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"Verdiente Anerkennung fĂĽr vorbildhaften Einsatz um die Gesellschaft"

Landeshauptmann Markus Wallner hat am Nationalfeiertag neun Landes- und drei Bundesauszeichnungen verliehen.
Landeshauptmann Markus Wallner hat am Nationalfeiertag neun Landes- und drei Bundesauszeichnungen verliehen. ©VLK/Serra
Den Nationalfeiertag hat Landeshauptmann Markus Wallner am Donnerstag traditionell dafĂĽr genutzt, um im Montfortsaal Landes- und Bundesauszeichnungen an verdiente MitbĂĽrgerinnen und MitbĂĽrger zu ĂĽberreichen. Mit der Ehrung zolle das Land allen Ausgezeichneten "Dank, Respekt und Anerkennung fĂĽr deren vorbildhaften Einsatz um die Gesellschaft", sagte Wallner bei der Ăśbergabe der neun Landes- und drei Bundesauszeichnungen.
Bundes- und Landesauszeichnungen

Neben den Geehrten richtete der Landeshauptmann seinen Dank auch an die Familienmitglieder, Angehörigen und Freunde der Ausgezeichneten, die in großer Zahl erschienen waren. Engagement über das normale Maß hinaus sei mit einem hohen Zeitaufwand verbunden, der von allen Nahestehenden große Akzeptanz abverlangt, führte der Landeshauptmann aus: “Das aufgebrachte Verständnis verdient ebenso Respekt und Anerkennung”. Den Nationalfeiertag bezeichnete Wallner als würdigen Rahmen, um “all jene zu feiern, die ohne viele Worte zu verlieren mehr tun, als sie eigentlich müssten”. Ihnen werde mit dem Festakt von offizieller Seite aufrichtig gedankt.

Neun Landes- und drei Bundesauszeichnungen

Mit dem Montfortorden in Gold wurde der langjährige Präsident des Österreichischen Gemeindebundes, Helmut Mödlhammer, geehrt. Insgesamt 18 Jahre stand der gebürtige Salzburger neben vielen anderen Funktionen, die er in seiner politischen Karriere bekleidet hat, an der Spitze der Interessengemeinschaft und vertrat dabei auch mit Nachdruck die Interessen der Vorarlberger Gemeinden. Der Landeshauptmann bedankte sich insbesondere für die konstruktive Zusammenarbeit Mödlhammers mit den Ländern, “die stets auf Augenhöhe” vonstattengegangen sei.

Margit Stüttler aus Vandans, Mitbegründerin der Initiative “Tischlein deck dich”, und der langjährige Geschäftsführer der Lebenshilfe Vorarlberg, Heinz Werner Blum aus Röthis, erhielten jeweils Große Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg. Mit dem Verdienstzeichen des Landes wurden Marianne Brugger aus Klaus, Reinhilde Müller aus Röthis, Lothar Allgäuer aus Feldkirch, Augustin Kröll aus Oberstdorf und Hubert Ortner aus Lustenau ausgezeichnet. Für eine mutige Lebensrettung hat Johannes Sohm aus Schoppernau die Rettungsmedaille des Landes erhalten. Dankesurkunden bekamen die beiden anderen Unfallhelfer ausgehändigt, die vor Ort geholfen haben: Ulrike Sohm aus Schoppernau und Felix Albrecht aus Mellau. Bundesauszeichnungen in Form von Berufstiteln gingen an Claudia Riedlinger aus Bregenz (“Medizinalrätin”), Primar Bernd Ausserer aus Dornbirn (“Medizinalrat”) und Monika Mayer-Pavlidis aus Bregenz (“Professorin”).

Montfortorden in Gold

Nach 18 Jahren an der Spitze des Österreichischen Gemeindebundes hat Helmut Mödlhammer die verantwortungsvolle Funktion des Präsidenten im März 2017 niedergelegt. Aus der Vereinigung hat er in seiner Amtszeit eine schlagkräftige und anerkannte Interessenvertretung geformt. Für Vorarlberg war er in all den Jahren ein verlässlicher Partner mit Handschlagqualität und wertvoller Mitstreiter – sowohl auf kommunaler Ebene wie auch in Zusammenarbeit mit dem Land. “Ein Land braucht erfolgreiche Gemeinden, damit es selbst erfolgreich sein kann – und umgekehrt”, hielt Landeshauptmann Wallner bei der Verleihung der Auszeichnung fest.

GroĂźe Verdienstzeichen des Landes

Im April 2005 hat Margit Stüttler mit ihrem Gatten Elmar nach Vorbild einer Initiative in New York City den Verein “Tischlein deck dich Vorarlberg” gegründet, dessen Ziel es ist, Menschen in Notsituationen mit qualitativ einwandfreien Lebensmitteln, die im Handel nicht mehr verkauft werden können, zu unterstützen. Margit Stüttler hat die Aktion maßgeblich mitgetragen, unterstützt und weiterentwickelt. Heute sind für “Tischlein deck dich” rund 270 ehrenamtlich engagierte Helferinnen und Helfer im Einsatz. Wöchentlich werden mehr als 18 Tonnen Lebensmittel ausgeliefert.

Heinz Werner Blum stand von 1990 bis Ende 2011 als Geschäftsführer an der Spitze der Lebenshilfe Vorarlberg, zuvor war er vier Jahre lang Vizepräsident der Organisation. Von 2005 bis 2011 war Blum außerdem Vizepräsident der Lebenshilfe Österreich und im Europäischen Dachverband der Dienstleistungsanbieter für Menschen mit Behinderungen in Brüssel tätig. Die Lebenshilfe Vorarlberg hat Blum konsequent weiterentwickelt, im Kernbereich “Arbeiten” und “Wohnen” ebenso wie auch in neue Richtungen, etwa der Ausbildung von Jugendlichen mit Benachteiligungen.

Verdienstzeichen des Landes

Marianne Brugger setzt sich seit über zehn Jahren mit ganzer Kraft für AIDS-Waisen und Kinder aus stark verarmten Familien in Mosambik ein. Mit der Initiative “Kindern Zukunft schenken” unterstützt sie die Schwestern vom Kostbaren Blut, die in Mosambik schon vier Tagesstätten mit mehr als 450 Kindern leiten. Brugger besucht im Rahmen ihres Engagements zweimal jährlich für je zwei bis drei Wochen die Tagesstätte für AIDS-Waisen in Namaacha (Mosambik), um sich über die Hilfe ein Bild zu machen.

Im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit ist auch Reinhilde Müller tätig. Nach einer Uganda-Reise vor 25 Jahren und den Eindrücken zur vor Ort herrschenden Armut gründete Müller den Missionsbasar Röthis und später den Verein “Kinder in Uganda”. Die Spenden und eigenen Mittel – einen Großteil ihrer Rente stellt Müller für die Kinder in Uganda zur Verfügung – werden für den Bau von Schulen, Schlafsälen und Wassertanks verwendet. Dank der Hilfe können rund 140 Kinder betreut werden.

Rund zwei Jahrzehnte stand Lothar Allgäuer der Kammer der Wirtschaftstreuhänder in Vorarlberg als Vizepräsident vor. Auch nach dieser Amtszeit ist Allgäuer in der Kammer weiter in verschiedensten Gremien engagiert. Unter anderem ist er Kommissär in der Steuerberater-Prüfungskommission, wo er im Rahmen der mündlichen Prüfung das Fach Rechtslehre prüft. Neben den Leistungen um den Berufsstand hat sich Allgäuer in den Gremien in Wien immer auch stark für die Vorarlberger Interessen eingesetzt.

Fast schon drei Jahrzehnte arbeitet Augustin Kröll für die Bergbahnen Kleinwalsertal, seit 1990 ist er Geschäftsführer der Fellhornbahnen. Seit 2005 ist Kröll Vorstand der Kleinwalsertaler Bergbahn AG. Seit 2016 ist er zudem Geschäftsführer der Gesellschaft Links der Breitach sowie Vorsitzender des Aufsichtsrats der Nebelhornbahn. Ausschüsse der Wirtschaftskammer auf Landes- und Bundesebene profitieren von seinem Wissen. Auch die gute Entwicklung des Kleinwaltertales ist eng mit seiner Person verknüpft.

Hubert Ortner wurde für sein rund 30-jähriges verdientes Wirken um das Vorarlberger Trachtenwesen geehrt. Seit fast 20 Jahren ist er Obmann der Trachtengruppe Lustenau. Im Landestrachtenverband war er bis 2007 im Vorstand zuständig für den Bereich Presse und Öffentlichkeitsarbeit. Er ist Obmann des Vorarlberger Heimatwerks, das er auf ein neues starkes Fundament gestellt hat. Mehrere Male organisierte Ortner zudem federführend den Vorarlberger Landestrachtentag mit 1.000 bis 1.500 Teilnehmenden.

Rettungsmedaille und Dankesurkunden

Unter Einsatz des eigenen Lebens barg Johannes Sohm ein zwei Monate altes Baby aus den Fluten der Bregenzer Ache in Au, nachdem zuvor die Mutter die Kontrolle über den Kinderwagen verloren hatte. “Für die Kühnheit und den Mut, den Sie an den Tag gelegt haben, bedanke ich mich im Namen des Landes herzlich”, sagte der Landeshauptmann bei der Überreichung der Rettungsmedaille an Sohm. Dankesurkunden überreichte er an Ulrike Sohm und Felix Albrecht, die in den dramatischen Minuten ebenfalls kühlen Kopf bewahrt und sich an der Rettungsaktion tatkräftig beteiligt hatten.

Bundesauszeichnungen

Berufstitel “Medizinalrätin”: Oberärztin Claudia Riedlinger genießt bei Patienten und Kollegenschaft gleichermaßen ein sehr hohes Ansehen. Ihr während der Ausbildung erlangtes Wissen im Bereich Anästhesieverfahren und Intensivstation nützt sie, um anästhesiologisch-intensivmedizinische operative Eingriffe schonend und erfolgreich für die Patienten durchzuführen. Seit 2007 bekleidet Riedlinger das verantwortungsvolle Amt der Vorsitzenden des Verwaltungsausschusses in der Ärztekammer für Vorarlberg. Daneben engagiert sie sich für die Fachärzte am LKH Bregenz und ist Vorsitzende der Arbeitsgruppe Spitalsärzte.

Berufstitel “Medizinalrat”: 25 Jahre lang hat Bernd Ausserer als Primar die Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Krankenhaus Dornbirn geleitet. Federführend beteiligt war er zudem am Aufbau eines Schwerpunktes für Onkologie für Kinder- und Jugendliche in Vorarlberg. Ausserer, der mehrere Jahre auch die Chefarzt-Position am Krankenhaus innehatte, ist seit 1991 beim AKS Vorarlberg zudem als Außenstellenleiter und Teamführer sowie als Neuropädiater tätig. Er war Mitbegründer des Vereins “Sonnenblume” und der mobilen Kinderkrankenpflege in Vorarlberg. Diese unterstützt er bis heute. Trotz Ruhestands arbeitet Ausserer am KH Dornbirn in Teilzeit weiter.

Berufstitel “Professorin”: Von der diplomierten Ballettpädagogin, Choreographin und Tänzerin Monika Mayer-Pavlidis wird in Bregenz die “Ballettschule Monika” geleitet. Mayer-Pavlidis, die schon im vierten Lebensjahr ihre Leidenschaft für das Tanzen entdeckt hat, arbeitete bereits im Pariser Zirkus Annie Fratellini als Tänzerin und Akrobatin, später sammelte sie in Wien und in der benachbarten Schweiz weitere Tanzerfahrungen. Neben ihrem Erfolg tragen Mayer-Pavlidis’ künstlerische und pädagogische Fähigkeiten und Engagements bei, das Tanzen als gesellschaftlich bedeutende Kulturtechnik verstärkt in den Vordergrund zu rücken.

(VLK)

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