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Impfgegnerin in Spanien mit minderjährigen Kindern untergetaucht

Die beiden Kinder werden seit 4. November vermisst.
Die beiden Kinder werden seit 4. November vermisst. ©Canva; www.sosdesaparecidos.es
Eine Frau ist in Spanien mit ihren zwei minderjährigen Söhnen seit Wochen untergetaucht, damit die Kinder nicht gegen ihren Willen gegen das Coronavirus geimpft werden.
Impfgegner, ihre Motive und die Gesetze

Im Streit der geschiedenen Eltern hatte die spanische Justiz zuvor dem Vater, der die Kinder impfen lassen möchte, Recht gegeben.

Hier liege keine "Kindesentführung" vor, weil die Mutter "einen gerechtfertigten Grund" für ihr Handeln habe, wurde nun der Anwalt der Mutter am Dienstag in der Zeitung "El Mundo" zitiert. Die Impfstoffe hätten "zahlreiche schwerwiegende Nebenwirkungen", behauptete Anwalt Borja Gómez Martínez-Fresneda gegenüber dem Blatt. "Was ist, wenn die Kinder geimpft werden und ihnen dann etwas passiert?", fragte er.

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Experten: Impfung für Kinder gilt als gut verträglich

Der Corona-Impfstoff der Hersteller Pfizer/Biontech darf in der EU bereits seit Ende Mai bei Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren eingesetzt werden. Für diese Altersgruppe hatte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA im Juli auch grünes Licht für den Moderna-Impfstoff gegeben. Experten bewerten die Impfung für Kinder nach derzeitigem Stand als gut verträglich, die Impfreaktionen wie Müdigkeit und Kopfschmerzen sind überwiegend mild bis moderat. Seit Ende November ist das Vakzin von Pfizer/Biontech sogar für Kinder ab fünf Jahren zugelassen.

Seit 4. November verschwunden

Die Mutter, eine Lehrerin, verschwand mit ihren zwölf und 14 Jahre alten Söhnen nach Angaben des Anwalts des Vaters bereits am 4. November. Der Vater erstattete inzwischen Anzeige gegen seine Ex-Frau. Als Strafe für eine Entführung der eigenen Kinder sind in Spanien Haftstrafen von bis zu vier Jahren sowie ein Entzug des Sorgerechts möglich. Der Familienstreit aus Sevilla sorgt in Spanien für Schlagzeilen und große Aufregung - unter anderem auch deshalb, weil die Kinder der Schule fernbleiben. "Ihnen geht es gut", versicherte Anwalt Martínez-Fresneda. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. Noch fehle von Mutter und Kindern aber jede Spur, hieß es.

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Nach amtlichen Angaben haben in Spanien inzwischen auch 700.000 (von insgesamt ca. drei Millionen) Fünf- bis Elfjährige das erste Vakzin erhalten. Nennenswerte Kundgebungen von Impfgegnern oder Verschwörungstheoretikern gab es in Spanien bisher nicht.

(APA)

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