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Ziegelwerk Rhomberg mit Millioneninvestition

Bis 2024 soll das Ziegelwerk zukunftsfit gemacht werden.
Bis 2024 soll das Ziegelwerk zukunftsfit gemacht werden. ©Ziegelwerk Rhomberg, Screenshot Google Mpas
Das Ziegelwerk Rhomberg in Dornbirn steht vor einer millionenschweren Investition.

Von Günther Bitschnau (WPA)

Rund sechs Millionen Euro will Edgar Rhomberg investieren, um das Ziegelwerk zukunftsfit zu machen.

Letztes Ziegelwerk Westösterreichs

Damit soll die nahezu vollständige Unabhängigkeit von externen Energieanbietern und -versorgern erreicht und CO2-neutral produziert werden. Wie der geschäftsführende Gesellschafter Edgar Rhomberg im wpa-Gespräch erklärte, beabsichtige das letzte Ziegelwerk in Westösterreich die Errichtung und den Betrieb von vier zusätzlichen Holzgasanlagen samt angeschlossenen Blockheizkraftwerken. Das mehrstufige Projekt startet in den kommenden Wochen und soll bestenfalls im Laufe des Jahres 2024 abgeschlossen sein. Die gesamte Investitionssumme beziffert Rhomberg mit rund sechs Millionen Euro. Derzeit laufen noch die letzten Behördenverfahren für das Vorhaben.

Seit 2015 betreibt das Ziegelwerk Rhomberg, das keine eigentümermäßige Verbindung mit der Bregenzer Baufirmengruppe Rhomberg hat, in Dornbirn zwei Holzgasanlagen samt dazugehörenden Blockheizkraftwerken. Damit werden sowohl Strom als auch thermische Energie zur Einleitung in das Nahwärmenetz erzeugt. "Mit dem Bestand können wir unseren eigenen Strombedarf im naturgemäß energieintensiven Ziegelwerk aber nicht das ganze Jahr über jeden Tag decken. Deshalb investieren wir in diese Vergrößerung", so Rhomberg. Jedes dieser Blockheizkraftwerke kann 250 Kilowatt elektrische Leistung und 500 Kilowatt thermische Leistung (Wärme) erzeugen.

Eigenen Strombedarf abdecken

Die erste zusätzliche Holzgasanlage samt Blockheizkraftwerk soll bis Mitte 2023 in Betrieb gehen. Damit könne Rhomberg nicht nur den gesamten eigenen Strombedarf über das Jahr gerechnet abdecken, sondern auch noch einen großen Überschuss in das VKW-Netz einspeisen. Gleichzeitig fließe noch mehr thermische Energie in ein Nahwärmenetz in Dornbirn.

Unabhängigkeit von Erdgas

Mit der zweiten neuen Holzgasanlage inklusive Blockheizkraftwerk will Rhomberg bis Ende 2023 weit über 90 Prozent seines jährlichen Erdgas-Bedarfes stillen. Dabei geht es um 1,2 Millionen Kubikmeter Erdgas, die durch deutlich mehr Holzgas ersetzt werden sollen. "Im besten Fall können wir den Bedarf zu Gänze abdecken." Die dritte und vierte zusätzliche Anlage sollen ab Ende 2024 ausschließlich Strom und Wärme für das öffentliche Netz produzieren.

Restholz aus Industrie und Gewerbe

Als Energieträger dient ausschließlich Restholz aus Industrie und Gewerbe, aber kein Holz aus dem Wald. Dieses Abfallholz wird geshreddert, gesiebt und getrocknet und anschließend in der Holzgas-Anlage in Holzgas umgewandelt. Das Holzgas kann entweder direkt als Ersatz für Erdgas herangezogen werden. Oder aber es wird damit ein Gasmotor angetrieben, der über einen angeschlossenen Generator Strom erzeugt. Die notwendige Kühlung der Gasmotoren produziert ihrerseits wieder thermische Energie.

Nebenprodukt ist Holzkohle

Bei der Erzeugung von Holzgas fällt Holzkohle an. Diese Holzkohle mischt Rhomberg in den Lehm und Ton für die Erzeugung der Ziegel. "Das ist schlussendlich alles ein einziger Kreislauf", so Rhomberg. Mit der Inbetriebnahme der neuen Anlagen produziere das Ziegelwerk Rhomberg dann tatsächlich CO2-neutral. Damit könne man auch die jährlich fälligen 4.500 CO2-Zertifikate kompensieren, da ein Ziegelwerk immer nur energieintensiv betrieben werden könne. Diese notwendige Energie erzeuge Rhomberg in naher Zukunft dann aber selbst.

Das Unternehmen im Besitz von Edgar Rhomberg beschäftigt 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Ziegelwerk Rhomberg wurde vor über 130 Jahren gegründet.

(WPA)

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