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Wiens Tierbetreuer warnen: Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke

Hunde, Katz und Co. sind keine geeigneten Weihnachtsgeschenke.
Hunde, Katz und Co. sind keine geeigneten Weihnachtsgeschenke. ©pixabay.com (Symbolbild)
Gerade vor Weihnachten steigt der Wunsch nach Haustieren. Doch Wiens Tierbetreuer warnen: Hunde, Katz & Co. sind keine Weihnachtsgeschenke.

"Jemandem ungefragt ein Haustier zu schenken, ist keinesfalls eine gute Idee", sagt Elisabeth Mannsberger, Berufsgruppensprecherin der Tierbetreuer in der Wirtschaftskammer Wien: "Wenn Sie jemandem ungefragt ein Haustier bringen, tun Sie weder dem Beschenkten noch dem Tier etwas Gutes." Auf diese Weise unerwartet zur Tierhalterin bzw. zum Tierhalter gewordene Personen sind in den meisten Fällen von ihrer Pflicht und der großen Verantwortung überfordert. Und die Tiere, die dann oft nicht artgerecht versorgt werden (können), leiden unter der neuen Lebenssituation.

Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke

Was kurzfristig in den ersten Tagen aufgrund der überwältigenden Freude noch gelingen mag, entpuppt sich bei näherer Überlegung als Aufgabe von zehn bis 15 Jahren - oder sogar noch länger. Damit nicht nur in den Tagen und Wochen nach Weihnachten, sondern ganz grundsätzlich weniger Tiere im Tierheim landen, raten die Wiener Tierbetreuer strikt davon ab, Tiere zu verschenken. Und auch wer sich selber ein Haustier zulegen möchte, sollte abwägen.

Wiens Tierbetreuer warnen: Keine Welpen aus dem Internet kaufen

Auch der illegale Welpenhandel boomt insbesondere zur Weihnachtszeit. Dass der Verkauf von Tieren im Internet unseriös und verboten ist, dürfte mittlerweile vielen Menschen klar sein. Wobei es hierbei um das Angebot von Einzeltieren z.B. in Sozialen Netzwerken oder auf Flohmarkt-Plattformen geht, und selbstverständlich nicht um die Websites von registrierten Züchterinnen und Züchtern. Letztere informieren nicht nur im Sinne ihrer Tiere gerne und umfassend über die richtige Pflege eines Haustiers und dessen Herkunft, sowie seine Sozialisierung bis zur Übernahme. Verboten ist übrigens auch der vermeintliche "Schnäppchenkauf" auf der Straße, auf Parkplätzen oder Hinterhöfen. Wer hier zuschlägt, der unterstützt die sogenannten "Vermehrerzuchten", in denen meist katastrophale Zustände herrschen.

Tiere sollten nicht aus Mitleid gekauft werden

Solche Tiere sollten auch nicht aus Mitleid gekauft werden. Weil sie meist mangelhaft erzogen und tiermedizinisch nur schlecht versorgt sind, weisen sie oft Verhaltensstörungen und Krankheiten auf. In der Folge entstehen dann - neben dem eigentlichen Tierleid - auch hohe Tierarztkosten für das neue Herrchen bzw. Frauchen. Die Tierbetreuerinnen und Tierbetreuer sowie die Tierschutzombudsstelle Wien warnen daher eindringlich vor Käufen, bei denen die Herkunft der Tiere unklar ist. Registrierten Züchterinnen und Züchtern hingegen ist das Wohlergehen der Tiere ein echtes Herzensanliegen.

Gutschein bei einem Wiener Tiertrainer

Mannsberger empfiehlt stattdessen, auf das Schenken von themenrelevanten Gutscheinen zu setzen: "Ein sinnvolleres Geschenk wäre in dem Fall etwa ein Gutschein bei einem Wiener Tiertrainer oder einem Tierfriseur. Damit setzt man niemanden unter Druck, hilft aber ab dem Zeitpunkt der tatsächlichen, geplanten Anschaffung eines Haustiers mit, dass es mit der Erziehung dann von Anfang an klappt, oder man sich schon im Vorfeld über das Ausmaß des benötigten Pflegeaufwandes im Klaren ist".

Entfernen der Schnurrhaare ist tierschutzrelevant

Wie herausfordernd die richtige, artgerechte und tierschutzkonforme Pflege ist, zeigt einmal mehr das Tierschutzgesetz. Ein Punkt dabei habe Mannsberger in den vergangenen Wochen sehr beschäftigt: "Zwar ist bereits seit zwei Jahren klar definiert, dass die Vibrissen - also Schnurr- bzw. Tasthaare im Gesicht von Hunden, Katzen und anderen Tieren - nicht abgeschoren werden dürfen, doch kürzlich wurde nachgeschärft. Und diese Gesetzesnovellierung besagt, dass auch schon das Kürzen der Tasthaare nicht mehr erlaubt ist, da dies für die betroffenen Tiere eine deutliche Einschränkung ihrer Sinneswahrnehmung und damit eine unnötige Belastung der Lebensqualität darstellt."

(Red)

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