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Ferrari-Spekulationen um Hamilton - Vettel glaubt an Wende

Deutscher scheiterte auch im fünften Ferrari-Jahr am WM-Ziel
Deutscher scheiterte auch im fünften Ferrari-Jahr am WM-Ziel ©APA
Sebastian Vettel ist beim Saisonfinale Spekulationen um einen möglichen Wechsel von Lewis Hamilton 2021 zu seinem derzeitigen Ferrari-Team mit Humor begegnet.
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"Ich glaube, er ist schon ein Ferrari-Fahrer. Er ist ein guter Kunde", meinte der viermalige Weltmeister aus Deutschland über den auch mit Straßenautos der Scuderia bestückten privaten Fuhrpark des sechsmaligen Weltmeisters aus England.

Vettel glaubt an Wende

Vettel hat auch nach dem Ende seiner Ferrari-Frustsaison den Humor nicht verloren und muss sich potenzielle Nachfolgedebatten anhören. Aber auch nach fünf Jahren hat der Deutsche die Scuderia eben nicht zum Titel geführt und außerdem das direkte Teamduell mit seinem aufstrebenden Stallrivalen Charles Leclerc verloren. Hamilton könnte dagegen schon Ende 2020 Michael Schumachers Marke von sieben WM-Titeln einstellen. Vettel lässt sich aber vor seinem vorerst letzten Vertragsjahr auch von dem Gerede über eine Umbesetzung in Rot äußerlich nicht beeindrucken. Er glaubt an die Wende.

"Die Fabrik ist hellwach und wir hoffen, dass es nächstes Jahr genug ist", sagte Vettel. "Es gibt Potenzial, dass wir uns steigern können, dass wir Kleinigkeiten besser machen können und müssen, die dann eine relativ große Auswirkung haben." Die Arbeit bei Boxenstopps zum Beispiel, die Vettel erst wieder in Abu Dhabi Zeit kostete.

Leclerc vor Vettel

Erstmals seit seinem letzten Red-Bull-Jahr 2014 unterlag Vettel wieder in einem teaminternen Zweikampf. Leclerc schloss trotz Zitterns wegen falscher Angaben bei der Benzinmenge seine erste Ferrari-Saison als Vierter ab - Vettel wurde nur Fünfter.

"Ich weiß, dass ich mich steigern muss und steigern kann", räumte Vettel ein. "Ich schaue nicht lange zurück, sondern eigentlich recht schnell nach vorne. Wir müssen und können uns steigern nächstes Jahr." In Italien ätzte indes "Tuttosport", dass Vettel seine Saison "auf die schlimmstmögliche Art" abgeschlossen habe mit "wiederholten Fehlern" und zu wenig Widerstand gegen Leclerc.

Vettel: "Muss nicht anders fahren"

Auf dem erhofften Weg zur WM muss Ferrari mit dem 2020er Modell richtig liegen. Teamchef Mattia Binotto räumte ein, dass die Scuderia den WM-Kampf gegen Mercedes und den sechsmaligen Weltmeister Hamilton mit der abgelaufenen Wagenkonstruktion verloren habe. Vor allem in den langsamen Kurven brauchte der SF90 viel zu lange.

"Es liegt immer an den Details, an kleinen Anpassungen. Ich muss nicht anders fahren, ich weiß, wie ich zu fahren habe", meinte Vettel über sein eigenes Verbesserungspotenzial. Zu viele Fehler unterliefen dem 32-Jährigen selbst, zu oft wies ihm der Kommandostand die falsche Strategie zu und zu unnötig waren die Zwistigkeiten mit Leclerc. "Ich bin schon eine Weile dabei, deshalb nutze ich die Erfahrung und hoffentlich auch das bisschen Weisheit, um die Dinge zu meinen Gunsten zu wenden", merkte Vettel an, der am Dienstag zu Testzwecken nochmals auf dem Yas Marina Circuit Runden dreht.

Am Tag darauf ist Leclerc an der Reihe. Und nach seinem fulminanten Ferrari-Premierenjahr mit sieben Poles und zwei Siegen will der 22-Jährige in der nächsten Saison Vettel endgültig als Nummer eins in Rot ablösen. "Ich habe eine Menge gelernt", sagte Leclerc. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nächstes Jahr besser laufen wird." Leclerc muss seine Leistungen allerdings bestätigen.

Hamilton lässt Raum für Spekulationen

Diesen Status hat Hamilton längst hinter sich gelassen. Der 34-Jährige ist der Formel-1-Maßstab. Trotz seiner Loyalität zu Mercedes soll er sich in diesem Jahr jedoch angeblich zweimal mit Fiat-Boss John Elkann zu nicht näher bekannten Gesprächen getroffen haben. "Ich liebe es, da wo ich bin, und deshalb wird es auch bestimmt keine schnelle Entscheidung geben, etwas anderes zu tun", sagte Hamilton über einen potenziellen Wechsel zur Scuderia 2021.

"Natürlich ist es aber nur klug und vernünftig für mich, sich hinzusetzen und darüber nachzudenken, was ich will", sagte er in seiner funkelnden WM-Nacht und entließ die Formel 1 in eine Winterpause mit viel Raum für Spekulationen.

(APA/dpa)

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