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Airbag für Fahrradfahrer - Würden Sie das Ding tragen?

Der Airbag für Radfahrer ist leider nicht in jeder Unfallsituation zuverlässig.
Der Airbag für Radfahrer ist leider nicht in jeder Unfallsituation zuverlässig. ©Screenshot ÖAMTC
Vielen Radfahrern ist der Helm ein notwendiges Übel. Ein Airbag, der speziell den Kopf eines Radfahrers schützen soll, wurde vom ÖAMTC getestet.

Durch die Corona-Pandemie haben sich viele Menschen in Österreich wieder aufs Rad geschwungen. Grund genug für den ÖAMTC, ein Augenmerk auf die Sicherheit zu legen. 14 Fahrradhelme wurden vom Club getestet - und zusätzlich ein ganz besonderes Modell.

Airbag-Kragen für Radfahrer

Außer Konkurrenz - weil es das einzige derartige Produkt am Markt ist - wurde das Modell Hövding 3 getestet. "Dabei handelt es sich um einen Airbag-Kragen, für den unsere standardisierte Stoßprüfung nicht infrage kommt. Daher haben wir diesmal auf einen professionellen Stuntman zurückgegriffen, um einen der häufigen Dooring-Unfälle zu simulieren."

Das Ergebnis: Der Hövding 3 bietet ausgezeichneten Unfallschutz - zumindest dann, wenn der Airbag tatsächlich auslöst. "Das funktioniert allerdings nicht immer. Vor allem, wenn der Aufprall stumpf und ohne Rotationsbewegung des Radlers passiert, ist das System nicht zuverlässig." Außerdem könnte das hohe Gewicht und der relativ geringe Tragekomfort inklusive starkem Schwitzen im Halsbereich störend sein, wertete der Experte.

Test: Fahrradhelme für Erwachsene

14 Fahrradhelme wurden vom Club getestet, es wurde auf Stoßdämpfung, Tragekomfort, Handhabung, Hitzebeständigkeit und Schadstoffe geachtet. Am Ende schnitten acht davon "gut" ab, der Rest erhielt laut ÖAMTC immerhin ein "Befriedigend".

"Eines der wichtigsten Kriterien ist die Stoßdämpfung, die dafür sorgt, dass ein Aufprall so gut wie möglich absorbiert wird. Weil ein Helm aber nur schützen kann, wenn er auch getragen wird, spielen auch Tragekomfort und Handhabung eine wichtige Rolle. Abgerundet wird unser Test durch einen Check der Hitzebeständigkeit und eine Schadstoffprüfung", sagte ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Erfreulich ist, dass selbst die Modelle auf den letzten Plätzen zufriedenstellende Werte im Unfallschutz erzielen.

"Unser Test zeigt auch, dass Sicherheit nicht unbedingt eine Preisfrage ist", erklärte Kerbl. "Den besten Unfallschutz bietet der mit einem Kaufpreis von rund 45 Euro relativ günstige Urban Plus von Fischer. Er lässt in dieser Kategorie einige Produkte hinter sich, die drei- bis viermal so viel kosten." Insgesamt bester Testkandidat ist der um rund 120 Euro angebotene Uvex City i-vo MIPS, der mit dem zweitbesten Unfallschutz und der besten Handhabung - gemeinsam mit den Modellen Cratoni Volo-X und Giro Register MIPS - punktet. Außerdem schafft er sowohl bei der Hitzebeständigkeit und in der Schadstoffprüfung ein "Sehr gut".

Allerdings war bei dem Test nicht alles rosig. "Gerade im Unfallschutz gibt es weiterhin Nachholbedarf", stellte Kerbl fest. "Ein Beispiel dafür ist die Abstreifsicherheit: Mehrere Modelle lassen sich viel zu leicht nach hinten abziehen und können damit bei einem Sturz leicht verloren werden." Und noch ein Punkt ist dem ÖAMTC-Techniker wichtig: "Die Erkennbarkeit im Dunkeln ist bei diversen Helmen - speziell beim 160 Euro teuren Omne Air Spin von POC, der gänzlich ohne Reflektoren oder LED-Beleuchtung auskommt - stark ausbaufähig."

(APA/Red.)

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