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Vorarlberg: Tote Schafe im Bregenzerwald - Das war der Täter

Laut Inatura-Experte Klaus Zimmermann könnte der Wolf in Vorarlberg wieder heimisch werden.
Laut Inatura-Experte Klaus Zimmermann könnte der Wolf in Vorarlberg wieder heimisch werden. ©VOL.AT
Die Ende August auf einer Alm im vorderen Bregenzerwald gerissenen Schafe wurden von einem Wolf getötet. Dies habe die Untersuchung der vor drei Wochen entnommenen DNA-Proben ergeben, bestätigte der Wildbiologe des Landes, Hubert Schatz, gegenüber der APA einen Bericht des ORF Vorarlberg.
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Bregenz. Bei dem Raubtier handle es sich erstmals in Vorarlberg um einen Wolf der nördlichen Population, also einer Rasse, “die aus Polen, Deutschland kommt”. Bisher wurden in Österreichs westlichstem Bundesland – allerdings auch nur vereinzelt – lediglich Wölfe aus dem Süden, aus der Schweiz und Italien, gesichtet. Ob es sich bei dem Tier um jenen Wolf handelt, der im Juli und August fünf Kälber im benachbarten Oberallgäu gerissen haben soll, hielt der Wildbiologe für “durchaus möglich”. “Definitiv wird das aber erst die individualisierte Typisierung der Proben ergeben”, sagte Schatz.

Keine weiteren Beobachtungen

Wolfsbeobachtungen seien in der Zwischenzeit nicht gemeldet worden. Der Wildbiologe geht nach wie vor von einem Tier auf der Durchreise aus: “Es gibt zumindest keinerlei Hinweise auf mehrere Wölfe.” Wölfe legten pro Tag bis zu 70 Kilometer zurück, auf der Suche nach einem Revier und einem Partner seien 800 bis 1.000 Kilometer pro Jahr keine Seltenheit. “Ein größeres Problem” durch die Raubtiere sieht Schatz nicht auf Vorarlberg zukommen.

Dem betroffenen Landwirt aus dem Bregenzerwald hat das Land bereits finanzielle Hilfe zugesagt. Die Vorarlberger Grünen forderten in einer ersten Reaktion auf das Bekanntwerden der DNA-Ergebnisse einen fakten- und lösungsorientierte Umgang. “Der Wolf ist weder ein Kuscheltier, noch eine blutrünstige Bestie”, machte Agrarsprecher Daniel Zadra in einer Aussendung deutlich und plädierte für ein friedliches Zusammenleben von Mensch und Tier. Wo notwendig, müssten die Themen Herdenschutz und vorbeugende Maßnahmen besprochen und umgesetzt werden.

Zuletzt hatte ein Wolf in Vorarlberg 2015 für Aufsehen gesorgt. Ende Juli im Sonnenkopfgebiet (Bezirk Bludenz) gerissene Schafe wurden damals eindeutig von einem Wolf getötet. Wolfssichtungen gab es auch im Herbst im Arlberg-Gebiet bzw. hinteren Bregenzerwald. Zuvor hatte 2014 ein Vorarlberger Pensionist im Großraum Nenzing (Bezirk Bludenz) im April ein etwa ein- bis zweijähriges Tier fotografiert. Damals soll es sich um einen Wolf aus dem Calanda-Massiv aus Graubünden gehandelt haben. Der Wolf wurde in Vorarlberg an und für sich im 19. Jahrhundert ausgerottet.

(red)

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