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Viel Licht am Slalom-Horizont bei Österreichs Damen

Österreichs Slalom-Damen kommen im Ski-Weltcup langsam auf Touren. Um Bernadette Schild herum formiert sich eine immer stärkere Truppe, in der mehr und mehr junge Läuferinnen nach vorne fahren können.
Shiffrin gewinnt in Zagreb

In Zagreb erreichten mit Katharina Gallhuber und Katharina Liensberger zwei 20-Jährige ihr bisheriges Karrierehoch. “Gott sei Dank”, kommentierte Schild die positive Entwicklung mit Erleichterung.

Phasenweise war das Slalom-Aushängeschild bei den ÖSV-Damen praktisch im Alleingang für Top-Ten-Ergebnisse verantwortlich. In dieser Saison scheint eine neue Welle von Läuferinnen den Sprung nach vorne zu schaffen. “Wir haben es uns alle erhofft, dass da schön langsam was passiert, und das ist super”, sagte Schild. “Letztes Jahr waren wir echt ein winziges Team, das um Punkte gekämpft hat.”

Gallhuber konstant vorne dabei

Eindeutig stabilisiert hat sich die Leistungskurve von Gallhuber, die wie Kathrin Zettel und Thomas Sykora aus Göstling an der Ybbs stammt. Nach Killington und Lienz beendete die Atomic-Pilotin auch den dritten Slalom in Folge unter den ersten zehn. Der sechste Platz, womit sie im Klassement direkt hinter Schild stand, bedeutete das beste Ergebnis in ihrer Karriere.

Als Halbzeit-Neunte startete Gallhuber im Zagreb so spät wie nie zuvor im zweiten Durchgang. “Es hat für mich nichts geändert. Es war für mich am Start oben klar, ich muss Gas geben, weil sonst wird es einfach eng, dass unten Grün aufleuchtet”, erklärte die Niederösterreicherin. “Ich bin darüber froh, dass es einfach von Rennen zu Rennen weiter nach vorne geht.” Zum Stockerlplatz fehle ihr allerdings noch einiges, urteilte Gallhuber. “Das sieht man einfach an den Zeitabständen.”

Liensberger: “Step by step geht es voran”

Liensberger freute sich ebenfalls über ein Topergebnis. “Zagreb wird immer in positiver Erinnerung sein”, vermeldete die 20-Jährige, die vorher noch nie unter die besten zehn gefahren war. Nun machte sie mit einem achten Platz auch außerhalb von Vorarlberg von sich reden.

“Step by step geht es voran. Ich versuche mit jeder Fahrt, einfach meine Leistung so gut wie möglich abzurufen”, formulierte Liensberger. “Es ist schon gut gelaufen im Training, und ich habe jetzt einfach versucht, die Leistung einmal umzusetzen. Das ist heute recht gut gelungen.”

Während Gallhuber schon an der ersten Startgruppe kratzt, wird Liensberger, die mitunter “Liensi” gerufen wird, bei den nächsten Rennen eine Nummer innerhalb der Top 30 ausfassen. “Egal, was für eine Nummer ich habe, für mich gilt einfach, ich möchte so gut wie möglich schnell skifahren”, will die junge Athletin aber bescheiden bleiben.

Grünwald mit starkem Auftritt

Stark war im ersten Durchgang auch der Auftritt von Julia Grünwald, im Finale fiel sie von Rang 15 auf 27 zurück. Die Salzburgerin ist zwar mit 26 Jahren nicht mehr die Jüngste, hat ihr Talent auch wegen Verletzungen bisher aber nie richtig zeigen können. Katharina Huber (21.) ließ vor allem im zweiten Lauf Potenzial erkennen, während Katharina Truppe (20.) und Carmen Thalmann (22.) schon weit bessere Leistungen gezeigt haben.

Kampf um Olympia-Tickets

Da man die zwei Kärntnerinnen aber keineswegs abschreiben sollte, ist ein harter Kampf um die Startplätze bei den Olympischen Spielen in Südkorea programmiert. Gallhuber sagte, sie beschäftige sich damit noch nicht: “Ich denke gar nicht an Olympia. Das entscheiden dann andere.”

Schild hat ihren Startplatz im Slalom wohl sicher. Die Salzburgerin blickte am Mittwoch optimistisch in die nahe Zukunft. “Ich bin Fünfte geworden mit richtig schweren Fehlern. Das heißt, ich bin schnell”, meinte die seit kurzem 28-Jährige. “Locker bleiben, weitermachen – dann glaube ich echt, dass es nicht mehr lange dauert, dann stehe ich vielleicht schon in ein paar Tagen in Kranjska Gora wieder ganz vorne.”

Die Rolle von Schild im Gruppengefüge sei eine enorm wichtige, erklärte Gallhuber. “Es ist so super, dass die Bernie bei uns im Team ist, weil da kann man irrsinnig viel lernen. Man weiß, die Bernie ist immer da für ein Stockerl. Da können wir uns viel abschauen.” (APA)

Stand im Slalom-Weltcup

1. Mikaela Shiffrin (USA) 580
2. Petra Vlhova (SVK) 395
3. Wendy Holdener (SUI) 345
4. Frida Hansdotter (SWE) 291
5. Bernadette Schild (AUT) 207
6. Melanie Meillard (SUI) 187
7. Denise Feierabend (SUI) 156
8. Anna Swenn-Larsson (SWE) 131
9. Irene Curtoni (ITA) 129
10. Katharina Gallhuber (AUT) 120
11. Lena Dürr (GER) 119
12. Maren Skjöld (NOR) 110
13. Marina Wallner (GER) 93
14. Christina Geiger (GER) 86
15. Michelle Gisin (SUI) 82

Weiter:
16. Katharina Truppe (AUT) 76

20. Stephanie Brunner (AUT) 59
22. Katharina Liensberger (AUT) 56
26. Ricarda Haaser (AUT) 45
28. Carmen Thalmann (AUT) 42

 

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