Man sieht sie derzeit oft zerbrochen auf der Fahrbahn liegen: Eisplatten, die während der Fahrt von Lkw- oder Autodächern rutschen. Treffen die Eisplatten ein nachfolgendes Fahrzeug, kann dies zu brenzligen Situationen führen. Jedes Jahr gibt es österreichweit immer wieder schwere Unfälle.
Gefährliche Geschosse
Gerade, wenn es tagsüber Tauwetter und in der Nacht Frost gibt, entstehen zum Teil dicke, schwere Eisplatten auf den Planen oder Dächern von Schwerfahrzeugen. Bei der Fahrt können sie auftauen, auch wenn man etwa durch einen warmen Tunnel fährt. Rutschen sie weg, können sie zu gefährlichen Geschossen werden. Eine Eisplatte kann beispielsweise die Frontscheibe eines Autos zertrümmern.
Bis zu 5.000 Euro Strafe
Vor Fahrtantritt sollte man sein Fahrzeug von Eis und Schnee befreien, appelliert der ÖAMTC. Nicht nur die Windschutzscheibe, sondern auch die übrigen Scheiben, sowie die Beleuchtung und die Kennzeichen müssen freigelegt werden. Auch auf das Autodach sollte man nicht vergessen. Der Lenker muss dafür sorgen, dass von seinem Fahrzeug keine Gefahr ausgeht. Wer dies nicht macht, dem drohen bis zu 5.000 Euro Strafe.
Video: Eisplatte knallt auf Windschutzscheibe
Spezielle Abkehrbühnen
Lkw-Lenker sind sogar dazu verpflichtet, die Dächer ihrer Schwerfahrzeuge vor der Fahrt zu kontrollieren und eisfrei zu halten, wie die Asfinag informiert. Lkw-Fahrer sollten unbedingt die speziellen Abkehrbühnen nutzen. Diese gibt es bei fast allen Speditionen und auf den Hauptverkehrsrouten – in Vorarlberg etwa bei der A14-Raststation Hörbranz in Richtung Bodensee.
Folgen bei Unfall
Auch strafrechtliche Folgen kann es für die Fahrer geben. Wird ein anderes Fahrzeug getroffen oder ein Verkehrsteilnehmer behindert, können Schadensersatzforderungen folgen. Kommt es gar zu einem Unfall mit Personenschaden, droht ein Gerichtsverfahren wegen Körperverletzung, so der ÖAMTC. In beiden Fällen muss im Einzelfall geklärt werden, ob das Abschaufeln der Plane oder des Dachs zumutbar war.
(VOL.AT)