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Metaller-KV - Arbeitgeber-Angebot bei 4,1 Prozent

Die Forderung der Arbeitnehmer nach 10,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt bleibe weiter aufrecht.
Die Forderung der Arbeitnehmer nach 10,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt bleibe weiter aufrecht. ©APA
In der zweiten Runde der Kollektivvertragsverhandlungen in der Metalltechnischen Industrie (FMTI) ist es am Montag - erwartungsgemäß - zu keiner Einigung gekommen.
Industrie bietet 4,1 Prozent
Betriebsversammlungen angekündigt
Handels-KV startet

Einen Fortschritt gab es trotzdem, nunmehr liegt nach der Forderung der Arbeitnehmer von 10,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt das Angebot der Arbeitgeber vor: Plus 4,1 Prozent, somit deutlich unter der für die Verhandlungen traditionellen Basis der Jahresinflation, die 6,3 Prozent beträgt.

Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA sprachen nach der Verhandlungsunterbrechung von einer Provokation. "Zwischen 19. und 21. Oktober werden Betriebsversammlungen in der gesamten Metallindustrie abgehalten", teilten sie Montagabend mit. Sollte es nach der nächsten Verhandlungsrunde am 24. Oktober immer noch kein Ergebnis geben, stehen Warnstreiks im Raum.

Gewerkschaft ortet "Provokation"

"Das Angebot ist angesichts der besonders erfolgreichen vergangenen Jahre und des aktuellen Wirtschaftswachstums eine Provokation. Das Verhandlungsteam der Gewerkschaften lehnt das Angebot als völlig unzureichend ab. Die Betriebsrätinnen und Betriebsräte werden daher bereits diese Woche die Belegschaften bei Betriebsversammlungen informieren und vorsorglich Beschlüsse für gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen einholen", sagen die beiden Chefverhandler, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA). Die Forderung der Arbeitnehmer nach 10,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt bleibe weiter aufrecht.

Die Gewerkschaften werfen den Arbeitgebern vor, Verschlechterungen bei Arbeitszeit und Überstundenabgeltung zu planen. So sollen zum Beispiel längere Phasen mit sehr langen Arbeitszeiten (60-Stunden-Woche) möglich und die Plus- sowie Minusstundenkontingente deutlich erhöht werden. "Das bedeutet im Klartext, arbeiten bis zum Umfallen und gleichzeitig weniger Lohn und Gehalt durch den Wegfall von Überstundenzuschlägen. Das werden wir nicht zulassen", so die beiden Gewerkschafter Wimmer und Dürtscher.

Arbeitgeber sprechen von fairem Angebot

Aus Sicht der Arbeitgeber bietet ihr Angebot -unter Einberechnung der Anti-Teuerungsmaßnahmen der Bundesregierung - eine Abdeckung der gestiegenen Lebenshaltungskosten "zu mehr als 100 Prozent". Außerdem hätten sie die Möglichkeit von Gewinnbeteiligungen angeboten.

"Nimmt man die vorgeschlagenen 4,1 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung und rechnet die Teuerungsmaßnahmen, die zwischen 50 und 100 Prozent der zusätzlichen Kosten für die Beschäftigten und ihre Familien abdecken, dazu, so ist das ein Teuerungsausgleich von 100 Prozent und bei vielen Menschen sogar deutlich mehr. Zusätzlich wäre es möglich, die Beschäftigten mit innovativen Lösungen direkt an Gewinn und Erfolg der Unternehmen zu beteiligen", so Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie (FMTI) heute Abend in einer Aussendung.

(APA)

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