Von Günther Bitschnau (WPA)
Spätestens für die Zeit ab 2027 braucht es einen neuen Standort mit mehr als 10.000 Quadratmeter Nutzfläche.
Ab dem Jahr 2027
Der Grund dafür sind auslaufende Mietverträge am Hauptsitz in Bregenz, wie aus wpa-Informationen hervorgeht. Wie berichtet hat Wolford im Frühjahr 2020 seinen alteingesessenen Firmenstammsitz in der Vorarlberger Landeshauptstadt um rund 72 Millionen Euro an den Vorarlberger Beschlägehersteller Blum verkauft. Damals hieß es, Wolford werde die verkauften Flächen "langfristig" zurückmieten.
Dieses "langfristige" Zurückmieten der Flächen dauert jetzt offenbar nur etwa sieben Jahre. Denn der neue Standort muss ab 2027 zur Miete zur Verfügung stehen. Bei der Standortsuche mithelfen wird auch die WISTO Wirtschaftsstandort Vorarlberg GmbH. Wie Bernd Hilby von der WISTO auf wpa-Anfrage bestätigte, sei man von Wolford beauftragt worden, eine entsprechende Suche - auch unter Nennung des Firmennamens - zu lancieren. Die Standortsuche für Unternehmen, die sich in Vorarlberg ansiedeln oder innerhalb des Landes umsiedeln wollen, gehöre zu einer der Kernaufgaben der WISTO, so Hilby.
Blum bestätigt Auslaufen der Mietverträge
Beim Beschlägehersteller Blum bestätigte Samuel Dürr von der Abteilung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, dass die bestehenden Mietverträge für das Wolford-Areal in Bregenz im Laufe des Jahres 2027 auslaufen werden. Man sei in enger Abstimmung mit Wolford, was den tatsächlichen Flächenbedarf betrifft. Schon jetzt nutze Blum größere Teilflächen auf dem Wolford-Areal für eigene Zwecke.
10.000 Quadratmeter groß
Der gesuchte neue Standort sollte gemäß dem WISTO-Rundschreiben eine Nutzfläche von mehr als 10.000 Quadratmeter aufweisen. Dort untergebracht werden die Bereiche Strickerei, Ausrüstung, Färberei, Labor, Entwicklung, Nähtechnik und Bürobereiche sowie produktionsnahe Büroflächen. Dazu kommen Logistik- und Sozialbereiche. Der neue Standort sollte sich im Rheintal, im Walgau oder im Bregenzerwald befinden. Manche Abteilungen könnten räumlich getrennt sein. Kooperationen mit anderen Unternehmen seien denkbar und erwünscht. Wichtig sei, dass bestimmte Voraussetzungen für Färberei, Wasser und Abwasser sowie Chemie gegeben sind.
Platz für 250 Beschäftigte
In dem WISTO-Schreiben fällt auf, dass Wolford an dem neuen Standort nach eigenen Angaben rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen wolle. Im Halbjahresbericht 2021/22 listet Wolford für Österreich rund 380 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Basis VZÄ) auf. Selbst wenn darin auch die Beschäftigten der Wolford-Stores in Österreich enthalten sind, so würde dies doch eine spürbare Reduktion des Personalstandes in Vorarlberg bedeuten.
Von Wolford gab es auf wpa-Anfrage bis Redaktionsschluss noch keine Stellungnahme.
(WPA)