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Diese Bundesländer hinken beim Aufschwung hinterher

Tourismusintensive Bundesländer erholen sich laut Wifo langsamer von der Coronakrise
Tourismusintensive Bundesländer erholen sich laut Wifo langsamer von der Coronakrise ©APA/HERBERT NEUBAUER (Symbolbild)
Österreichs Wirtschaft hat sich 2021 spürbar von der Corona-Krise erholt. Allerdings hinken einige Bundesländer beim Wachstum deutlich hinterher.
Corona-Pandemie macht Tourismusbranche unattraktiver

Profitiert haben vom Aufschwung laut Wifo alle Wirtschaftsbereiche mit Ausnahme der Beherbergung und Gastronomie, und die Beschäftigung hat bald wieder das Vorkrisenniveau erreicht - nur in Tirol, Salzburg und Vorarlberg war dies 2021 noch nicht der Fall.

Tirol und Salzburg hinken bei Erholung von der Coronakrise hinterher

Die reale Bruttowertschöpfung - Wert alle Güter und Dienstleistungen zu Herstellungspreisen, ohne Vorleistungen - wuchs 2021 in fast allen Bundesländern um mehr als 4 Prozent. Nur in den stark von Tourismus abhängigen Bundesländern Tirol (+1,3 Prozent) und Salzburg (+2,7 Prozent) verlief die Erholung nach dem Einbruch im Jahr 2020 langsamer. Den höchsten Zuwachs verzeichnete 2021 Oberösterreich, das von einer dynamischen Industriekonjunktur profitiert hat.

Mit Absatzzuwächsen zwischen 10 und 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr erlebte die Warenproduktion in allen Bundesländern einen Aufschwung, die Beschäftigung legte aber nur um 0,6 Prozent zu - sie war jedoch 2020 dank der Kurzarbeit auch kaum geschrumpft, so die Wifo-Ökonomen. Deshalb habe sich die Wirtschaftserholung bei der Beschäftigung in erster Linie in einem Rückgang der Kurzarbeit ausgewirkt. Neben der Kurzarbeit habe auch die Leiharbeit zur Entkopplung von Produktion und Beschäftigung beigetragen - Leiharbeitskräfte würden überproportional von Unternehmen der Sachgütererzeugung eingesetzt.

Auch Beschäftigung in West-Österreich unter Vorkrisenniveau

Der Beschäftigungsrückgang des ersten Coronajahres konnte 2021 wieder wettgemacht werden. In Tirol, Salzburg und Vorarlberg lag die Beschäftigung aber noch immer unter dem Vorkrisenniveau.

Die österreichische Bauwirtschaft kam laut Wifo vergleichsweise unbeschadet durch das erste Coronajahr und hat sich 2021 auch stark erholt. Im Einzelhandel gab es trotz der wiederholten Beschränkungen ein Beschäftigungs- und Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr, die Unterschiede zwischen den Bundesländern waren gering.

Einbußen im Tourismus in Wien und West-Österreich besonders zu spüren

Der Tourismus hat unter den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie besonders gelitten. Neben den behördlichen Schließungen von Beherbergungsbetrieben führten Reisewarnungen, verschärfte Einreisebestimmungen und Einschränkungen im Flugverkehr auch zu einem Rückgang der Nachfrage. Am deutlichsten waren die Einbußen in Wien und in den westlichen Bundesländern, in denen der Wintersport eine große Rolle spielt.

Der auf Wintersport und ausländische Gäste spezialisierte Westen Österreichs (Salzburg, Tirol, Vorarlberg) büßte 2020 rund ein Drittel der Nächtigungen ein und 2021 weitere 30 Prozent. Bundesländer mit starkem Binnentourismus (Burgenland, Niederösterreich und Oberösterreich) hatten 2021 eine positive Entwicklung der Übernachtungen.

Ukraine-Krieg und Teuerung bremsen Wachstum

Derzeit werde der Wirtschaftsaufschwung in Österreich durch den Ukraine-Krieg, die starke Teuerung und anhaltende Störungen in den internationalen Lieferketten verlangsamt, schreiben die Wifo-Ökonomen - er werde aber nicht zum Stillstand kommen.

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(APA/Red)

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