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Spullersee-Kraftwerk: Umbau geht in die heiße Phase

LH Wallner, VD Pluy und LR Rauch in der neu errichteten Apparatekammer (v.l.) vor den neuen Absperrklappen.
LH Wallner, VD Pluy und LR Rauch in der neu errichteten Apparatekammer (v.l.) vor den neuen Absperrklappen. ©ÖBB/Kapferer
Mit dem Spatenstich am Donnerstag startete die Hauptbauphase der größten Umbauarbeiten seit dem, fast 100-jährigen Bestehen des Kraftwerks Spullersee.

Nachdem die Vorarbeiten am Kraftwerk Spullersee erfolgreich abgeschlossen werden konnten, geht es nun daran, das 1826 Meter lange und bis ins Tal führende Stollenrohr mit einer neuen erdverlegten 1460 Meter langen Stahldruckleitung auszutauschen. Die Arbeiten haben es in sich, müssen diese doch auf 50 Grad steilem und meist unzugänglichem Gelände durchgeführt werden.

Ziel der Arbeiten ist, künftig eine effiziente Erzeugung von Bahnstrom für eine nachhaltige Mobilität sicherzustellen. Die Kosten für die Modernisierung des Kraftwerks Spullersee betragen rund 31 Millionen Euro.

Rückschau auf die bisherigen Arbeiten

Anfang Jänner haben die ÖBB-Verantwortlichen den Speicher Spullersee kontrolliert bis auf den Restsee entleert. Im Rahmen dieser Seeentleerung wurde auch eine neue, seeseitige Apparatekammer ausgebrochen. Zudem wurden in den vergangenen Monaten maschinenbauliche Anlagen wie zwei neue notschlusstaugliche Absperrklappen eingebaut. Mit dem Start einer Zwischenbetriebsphase von Mai bis Juni 2020 wurde das Schmelzwasser im Einzugsgebiet des Speichers abgearbeitet. In dieser Zeit wurde das Kraftwerk vorübergehend mit der alten Druckrohrleitung betrieben. Zudem wurde zum Schutz der Arlbergbahnstrecke vor den Bauarbeiten bereits im Vorfeld im vergangenen Oktober eine Schutzeinhausung errichtet. Im Schutz dieser Einhausung wurden der neue Kabelkran errichtet, die alte Betriebsseilbahn abgetragen und der Abbau der alten Druckrohrleitungen vorgenommen.

Nächste Schritte im Bereich des Speichers

Mitte Juni wurden die Einlaufklappen geschlossen und mit den Arbeiten begonnen, das alte Stollenrohr aus dem Jahr 1924 auf der gesamten Länge von 1.826 Meter zu tauschen. Das Zeitfenster für die Umsetzung dieser Arbeiten ist bis zum Februar 2021. Das Stollenrohr und die Steilrohrleitung bilden den sogenannten Kraftabstieg, der einen wesentlichen Anlagenteil des Kraftwerks Spullersee darstellt.

Alte Druckrohrleitungen werden ersetzt

Im Zuge der heute gestarteten Hauptarbeiten wird ein neues, 1.460 Meter langes, erdverlegtes Stahldruckrohr errichtet. Dieses Stahlrohr weist einen Durchmesser von 1.100 mm und Wanddicken bis zu 25 mm auf. Diese Arbeiten sind für die Spezialisten höchst herausfordernd, da die Arbeiten im bis zu 40 Grad steilen, unzugänglichen Gelände durchgeführt werden müssen. Die Arbeiten an der Druckrohrleitung sollen bis Februar 2021 abgeschlossen sein. Im Anschluss daran geht das Kraftwerk Spullersee mit 36 Megawatt (MW) Ausbauleistung in den Probebetrieb.

Kontroll- und Wartungsarbeiten

Parallel zur baubedingten Abstellung des Kraftwerks werden umfangreiche Kontroll- und Wartungstätigkeiten im Kraftwerk Spullersee durchgeführt. Darunter fällt unter anderem auch die Inspektion der Generatoren, eine Erneuerung der Leittechnik und auch eine Erneuerung der mechanischen Turbinenregler. Nach Abschluss der Restarbeiten soll das Projekt im Jahr 2022 abgeschlossen sein.

(red)

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