreich gibt es rund 9.000 Infizierte.

376 Menschen in Österreich im Vorjahr mit HIV finiziert

376 weitere Menschen in Österreich haben sich im Vorjahr mit dem Virus infiziert. Die Aids Hilfe fordert mehr Aufmerksamkeit und sieht dringenden Handlungsbedarf. Ein Ende der Pandemie ist nicht in Sicht. Angesichts des derzeitigen Trends könnten die vereinbarten globalen Ziele nicht erreicht werden, hieß es von UNAIDS. Bis 2030 hatte man erreichen wollen, dass 95 Prozent der infizierten Menschen ihren HIV-Status kennen. Davon sollten 95 Prozent eine Therapie erhalten und wiederum 95 Prozent davon sollten unter antiviraler Therapie einen Abfall der Viruslast unter die Nachweisgrenze erreichen - was eine Übertragung des Virus viel unwahrscheinlicher macht.

Mehr Aufklärung gefordert

Der Kampf gegen Stigmatisierung und Diskriminierung "erfordert offene Kommunikation, mehr Aufklärung zu sicheren Verhütungsmitteln, ein niederschwelliges Testangebot sowie gute Versorgung bei Infektionen", sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). "Es ist wichtig, seinen Status zu kennen - für die eigene Gesundheit, aber auch für die Gesundheit von Sexualpartner:innen. Es gibt keinen Grund sich zu schämen, wenn man sich testen lässt. Es gibt keinen Grund sich zu schämen, wenn man sich um die eigene Gesundheit kümmert und medizinische bzw. psychologische Beratung und Betreuung in Anspruch nimmt. Gemeinsam können wir Übertragungsketten stoppen und unser globales Ziel - Aids bis 2030 zu beenden - erreichen."

HIV-Tests werden kostenlos und anonym angeboten

HIV-Tests werden kostenlos und anonym bei den Aids-Hilfen angeboten, in Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten, Steiermark, Oberösterreich und Wien. Zusätzlich sind Testungen bei praktischen Ärztinnen und Ärzten möglich. Außerdem gibt es HIV-Selbsttests, die rezeptfrei in der Apotheke um rund 30 Euro erhältlich sind.

Im ersten Corona-Jahr 2020 war die Zahl neu gemeldeter HIV-Diagnosen national wie international deutlich gesunken, 2021 verzeichneten viele Länder - auch Österreich - einen Anstieg im Gegensatz zum Vorjahr. Trotzdem sanken die HIV-Diagnosen in der Europäischen Region der WHO 2021 insgesamt um 24 Prozent verglichen mit 2019, berichtete das Gesundheitsministerium.

Infos zur medikamentösen Behandlung

In Österreich werden jährlich 300 bis 400 neue HIV-Diagnosen gestellt. Die Österreichische AIDS Gesellschaft (ÖAG) launchte die Website www.hivprep.at und verwies auf die Möglichkeiten der medikamentösen HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP), die eine Etablierung einer HIV-Infektion verhindern könne, sollten HI-Viren übertragen werden. Die tägliche PrEP-Einnahme reduziere das Risiko einer Ansteckung um etwa 99 Prozent.

"In Österreich ist die PrEP grundsätzlich verfügbar. Allerdings ist sie teils mit beträchtlichen Hürden und Unkosten verbunden. Um aber das volle Potenzial der PrEP ausnutzen zu können, muss allen Menschen, die einem erhöhten HIV-Risiko ausgesetzt sind, diese ausgezeichnete Schutzoption zur Verfügung stehen. Die aktuelle Situation in Österreich bietet dies jedoch nicht: Selbst zu tragende Ausgaben sowie der Aufwand für notwendige Begleitmaßnahmen, die eine leitlinienkonforme und sichere Anwendung der PrEP ermöglichen, stehen einer effektiven HIV-Prophylaxe entgegen", kritisierte ÖAG-Präsident Alexander Zoufal. Die PrEP sei bereits in fast allen westeuropäischen Ländern eingeführt und die Kosten werden vom jeweiligen Gesundheitssystem erstattet. Die Österreichische AIDS Gesellschaft fordert des auch hierzulande.

Red Ribbon am Wiener Rathaus gehisst

Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS), Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und das Team der WASt-Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten hissten das Red Ribbon am Wiener Rathaus. "Auch im Gesundheitswesen gibt es Diskriminierung von Menschen auf Grund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität. Daher setzen wir als WASt im engen Dialog mit den Wiener Gesundheitseinrichtungen seit vielen Jahren auf intensive Bewusstseinsbildung und Schulungstätigkeit", sagte WAst-Leiter Wolfgang Wilhelm. Die rote Schleife wurde 1991 von der New Yorker Künstlergruppe Visual AIDS geschaffen und ist heute ein weltweit etabliertes Symbol der Solidarität mit Betroffenen.

(APA/Red)

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