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Ab 2022: Physiotherapie in ganz Österreich auf Kassenkosten

590 niedergelassene Planstellen geplant: Physiotherapie ab 2022 in ganz Österreich auf Kassenkosten
590 niedergelassene Planstellen geplant: Physiotherapie ab 2022 in ganz Österreich auf Kassenkosten ©Pixabay (Sujet)
Gute Nachrichten aus dem Gesundheitsbereich: Ab kommendem Jahr wird Physiotherapie in ganz Österreich auf Kassenkosten verfügbar sein.
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Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) hat sich mit dem Berufsverband Physio Austria auf einen entsprechenden Rahmenvertrag geeinigt. Derzeit gibt es nur in fünf Bundesländern vertragliche Regelungen mit den niedergelassenen Physiotherapeuten. Der neue Vertrag soll eine wohnortnahe, flächendeckende Versorgung auf Kassenkosten bringen, teilte die ÖGK am Montag mit.

Freiberufliche Physiotherapeuten können nun ÖGK-Einzelverträge abschließen

Der neue bundesweite Rahmenvertrag schafft nun für alle freiberuflich tätigen Physiotherapeutinnen und -therapeuten die Basis für den Abschluss von Einzelverträgen mit der ÖGK. Insgesamt stellt die ÖGK 590 Stellen in ganz Österreich bereit. Der Tarif pro Behandlungsstunde wird einheitlich mit 60 Euro für alle Physiotherapeutinnen und -therapeuten mit eigener Praxis vereinbart. Die Vollzeitstelle einer Vertragsphysiotherapeutin bzw. eines Vertragsphysiotherapeuten soll über das Jahr durchschnittlich 32 Behandlungsstunden pro Woche umfassen.

Mit einem Teileinzelvertrag ist es auch möglich, Planstellen zu teilen. Hausbesuche werden - zusätzlich zur verrechenbaren Arbeitszeit - mit 30 Euro extra honoriert, zuzüglich amtlichem Kilometergeld. Fixiert ist zudem eine automatische jährliche Tarifvalorisierung. Durch monatliche Akontierungen sichert die ÖGK außerdem ein regelmäßiges Einkommen zur Deckung der Praxiskosten. Für Therapien, die Vertragsphysiotherapeutinnen und -therapeuten durchführen, entfällt überdies die Bewilligungspflicht.

Bisher hatte ÖGK Verträge mit physikalischen Instituten

Vielerorts hat die ÖGK bereits Verträge mit physikalischen Instituten, die in größerem Umfang Physiotherapie erbringen. Diese Institute sind vom neuen Rahmenvertrag nicht erfasst und bleiben in vollem Umfang bestehen.

ÖGK-Obmann Andreas Huss erklärte dazu ein einer Aussendung, dass mit der Harmonisierung der physiotherapeutischen Leistungen zum jeweils bisher besten Angebot für die Versicherten den nächsten Schritt zu einheitlichen Leistungen innerhalb der ÖGK erfolge. "Für unsere Versicherten bietet der abgeschlossene Vertrag erstmals in allen Bundesländern eine flächendeckende kostenlose Sachleistungsversorgung. Mit der Aufwertung der nichtärztlichen Gesundheitsberufe treiben wir die Arbeitsteilung zwischen der Ärzteschaft und anderen kompetenten Berufen weiter voran."

Physio Austria: Mit Verhandlungsergebnis zufrieden

Auch Constance Schlegl, Präsidentin von Physio Austria, zeigt sich mit dem Verhandlungsergebnis zufrieden: "Die Verhandlungen mit der ÖGK waren mehr als ein hartes Tauziehen um Tarife. Mir ging es neben fairen und lebbaren Vertragsbedingungen für Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten um das bundesweite, niederschwellig zugängliche Angebot der Sachleistung im Bereich der Physiotherapie für die Versicherten der ÖGK. Der Tarif ist bisher einzigartig im Vertragsbereich, der moderne Leistungskatalog und die neuen, fortschrittlichen Rahmenbedingungen bedeuten Fortschritt sowie Entbürokratisierung und mehr Zeit für qualitätsvolle Behandlung von Patientinnen und Patienten. Die Physiotherapie erfährt mit dieser Rahmenvereinbarung eine umfassende Anerkennung als versorgungsrelevanter Beruf und eine starke Verankerung im Gesundheitssystem."

(APA/Red)

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