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Apple Keynote 2020 im Re-Live - Tim Cook präsentierte neue Watch Series 6

©(FILES) In this file photo a reporter walks by an Apple logo during a media event in San Francisco, California on September 9, 2015. - Apple said on September 3, 2020 it would give developers until next year to comply with a software change expected to stymie targeted advertising in iPhone and iPad apps. An update coming to Apple's iOS mobile software includes a requirement for apps to ask users' permission to collect and share device-identifying data used to make ads more relevant. (Photo by Josh Edelson / AFP)
Redaktion redaktion@vol.at
Der Technologiekonzern baut die Gesundheits-Fähigkeiten seiner Computer-Uhr aus - mit Fokus auf das Herz-Kreislauf-System.

Der US-Technologiekonzern Apple stellte am Dienstag (19.00 Uhr) im Rahmen einer Keynote seine neuesten Produkte vor.

Apple bündelt erstmals Abo-Dienste - Neue Apple Watch und iPads

Apple will sich mit neuen Abo-Angeboten stärker im Alltag der Nutzer seiner Geräte verankern. Der iPhone-Konzern bündelt dafür erstmals mehrere Dienste in günstigeren Paketen und steigt auch ins Geschäft mit Online-Trainings ein. Bei seiner erfolgreichen Computer-Uhr verstärkt Apple zugleich den Fokus auf Gesundheit und Fitness. Und ein neues iPad-Modell bekommt als erstes einen frischen leistungsstarken Chip. Die neue iPhone-Generation, die sonst im September erscheint, kommt dieses Jahr unterdessen einige Wochen später.

Kombi-Abo Apple One

Das Kombi-Abo Apple One hat mehrere Preisstufen, wie Apple bei einer Online-Präsentation am Dienstag ankündigte. Dass der Konzern darin stets seine Musik-, Video- und Spiele-Angebote zusammenführt, könnte das Streaming-Geschäft insgesamt stärker in diese Richtung drängen - nachdem bereits Amazon mit seinem Prime-Service auf ein ähnliches Modell setzt.

Für 14,95 Euro bekommt man bei Apple zusätzlich zu Musik, Video und Spielen von Apple Arcade 50 Gigabyte Online-Speicher für einen Nutzer. Für 19,95 Euro sind es 200 Gigabyte für bis zu sechs Familienmitglieder. Die dritte Preisstufe, die neben dem maximalen Online-Speicher von 2 Terabyte auch das Zeitungs- und Magazinabo Apple News+ und den neuen Dienst Fitness+ einschließt, wird es in Deutschland zunächst nicht geben, weil sie hierzulande vorerst nicht eingeführt werden. In den USA kostet Apple One Premier 29,95 Dollar im Monat. Fitness+, wo es wöchentlich neue Trainings-Anleitungen in Verbindung mit der Apple Watch geben soll, kostet allein 9,99 Dollar im Monat. Das Angebot wird allerdings neben den USA zunächst nur in Großbritannien, Irland, Kanada, Australien und Neuseeland eingeführt.

Apple baut Gesundheits-Fähigkeiten seiner Computer-Uhr aus

Die am Dienstag vorgestellte neue Apple Watch Series 6 kann nun auch den Sauerstoff-Gehalt des Bluts ermitteln. Der Wert gilt als ein wichtiger Indikator für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems. Apple ermittelt ihn mit Hilfe eines neuen Sensors, der rotes und infrarotes Licht nutzt und die Farbe des Blutes erkennt.

Apple hält seit dem Verkaufsstart der ersten Apple Watch 2015 eine führende Position im Geschäft mit Computer-Uhren. Das Weihnachtsquartal ist traditionell besonders wichtig für den Absatz. Deshalb wurden neue Modelle zuletzt stets im Herbst vorgestellt.

Die neue Apple Watch Series 6 bekommt auch einen neuen Chip, der bei zu 20 Prozent schneller sein soll und weitere Gehäusefarben. Zugleich bietet der Konzern erstmals auch ein günstigeres neues Modell an, die Apple Watch SE, mit weniger Funktionen an. Sie wird in Deutschland mit der gesenkten Mehrwertsteuer ab 291,45 Euro verkauft, während die Series 6 ab 418,15 Euro kostet. Damit erschwert Apple Konkurrenten wie Samsung, Huawei und Fitbit die Aufholjagd.

iPad Air mit Chip-System A14 Bionic

Da die neue iPhone-Generation in diesem Jahr erst später kommt, zieht der neueste Apple-Prozessor als erstes ins am Dienstag vorgestellte iPad Air ein. Das Chip-System A14 Bionic wird erstmals mit Strukturbreiten von 5 Nanometern gefertigt - wodurch eine höhere Leistung auf gleicher Fläche möglich ist. Unterdessen tut sich der langjährige Chip-Primus Intel schwer bei dem Übergang zu niedrigeren Strukturbreiten. Das neue iPad Air hat jetzt einen deutlich kleineren Rahmen um das Display ähnlich wie das teurere iPad Pro. Es bietet erstmals in einem Apple-Gerät einen Fingerabdruck-Scanner im Power-Knopf - was gerade in der Pandemie-Zeit, in der man oft eine Maske trägt, problemloser sein kann als Entsperren per Gesichtserkennung.

Traditionell stellt Apple bei seinen September-Events neue iPhones vor. Angesichts der Corona-Pandemie werden sie in diesem Jahr später erwartet, laut Medienberichten voraussichtlich im Oktober.

VORBERICHTE ZUR KEYNOTE:

Neues iPad wird erwartet

Branchenbeobachter erwarten außerdem ein aufgefrischtes Modell des Tablet-Computers iPad Air. Im Gespräch sind zudem eine kleinere Version des HomePod-Lautsprechers und neue Kopfhörer-Modelle.

Das iPhone soll in diesem Jahr erstmals für den superschnellen 5G-Datenfunk gerüstet sein, nachdem Apple die Streitigkeiten mit dem Modem-Spezialisten Qualcomm beigelegt hatte. Außerdem wird von Apple noch in diesem Jahr ein erstes Modell der Mac-Computer mit Prozessoren aus eigener Entwicklung statt den bislang verwendeten Intel-Chips erwartet.

Apple ist der wertvollste Technologie-Konzern der Welt, obwohl er mit seinen wichtigsten Produkten nie eine marktbeherrschende Stellung erreicht hat. Selbst das iPhone kommt im Weihnachtsgeschäft weltweit nicht groß über einen Marktanteil von 20 Prozent hinaus - um dann für den Rest des Jahres wieder auf Werte um 15 Prozent zurückzufallen. Samsung und Huawei verkaufen in der Regel jeweils mehr Smartphones als Apple. Und alle Hersteller von Android-Geräten zusammengerechnet, lassen die iOS-Plattform von Apple zahlenmäßig weit hinter sich.

Platzhirsch im Smartwatch-Markt

Bei den Smartwatches sieht die Lage anders aus. Zwar verlief der Verkaufsstart der ersten Apple Watch im April 2015 nicht unbedingt so, wie der iPhone-Konzern sich das vorgestellt hatte. Im Wettlauf um die Vorherrschaft im Smartwatch-Markt kam Apple aber der Umstand zugute, dass viele Käufer ein iPhone oder andere Geräte von Apple besitzen. Sie lassen sich untereinander einfacher verknüpfen als Geräte von unterschiedlichen Herstellern aus dem Android-Lager. Dieser Vorteil schlug sich auch in der Apple-Bilanz nieder.

Hoher Marktanteil

Nach Berechnungen des Marktforschungsinstituts Strategy Analytics dominiert Apple mit einem Marktanteil von 55,5 Prozent (Absatz) die gesamte Branche, gefolgt von Samsung (13,9 Prozent) und Garmin (8,0 Prozent). In den Top-3 taucht der Smartwatch-Pionier Fitbit gar nicht mehr auf, der für rund zwei Milliarden Dollar von Google übernommen werden soll - wenn die Wettbewerbshüter grünes Licht geben. Der Milliardendeal zeigt aber auch, dass Google das Segment noch nicht aufgegeben hat. Samsung setzt im Wettlauf mit Apple allerdings nicht auf das Google-System Android Wear, sondern auf die eigene Software Tizen. Dass der chinesische Technologie-Riese Huawei bei seinen Smartwatches auch auf ein eigenes System setzt, zeigt, dass Google bei seiner Aufholjagd mit WearOS gegenüber Apple aktuell nicht auf viel Unterstützung außerhalb des Geschäfts mit sogenannten Fashion-Uhren von Anbietern wie Fossil zählen kann.

Wettbewerber legen zu

Immerhin setzen die Wettbewerber inzwischen auch bei den Funktionen Akzente, die man bei Apple bislang vergeblich sucht. So glänzt die Huawei Watch GT 2 Pro mit einer Batterie-Laufzeit von rund zehn Tagen, während die Apple Watch nach gut einem Tag wieder aufgeladen werden muss. Da die Huawei-Uhr aber etliche Funktionen vermissen lässt, steht eine Ablösung des Marktführers nicht unmittelbar bevor.

(VOL.AT)

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