Vorarlberg: Kompetenzverbund für Kinder- und Jugendmedizin gegründet

Weitere Grundlage bildet die Möglichkeit, in einem Verbund alle Ausbildungsmodule für Mediziner in Ausbildung zum Kinder- und Jugendarzt zur Verfügung stellen zu können. Gleichzeitig will man durch das so entstandene große Team an Kinder- und Jugendärzten auch Vorteile für die Dienstplanung an beiden Standorten nützen. Frei werdende Kapazitäten werden zum weiteren Kompetenzaufbau genutzt.
Bernhard: “Entspricht meiner Forderung einer zukunftstauglichen Grundversorgung”
Gesundheitslandesrat Dr. Christian Bernhard erklärt: „Die standortübergreifende Zusammenarbeit entspricht meiner Forderung und Zielvorstellung für eine zukunftstaugliche Grundversorgung. Von diesem Verbund profitieren die Patienten durch eine noch höhere Qualitätssicherung und bessere Erreichbarkeit durch einen zusammengeschlossenen Fachärztepool. Die Möglichkeit des Angebots aller Ausbildungsmodule für Kinder- und Jugendheilkunde steigert die Attraktivität des Standortes Vorarlberg für Jungärztinnen und -ärzte. Der fachliche Austausch auch mit niedergelassenen Ärzten gewährleistet den hohen Qualitätsstandard und unterstützt das breite Leistungsspektrum.“
Attraktiven Versorgungs- und Ausbildungsverbund in Vorarlberg
„Mit dem Verbund für Kinder- und Jugendheilkunde schaffen die beiden Abteilungsleiter Prim. Prof. Dr. Burkhard Simma und Prim. Prof. Dr. Christian Huemer einen attraktiven pädiatrisch-medizinischen Versorgungs- und Ausbildungsverbund in Vorarlberg“, begrüßen Dr. Gerald Fleisch sowie Prim. Dr. Peter Fraunberger, beide Geschäftsführung der Vlbg. Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H. den Entschluss zur verstärkten Kooperation. „Dieser Schritt beweist Weitblick zum Wohl der Patienten. Die medizinische Entwicklung in Vorarlberg erfordert neue Kooperationsmodelle, wie wir sie ansonsten nur aus großstädtischen Gebieten kennen.“
Fokus auf Bildung eines gemeinsamen Teams
Ein Vorteil für die Patienten besteht in der Festlegung einheitlicher Behandlungsstandards als einem ersten Projektschritt. „Um dies zu erreichen, liegt der Fokus auf der Bildung eines gemeinsamen Teams – an zwei Standorten. So können wir garantieren, dass erkrankte Kinder und Jugendliche gleich gut behandelt werden“, erläutert Prof. Dr. Burkhard Simma. „Das heißt konkret: Wir haben für den Kompetenzverbund für Kinder- und Jugendheilkunde festgelegt, welcher Patient wo, wie und wie lange behandelt wird. Wenn ein Kind bei uns z.B. auf Fieberkrampf behandelt wird, erhalten die Eltern bei der Entlassung sowohl in Feldkirch wie in Bregenz die gleiche schriftliche Information; ein anderes Beispiel ist die Versorgung des Kindes oder Jugendlichen nach einem Schlaganfall oder etwa auch die Vorgaben in der Behandlung eines milden Schädelhirntraumas, wann etwa erfolgt eine stationäre Aufnahme und/oder Durchführung eines Computertomogramms. Weitere gemeinsame Standards gibt es in der abgestuften Versorgung von kranken Neu- und Frühgeborenen: Braucht dieses Kind eine Intensivbehandlung oder ist eine intensive Überwachung notwendig?“ Damit sehen die Abteilungsleiter eine Erhöhung der Flexibilität in der Patientenbetreuung und auch die Möglichkeit, Auslastungsspitzen optimal abzufedern.

Mehr Ausbildungsmöglichkeiten
Der Zusammenschluss zu einem Verbund bietet mehr Ausbildungsmöglichkeiten und eine höhere Ausbildungsqualität für Mediziner im Hauptfach Kinder- und Jugendheilkunde und ist dadurch ein wichtiger Vorteil für die Ärzte-Ausbildung in Vorarlberg. Nun können alle 9 notwendigen Module der neuen Ausbildungsordnung im Kompetenzverbund für Kinder- und Jugendheilkunde angeboten werden. Die Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung absolvieren die Module je nach Angebot in Bregenz und/oder in Feldkirch, insgesamt bietet der Verbund 10 Ausbildungsstellen. Damit wird es möglich, die Vorgaben der deutlich strengeren Ärzteausbildungsgesetze zu erfüllen. An beiden Standorten bestehen durch die Akademische Lehrabteilungen gute Bedingungen für Studenten, Dissertanten und Diplomanden.
Großer Pool an Fachärzten
Im Kompetenzverbund zusammengenommen arbeitet ein großer Pool an Fachexperten, 22 Fachärztinnen und Fachärzten sowie und 9 Assistenzärztinnen und Assistenzärzten. Dies bietet neben dem Vorteil der Ausbildung auch eine weitere Synergie, wenn es um gemeinsame Dienstmodelle geht. „Gegenseitige Unterstützung und Vertretung z.B. bei der Rufbereitschaft oder Rund-um-die-Uhr-Diensten werden dank des großen Teams leichter. Zudem ergeben sich so auch Ressourcen für Neuentwicklungen, die Zusammenführung der Experten aus beiden Teams lässt Entwicklungen in der Spitzenmedizin für Kinder- und Jugendliche in noch weiteren Bereichen unseres Faches zu“, führt Prof. Dr. Christian Huemer aus.